DGEG-Sonderfahrt am 10.12. / Pendelfahrten am 11.12.2005

Oleftalbahn (Kall - Hellenthal)
Benutzeravatar
Zavelberg
Beiträge: 954
Registriert: Freitag 13. Mai 2005, 10:16
Wohnort: Oberdrees

Artikel in der Kölner Rundschau

Beitrag von Zavelberg »

Bin eben beim Stöbern auf diesen Artikel gestoßen:

Im Schienenbus zum Weihnachtsmarkt

ERSTELLT 11.12.05, 22:06h
GEMÜND. Die Bahn ist tot, es lebe die Bahn. Kaum gilt die Strecke der Oleftalbahn als stillgelegt und verwaist, fahren in schöner Regelmäßigkeit nostalgische Schienenkostbarkeiten auf ihr und ziehen mehr als je zuvor die Gäste an.

Gestern organisierte die Deutsche Gesellschaft für Eisenbahngeschichte (DGEG) mit Sitz in Moers einen Pendelverkehr von Köln über Euskirchen, Mechernich, Kall und Olef nach Schleiden und zurück. Sogar im Zweistundentakt bewegte sich der rote Schienenbus, weihnachtlich geschmückt mit Tannengrün, in den Mittagsstunden auf der Trasse der Oleftalbahn.

Zum einen war die Fahrt gedacht für Eisenbahnfreunde, die sich nicht lange bitten ließen und für eine ausgebuchte Sonderfahrt sorgten. Weiter war der Schienenverkehr auch für die Bevölkerung der Region offen.

Bewirtung

im Barwagen

Als Beförderungsmittel setzten die Initiatoren um Alexander Kirfel von der DGEG einen roten MAN-Schienenbus der Rhein-Sieg-Eisenbahn ein. Ergänzt wurde er durch einen 1. Klasse-Barwagen, in dem die Gäste auf Wunsch bewirtschaftet wurden. Kirfel gilt als einer der Fürsprecher der Oleftalbahn. Schon in den 90er Jahren hatte er eine Studie für die Bahn- und Businitiative Schleidener Tal (BuBI), die die Strecke Kall-Hellenthal betraf, deutlich befürwortet.

Als besondere Haltepunkte konnten die Gäste gestern Mechernich und Gemünd ansteuern. In beiden Städtchen lockten Weihnachtsmärkte. Zudem schätzen die Eisenbahnfreunde den historischen Marktplatz in Olef, durch den die Züge Straßenbahn gleich rollen, als bundesweit einzigartig.

Immer wieder finden sich entlang der Strecke Fotografen ein, die die historischen Fahrzeuge in besonders romantischem Umfeld auf einem Bild festhalten möchten. Neben dem Olefer Dorfplatz eignet sich dafür auch die Einmündung in den Gemünder Eisenbahntunnel.

Nicht sehr einladend war allerdings das Bild, das die Fahrgäste am Gemünder Bahnhof empfing. Ein kleiner, unscheinbarer gläserner Kasten an einem abgelegenen Bahnübergang ist der erste Anlaufpunkt für Zugereiste, um sich mit Infomaterial einzudecken. Das Bahnhofsgebäude selbst ist auf der den Schienen zugewandten Seite eher unattraktiv - umgeben mit einigem Unrat, Mülltonnen und zugestellte Scheiben.

(KR)

Leider konnte ich selbst nicht mitfahren (schitt Termine), aber gestern
Abend mußte ich feststellen, daß der Euskirchener Bahnhof auch nicht
besonders einladend aussieht :evil: . Eingangstüren ausgehängt und
auf den Boden geschmissen. Alles voller Müll. Der Stadt scheint wohl
nicht klar zu sein, daß ein Bahnhof auch ein Stadttor ist, wenn auch
kein historisches. Die anzahl Obdachloser etc. ist in Bonn bedeutend
höher, aber die haben das Problem mehr oder weniger im Griff.
Wenn es in Euskirchen kurz nach 18.00 Uhr so aussieht, muß wohl den
ganzen Tag keiner nach dem Rechten sehen.

PS: Wenigstens die Sonderfahrpläne für obige Fahren hingen noch aus.

Vorweihnachtliche Grüße aus der Voreifel

Ralf
Schaffner
Beiträge: 290
Registriert: Dienstag 22. März 2005, 23:20

Beitrag von Schaffner »

900 Fahrgäste - meinen ganz herzlichen Glückwunsch ! Welch ein deutliches Zeichen zum Erhalt dieser Strecke ! Das sind nun wahrlich beachtliche Fahrgastzahlen.

