Zukunftsperspektive für die Eisenbahn im Hohen Venn
Verfasst: Dienstag 6. September 2005, 17:18
Ist doch noch nicht alles verloren? Wenn man dem Text hier Glauben schenken darf
http://s134260722.online.de/drehscheibe ... ply_192074 , dann scheint es zumindest so. Ich frage mich nur was dann aus den Loks im Rarener Schuppen wird, wo 50 3666, CFL 1603 und etliche Wagen ihres neuen Eigentümers `TransEurop Eisenbahn AG / Suisse - Nostalgie Istanbul Orient Express Train de Luxe´ immer noch auf Abholung warten!
Man wird sehen was die Zukunft bringt.
Hier der Text (Quelle: http://www.netecho.info)
„Das Unternehmen »Rails et Traction« bezog Werkhalle - Neue Perspektive für Vennbahnlinie? Wieder Leben im Raerener Bahnhof.
Die beiden Inhaber von »Rails et Traction«, Minister Bernd Gentges und OBI-Präsident Berni Collas freuen sich über die neuen Perspektiven für den Raerener Bahnhof.
Raeren
Seit März 2002 wird die Vennbahnlinie nicht mehr touristisch genutzt. Seitdem hatte die zu Beginn der 90er Jahre im Raerener Bahnhof gebaute Halle ihre Zweckbestimmung verloren. Dies hat sich geändert, da sich dort das Unternehmen »Rails et Traction« angesiedelt hat.
Rund 310 000 Euro hatte sich die Deutschsprachige Gemeinschaft diese Halle damals kosten lassen. Nach dem Aus für die Vennbahn war sogar überlegt worden, die Elemente ab- und an anderer Stelle wieder aufzubauen. Nachdem der Geschäftsmann Marc Hallet gegenüber der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Interesse an dem Standort bekundet hatte, gab es auf einmal eine neue Perspektive für diesen Bau und das gesamte Bahnhofsgelände.
Dann griffen die verschiedenen Räder ineinander. Die Ostbelgieninvest (OBI) machte durch ein nachrangiges Darlehen ein Kommen in die Region schmackhaft, die Gemeinschaft handelte einen Mietpreis für die Halle und verschiedene Räume im Bahnhofsgebäude aus, und die Gemeinde half bei verschiedenen Genehmigungsfragen. »Es ist toll, dass das Anwesen nach dem Aus für die Vennbahn nicht weiter vergammelt und hier neue Arbeitsplätze entstehen«, freut sich Bürgermeister Hans-Dieter Laschet über den neuen Betrieb in seiner Gemeinde.
Konkurrenz geschlagen
OBI-Präsident Berni Collas lobte das tolle Dossier, das eine schnelle und vor allem positive Antwort ermöglichte, und WFG-Geschäftsführer Marc Langohr hob das beispielhafte Vorgehen aller Kräfte in dieser Akte hervor. Diese Geschlossenheit gab auch den Ausschlag, dass Raeren das Tauziehen gegen einen anderen Standort gewann, der ebenfalls um die Gunst der Geschäftsleute buhlte.
Das Unternehmen ist auf die Renovierung und den Verkauf alter Lokomotiven und Waggons spezialisiert, bringt aber auch alte Motoren wieder auf Vordermann: »Zurzeit beschäftigen wir acht Mitarbeiter, mittelfristig sollen es 15 bis 25 sein«, stellte Geschäftsführer Marc Hallet eine Reihe von Neueinstellungen in Aussicht. Vor allem Elektromechaniker sind in dieser Branche gefragt, die eine spezifische Ausbildung benötigen.
Verkauft werden die renovierten Lokomotiven an Privatunternehmen, die beispielsweise für den Unterhalt der SNCB-Strecke verantwortlich sind, oder sie werden nach Afrika oder Lateinamerika verschifft, wo sie dann in ihrem zweiten Leben zum Einsatz kommen. Den Umsatz für das laufende Geschäftsjahr beziffert Hallet auf 2 bis 2,5 Millionen Euro - Tendenz deutlich steigend.
Teststrecke
Sein Unternehmen beabsichtigt, die Strecke 49 zwischen Eupen und Raeren zu Testzwecken zu nutzen. Dieses Teilstück ist Eigentum der SNCB, für die Unterhaltsarbeiten muss unterdessen die DG als dessen Nutzer aufkommen, die insgesamt rund 40 Kilometer zwischen Raeren und Sourbrodt zu betreuen hat. »Die Ansiedlung ist eine wertvolle Etappe auf dem Weg, dass der Abschnitt Eupen-Raeren erhalten bleibt«, betonte Minister Bernd Gentges. Kleine Instandsetzungsarbeiten sind erforderlich, um die Strecke befahrbar zu machen. »Es kommt hiermit etwas ins Rollen, was möglicherweise der Vennbahnlinie eine neue Perspektive gibt«, hat Minister Gentges diese Hoffnung noch nicht aufgegeben, zumal das erste Ziel erreicht sei.
Zweites Vorhaben ist nun, die Möglichkeit einer Linie Eupen-Stolberg aufrechtzuerhalten. Hierfür müsste die DG die 1,2 Kilometer lange Strecke vom Raerener Bahnhof bis zur Grenze erneuern, was rund 600 000 Euro kosten dürfte - 500 Euro pro Meter.
Knackpunkte auf deutscher Seite sind das Signalsystem sowie zwei Brücken, die saniert werden müssten. Dass Interesse auf deutscher Seite an einer Instandsetzung besteht, leitet die Gemeinschaft aus einer Kontaktaufnahme durch das Unternehmen EVS ab, das für die entsprechende Infrastruktur verantwortlich ist. »Sie haben im Frühjahr Kontakt aufgenommen, nachdem wir zwei Jahre nichts mehr gehört hatten«, berichtete Edgar Hungs aus dem Ministerium der DG. Ohne finanzielle Unterstützung von deutscher Seite werde die DG ihr Projekt ohnehin nicht angehen können, hieß es.
Der Aachener Wirtschaftsgeograph Prof. Helmut Breuer hat in einer Studie festgestellt, dass die Trasse Raeren-Stolberg von großem Interesse ist und sie vor allem für den Güterverkehr Sinn macht sowie eine Entlastung für Aachen-West bedeuten würde. Details der Studie sollen in Kürze veröffentlicht werden. Die Industrie- und Handelskammer Aachen hat sich ebenfalls für diese Verbindung ausgesprochen, der eine teilweise Verlagerung des Eisenbahnverkehrs vom Norden in den Süden Aachens erlauben würde.
Pluspunkt für Eupen
Eine dritte Etappe der Aktivierung der Vennbahnlinie wäre die Herstellung des Eisenbahnverkehrs bis Monschau. Doch das ist zunächst auf Grund der immensen Investitionen noch Zukunftsmusik. Von Kalterherberg bis Sourbrodt wird die Strecke zurzeit als Rail Bike genutzt, von Monschau bis Kalterherberg ist dies nicht möglich, da hierfür eine Brückensanierung erforderlich wäre. Jede weitere Nutzung der Linie sei auch ein Pluspunkt für den langfristigen Erhalt des Eupener Bahnhofes, räumte Minister Bernd Gentges ein.
Geprüft wird zurzeit auch ein sonntäglicher, touristischer Circuit zwischen Montzen und Raeren, der den Zugreisenden die Möglichkeit geben soll, den neuen Viadukt zu befahren.“
Gruss,
http://s134260722.online.de/drehscheibe ... ply_192074 , dann scheint es zumindest so. Ich frage mich nur was dann aus den Loks im Rarener Schuppen wird, wo 50 3666, CFL 1603 und etliche Wagen ihres neuen Eigentümers `TransEurop Eisenbahn AG / Suisse - Nostalgie Istanbul Orient Express Train de Luxe´ immer noch auf Abholung warten!
Man wird sehen was die Zukunft bringt.
Hier der Text (Quelle: http://www.netecho.info)
„Das Unternehmen »Rails et Traction« bezog Werkhalle - Neue Perspektive für Vennbahnlinie? Wieder Leben im Raerener Bahnhof.
Die beiden Inhaber von »Rails et Traction«, Minister Bernd Gentges und OBI-Präsident Berni Collas freuen sich über die neuen Perspektiven für den Raerener Bahnhof.
Raeren
Seit März 2002 wird die Vennbahnlinie nicht mehr touristisch genutzt. Seitdem hatte die zu Beginn der 90er Jahre im Raerener Bahnhof gebaute Halle ihre Zweckbestimmung verloren. Dies hat sich geändert, da sich dort das Unternehmen »Rails et Traction« angesiedelt hat.
Rund 310 000 Euro hatte sich die Deutschsprachige Gemeinschaft diese Halle damals kosten lassen. Nach dem Aus für die Vennbahn war sogar überlegt worden, die Elemente ab- und an anderer Stelle wieder aufzubauen. Nachdem der Geschäftsmann Marc Hallet gegenüber der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Interesse an dem Standort bekundet hatte, gab es auf einmal eine neue Perspektive für diesen Bau und das gesamte Bahnhofsgelände.
Dann griffen die verschiedenen Räder ineinander. Die Ostbelgieninvest (OBI) machte durch ein nachrangiges Darlehen ein Kommen in die Region schmackhaft, die Gemeinschaft handelte einen Mietpreis für die Halle und verschiedene Räume im Bahnhofsgebäude aus, und die Gemeinde half bei verschiedenen Genehmigungsfragen. »Es ist toll, dass das Anwesen nach dem Aus für die Vennbahn nicht weiter vergammelt und hier neue Arbeitsplätze entstehen«, freut sich Bürgermeister Hans-Dieter Laschet über den neuen Betrieb in seiner Gemeinde.