Im DSO wird daher von möglichen eigenwirtschaftlichen regelmäßigen Fahrten in 2006 berichtet. Das wäre natürlich wieder eine ganz besonders tolle Geschichte, wenn die Politik den SPNV zu Grabe trägt, aber ausschließlich durch private Initiative, eigene Verantwortung und eigenes Risiko der Betrieb fortgesetzt werden könnte !

Dort gibt es auch eine Diskussion, ob alle Fahrten mit MAN - Triebwagen aus Köln angeboten werden sollen oder vielleicht nur jeden 1. - 3. Sonntag und jeden 4. Sonntag ein Schienenbus aus Gerolstein gechartert werden sollte. Letzteres würde auch ich sehr begrüßen, da wie schon mit Blick auf die Fahrten am 11.12. diskutiert ein Schienenbus, wie man ihn aus der eigenen Kindheit und eigenen Erfahrungen kennt, sicher noch mal mehr Leute anzieht. Dazu wurden Pendelfahrten mit rotem Uerdinger meines Wissens schon ganz lange nicht mehr angeboten und wären eine Abwechslung. Auch die geringe Überführungsstrecke aus der Vulkaneifel und das Einzugsgebiet Eifel wären bestimmt nicht schlecht. Ich jedenfalls würde gerne mal mit Schienenbus von Gerolstein zur Oleftalbahn und in den Nationalpark reisen ! Auch in meinem Bekanntenkreis schien diese Überlegung auf große Zustimmung zu stoßen.
Benutzeravatar
Clemens Kistinger
Administrator
Beiträge: 994
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Kontaktdaten:

Beitrag von Clemens Kistinger »

Hi!

Soweit ich weiß, sollen die Fahrten allerdings alle ab Köln laufen, um den Kölner Raum "mitanzuschließen".
Ich denke aber mal, dass Alexander (Kirfel) dazu noch was sagen wird....
Clemens Kistinger
Forenadministration

Sendungen online aufzeichnen und dann herunterladen:
http://www.onlinetvrecorder.com/?ref=904570
Alexander W. Kirfel
Beiträge: 14
Registriert: Montag 23. Mai 2005, 16:26
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Alexander W. Kirfel »

Hallo an alle Leser,

das Konzept sieht derzeit vor, an Sonn- und Feiertagen ausschließlich ab Köln zu fahren. Dort ist das Fahrgastpotenzial einfach am größten, und das ist nun einmal leider Gottes extrem wichtig, wenn man eigenwirtschaftlich fahren muss!
Gerolstein hatten wir deshalb bislang nicht auf der Agenda, zumal Gerolstein auch nicht mal eben "nebenan" liegt. Köln Hbf - Kall: 65 km; Gerolstein - Kall: 47 km.
Ich nehme die Anregungen aber alle auf und denke darüber nach. Allerdings halte ich es für sinnvoller, Fahrten an bestimmten Tagen immer ab demselben Ausgangspunkt durchzuführen. Es könnte vielleicht sinnvoll sein, ab Gerolstein an Samstagen zu fahren. Allerdings werden die VT 798 aus Gerolstein am Wochenende doch alle für den Planverkehr auf der Eifelquerbahn gebraucht - oder täusche ich mich da?
Wie man es nicht machen sollte zeigt für mich jedenfalls das zum Schluss verfolgte Konzept des nicht mehr existierenden belgischen Vennbahn-Vereins: Am einen Sonntag nach Malmédy, am nächsten nach Butgenbach und an den anderen beiden nur nach Monschau - das kann sich keiner merken.

Ich hoffe, dass die Enttäuschung nicht zu groß ist. Für die Eisenbahnfreunde südlich von Kall möchten wir bei der Angebotsplanung zukünftig zumindest auf einigermaßen funktionierende Anschlüsse achten. Das war bislang immer eine Katastrophe.

Viele Grüße
Alexander
Schaffner
Beiträge: 290
Registriert: Dienstag 22. März 2005, 23:20

Beitrag von Schaffner »

Vielen Dank für das Feedback aus erster Hand und das Aufnehmen der Anregung !

Ich habe vor Ihrer Initiative zur Oleftalbahn einen großen Respekt (oder wie der neue SPD-Vorsitzende schreiben würde Reschpekt). Man hat eine Vorstellung davon, was für eine Verantwortung hiermit verbunden ist und somit für eine Entschloßenheit nicht nur diese Strecke so zu erhalten, sondern auch den Nationalparkverkehr allein durch private Initiative zu erhalten, wo die Politik - wenn man es mal ganz offen schreiben darf - letzlich versagt hat !

Regelmäßigen Freizeitverkehr mit Zubringerfahrt von Köln bis Kall und das ohne die entsprechende Bestellung durch die öffentliche Hand - das wäre beeindruckend !

Entsprechend wünsche ich Ihnen aus ehrlicher Überzeugung so oder so alles Gute und viel Erfolg bei Ihren Bemühungen ! Mit Blick auf manche Beiträge im DSO sehe ich auch sehr deutlich die Diskrepanz zwischen eigenem persönlichen Einsatz und "einfach kommentierte Beiträge" schreiben.

So wäre es eigentlich gar nicht meine Art gewesen die Anregung zu schreiben, aber ich habe es deswegen getan, weil ich (zugegeben auch nicht zuletzt für die Oleftalbahn) mir einen Erfolg Ihrer Bemühungen sehr wünschen würde und die Variante mit einem geringen Teil der Fahrten aus Gerolstein mit VT 98 für wirtschaftlicher einschätzen würde.

Richtig ist, dass in Köln das größere Potential liegt und daher auch bei den meisten Fahrten Start sein sollte. Ebenso, dass Abweichungen schnell Fahrgäste verunsichern könnte.

Aber letzlich wird es eine Abwägung sein und ich denke, dass ein Teil der Kölner nur einmal mitfährt und man dann ohnehin genau auf die Fahrtage hinguckt statt auf "jeden Sonntag". Ein Teil wird öfter mitfahren, aber als Insider bestimmt recht schnell auch ein sinnvolles Abweichungssystem durchschauen, wenn es nicht wie beschrieben übertrieben wird.
Eine andere Variante wäre vielleicht ein oder zwei Monate aus Gerolstein und die restlichen Monate aus Köln zu fahren, so dass jeweils einheitlich "jeden Sonntag" gefahren werden könnte.

Dabei bleibt es natürlich ein Nachteil, aber demgegenüber ständen gezielt auch die Touristen aus der Vulkaneifel zur Strecke zu kriegen, da wenn einzelne Fahrten angeboten würden auch insgesamt so Werbung für die Verkehre im Oleftal gemacht würde und der Bekanntheitsgrad gesteigert würde. Natürlich ist auch Gerolstein nicht "um die Ecke", aber etwas km - kürzer sowie eben nicht nur mit hohem touristischen Potential, was schließlich für solche Fahrten besonders interessant ist, sondern mit den vielen vielen Fahrgästen der Eifelquerbahn auch mit Touristen, die offenbar sehr stark daran gewöhnt sind "Schienenbusausflüge" zu planen.

Ein besonderer Effekt wäre, dass mit den Pendelfahrten auch Anwohner angesprochen werden sollen und dort Fahrzeugabwechslung sowie die besonders nostalgischen 798er, welche die Leute aus der Kindheit kennen, zusätzlich Leute in den Zug kriegen könnte.

Inwieweit ein Fahrzeug verfügbar wäre, kann ich natürlich nicht beurteilen: da müsste man sicher einfach mal direkt bei der VEB anfragen. Ich weiß nur, dass auch z.B. im Herbst 2004 ein VEB-Schienenbus trotz Wochenendverkehr auf der Eifelquerbahn beim Plandampf im Siegerland war ! (Und ich war auch da !)

Auch tummeln sich dort schließlich immer einige Garnituren unter der Saison herum:

798 670, VEB, btf.
795 256, Eifelbahn e.V., btf.

Dann 796 784, VEB, Aufarbeitung war für 2005 angekündigt. In diesem Zusammenhang die Nachfrage: ist ein neuer Terminplan für die Wiederinbetriebnahme geplant ? Ich bin schon früher mit ihm gefahren und freue mich daher sehr drauf.

Sowie auch immer mal wieder Schienenbusse der Hochwaldbahn, diese Saison wohl VT 54 und VT 55. Und bei Hochwaldbahn oder Pfalzbahn dürften ohnehin bei Bedarf bestimmt ausreichend VT`s verfügbar sein, um dort zu stationieren.