Konkurrenz geschlagen
OBI-Präsident Berni Collas lobte das tolle Dossier, das eine schnelle und vor allem positive Antwort ermöglichte, und WFG-Geschäftsführer Marc Langohr hob das beispielhafte Vorgehen aller Kräfte in dieser Akte hervor. Diese Geschlossenheit gab auch den Ausschlag, dass Raeren das Tauziehen gegen einen anderen Standort gewann, der ebenfalls um die Gunst der Geschäftsleute buhlte.
Das Unternehmen ist auf die Renovierung und den Verkauf alter Lokomotiven und Waggons spezialisiert, bringt aber auch alte Motoren wieder auf Vordermann: »Zurzeit beschäftigen wir acht Mitarbeiter, mittelfristig sollen es 15 bis 25 sein«, stellte Geschäftsführer Marc Hallet eine Reihe von Neueinstellungen in Aussicht. Vor allem Elektromechaniker sind in dieser Branche gefragt, die eine spezifische Ausbildung benötigen.
Verkauft werden die renovierten Lokomotiven an Privatunternehmen, die beispielsweise für den Unterhalt der SNCB-Strecke verantwortlich sind, oder sie werden nach Afrika oder Lateinamerika verschifft, wo sie dann in ihrem zweiten Leben zum Einsatz kommen. Den Umsatz für das laufende Geschäftsjahr beziffert Hallet auf 2 bis 2,5 Millionen Euro - Tendenz deutlich steigend.
Teststrecke
Sein Unternehmen beabsichtigt, die Strecke 49 zwischen Eupen und Raeren zu Testzwecken zu nutzen. Dieses Teilstück ist Eigentum der SNCB, für die Unterhaltsarbeiten muss unterdessen die DG als dessen Nutzer aufkommen, die insgesamt rund 40 Kilometer zwischen Raeren und Sourbrodt zu betreuen hat. »Die Ansiedlung ist eine wertvolle Etappe auf dem Weg, dass der Abschnitt Eupen-Raeren erhalten bleibt«, betonte Minister Bernd Gentges. Kleine Instandsetzungsarbeiten sind erforderlich, um die Strecke befahrbar zu machen. »Es kommt hiermit etwas ins Rollen, was möglicherweise der Vennbahnlinie eine neue Perspektive gibt«, hat Minister Gentges diese Hoffnung noch nicht aufgegeben, zumal das erste Ziel erreicht sei.
Zweites Vorhaben ist nun, die Möglichkeit einer Linie Eupen-Stolberg aufrechtzuerhalten. Hierfür müsste die DG die 1,2 Kilometer lange Strecke vom Raerener Bahnhof bis zur Grenze erneuern, was rund 600 000 Euro kosten dürfte - 500 Euro pro Meter.
Knackpunkte auf deutscher Seite sind das Signalsystem sowie zwei Brücken, die saniert werden müssten. Dass Interesse auf deutscher Seite an einer Instandsetzung besteht, leitet die Gemeinschaft aus einer Kontaktaufnahme durch das Unternehmen EVS ab, das für die entsprechende Infrastruktur verantwortlich ist. »Sie haben im Frühjahr Kontakt aufgenommen, nachdem wir zwei Jahre nichts mehr gehört hatten«, berichtete Edgar Hungs aus dem Ministerium der DG. Ohne finanzielle Unterstützung von deutscher Seite werde die DG ihr Projekt ohnehin nicht angehen können, hieß es.
Der Aachener Wirtschaftsgeograph Prof. Helmut Breuer hat in einer Studie festgestellt, dass die Trasse Raeren-Stolberg von großem Interesse ist und sie vor allem für den Güterverkehr Sinn macht sowie eine Entlastung für Aachen-West bedeuten würde. Details der Studie sollen in Kürze veröffentlicht werden. Die Industrie- und Handelskammer Aachen hat sich ebenfalls für diese Verbindung ausgesprochen, der eine teilweise Verlagerung des Eisenbahnverkehrs vom Norden in den Süden Aachens erlauben würde.
Pluspunkt für Eupen
Eine dritte Etappe der Aktivierung der Vennbahnlinie wäre die Herstellung des Eisenbahnverkehrs bis Monschau. Doch das ist zunächst auf Grund der immensen Investitionen noch Zukunftsmusik. Von Kalterherberg bis Sourbrodt wird die Strecke zurzeit als Rail Bike genutzt, von Monschau bis Kalterherberg ist dies nicht möglich, da hierfür eine Brückensanierung erforderlich wäre. Jede weitere Nutzung der Linie sei auch ein Pluspunkt für den langfristigen Erhalt des Eupener Bahnhofes, räumte Minister Bernd Gentges ein.
Geprüft wird zurzeit auch ein sonntäglicher, touristischer Circuit zwischen Montzen und Raeren, der den Zugreisenden die Möglichkeit geben soll, den neuen Viadukt zu befahren.“
Gruss,