Hier wäre dann auch noch eine andere Variante vielleicht an einigen Betriebstagen einen Schienenbus 798er der Hochwaldbahn oder Pfalzbahn ab Köln einzusetzen und dort vorübergehend zu stationieren, da beide EVU`s wohl auf solche Einsätze konzentriert sind und dann zumindest der besondere Effekt des 798er sowie der Fahrzeugabwechslung genutzt werden könnte bei sicher kaum höheren Kosten ! Das wäre ja auch eine Chance, wenn nun der Tfz-Einsatz vom VRS nicht mehr eintönig vorgegeben.

Nicht zuletzt wäre man bei einigen Fahrten ab Gerolstein etwas unabhängiger von einem einzigen Markt und könnte etwas austesten, welche Verkehre wie gut laufen.

Aber jetzt Schluß damit, da es letzlich natürlich nur durch die Verantwortlichen fundiert entschieden werden kann. Ich erlaube mir viel mehr mit Blick auf Neujahr schon mal von ganzem Herzen alles Gute für 2006 zu wünschen - mögen die ehrgeizigen Pläne realisiert werden können und erfolgreich sein ! So eine Initiative hätte es eben verdient !
Alexander W. Kirfel
Beiträge: 14
Registriert: Montag 23. Mai 2005, 16:26
Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Alexander W. Kirfel »

Hallo Schaffner,

herzlichen Dank für die vielen Anregungen! Wie ich schon schrieb: Das Verkehrskonzept sieht zunächst Verkehre nur ab Köln vor. Ich bitte darum, die viele Arbeit zu berücksichtigen, die alleine damit einhergeht. Hauptberuflich bin ich Justitiar bei einem größeren Verkehrsbetrieb (Nicht zum DB-Konzern gehörend) und beruflich schon sehr gut ausgelastet. Wichtig ist es jetzt, ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, das viele Fahrgäste bringt und das hilft, auch die Streckeninfrastruktur Kall - Schleiden zu erhalten.
In einem nächsten Schritt kann man an Verkehre aus Richtung Gerolstein gehen - und zugleich darf auch das Schicksal des Restabschnittes Schleiden - Hellenthal nicht aus den Augen verloren werden. Hier droht irgendwann die Entwidmung.
Wer konkret helfen möchte, den Abschnitt Kall - Schleiden zu erhalten (vielleicht auch finanziell), der sollte sich an die sehr nette Vorsitzende der Bahn- und Businitiative Schleidener Tal e.V., Gisela Neveling, wenden. http://www.oleftalbahn.net

Ich bitte um Verständnis dafür, dass nicht alle guten Vorschläge direkt angegangen werden können!

Viele Grüße
Alexander
charlytrain
Beiträge: 111
Registriert: Dienstag 9. August 2005, 13:13
Wohnort: Am Niederrhein

Beitrag von charlytrain »

Durch das Anfahren von verschiedenen Zielen ist die Vennbahn kaputt gegangen? Aus dieser Richtung habe ich dies noch nicht betrachtet. Den durchgehenden Verkehr von Köln auf die Olefbahn hatte ich ja schon früher angeregt. Ich denke, nur aus dem Ballungszentrum kommt genügend Fahrgastpotential. Da haben einige Kollegen jedoch Bedenken wg. der betrieblichen Abwicklung im Bf. Kall gehabt. Ich fühle mich jedoch bestätigt, nur so können genügend Fahrgäste herangeschafft werden.
Fahrten von Gerolstein nach Schleiden könnten jedoch als "regelmäßige Sonderfahrten" in der Ferienzeit o.ä. gemacht werden
Und Schienenbusse gibts nicht nur bei der RSE: Die VT 95 der KBEF ständen auch noch zur Verfügung...
Jim_Knopf
Beiträge: 154
Registriert: Montag 30. Mai 2005, 11:17
Wohnort: Melbourne (VIC), AUS

Beitrag von Jim_Knopf »

Mahlzeit!
Warum wird hier eigentlich so grossen Wert auf Fahrten mit VTs gelegt? Ich fänd ne V100 (wie sie ja auch die VEB hat) mit ein paar Umbauwagen dran genauso stilecht. Daß die natürlich ein paar Löffelchen Sprit mehr verbläst, ist schon klar...

Aber die Hauptsache ist selbstverständlich, daß sich wohl so schnell kein Rost auf den Gleisen der Oleftalbahn niederschlagen wird...

Tschööö!

Chris
Antworten

Zurück zu „Oleftalbahn (Kall - Hellenthal)“