Es war einmal...2006: Dampfspeicherlok in Oberbruch
Verfasst: Donnerstag 9. Juni 2016, 22:43
Hallo zusammen,
ich möchte Euch heute in das Jahr 2006 entführen. Noch nicht lange her? Die im Folgenden gezeigte Eisenbahnwelt ist heute eine Andere.
Ziel des Fotoausflugs am sonningen 20. September des Jahres 2006 waren die "Enka Glanzstoffwerke" in Oberbruch, zu der Zeit schon irgendwie anders genannt. Hauptsache, die Dampfspeicherloks fuhren noch!
Oberbruch liegt an der Strecke Lindern - Heinsberg, die in westlicher Richtung von der Hauptbahn Aachen - Mönchengladbach abzweigt. Der Personenverkehr wurde 1980 eingestellt, der Stückgut- und Restgüterverkehr nach Heinsberg war Geschichte, ebenso waren alle Zwischenbahnhöfe abgebaut. Dank des Güterverkehrs der Glanzstoffwerke wurde die Strecke noch bis Oberbruch befahren, die restlichen 2 km nach Heinsberg waren außer Betrieb. Mit dem Ende des Personenverkehrs hatte der Bahnhof Oberbruch seine Flügelsignale eingebüßt, die Gleisanlagen waren jedoch unverändert. Die Glanzstoffwerke verfügten über mehrere Anschlußgleise in Oberbruch, von denen ich seit 1980 nur eines in Betrieb gesehen hatte. Es waren immer 2 Dampfspeicherloks vorhanden, ein C-Kuppler, der irgendwann durch die auf den Fotos zu sehende "Einheitslok" abgelöst wurde, und ein B-Kuppler als Reserve, der mir kurz vor dem Ende des Dampfbetriebes erstmalig begegnete.
Die Fotostrecke vom 20. September beginnt in Lindern, wo sich die Strecke als recht zugewachsen und vernachlässigt darstellt:
Hier verläßt die aus Stolberg gekommene 294 203 nach dem Unsetzen den Bf Lindern:
Nebenher sei erwähnt, dass die aus Aachen kommende RE4 noch mit einer 146 bespannt war:
In Oberbruch findet der Austausch der Wagen zwischen der Werksbahn und der DB statt. Hierzu verläßt die Dampfspeicherlok das hermetisch verschlossene Werksgelände und bietet eine Fotomöglichkeit:
Zurück in Lindern sehen wir 425 561 als RB 33 aus Aachen neben der einfahrenden 294 aus Oberbruch:
Nebenher hatte ich das Glück, einer Probefahrt eines unbekannten Triebwagens, der in Wildenrath bei Siemens getestet wurde, beizuwohnen:
Der Bahnhof Lindern hatte zu der Zeit noch 2 besetzte Stellwerke und Formsignale:
Auch war noch die 110, hier 110 413, mit Bn-Wagen ein gewohntes Bild:
An diesem Tag fuhr 294 203 weiter nach Hückelhoven zur Brikettfabrik an der Strecke Baal - Dalheim. Hier die Rückleistung nach Stolberg im Hp Brachelen:
Was hat sich in den 10 Jahren geändert, was ist geblieben?
Der Gütervehr nach Oberbruch findet nicht mehr statt, obwohl der Anschluß heute noch vorhanden ist. Der "Chemiepark Oberbruch" hatte seinerzeit angeblich eine Köf III zur Ablösung der Dampfloks beschafft, ob die Lok jemals zum Einsatz kam, ist mir unbekannt.
Die Brikettfabrik auf dem Gelände der Grube Sophia-Jacoba in Ratheim ist Geschichte, die Strecke liegt brach und wird wohl einem Straßenbau geopfert werden.
Die Strecke von Lindern nach Heinsberg wurde faktisch neu aufgebaut und elektifiziert und stellt eine attraktive Verbindung der Kreisstadt Heinsberg nach Aachen und Düsseldorf dar.
Die Flügelsignale in Lindern sind im Zuge der Segnung der Region mit dem Duisburger ESTW verschwunden.
110 gibt es nicht mehr, die 294 hat Stolberg zum Jahreswechsel verlassen.
Soviel lokale Bahngeschichte in 10 Jahren....
Viele Grüße, Franz-Josef
ich möchte Euch heute in das Jahr 2006 entführen. Noch nicht lange her? Die im Folgenden gezeigte Eisenbahnwelt ist heute eine Andere.
Ziel des Fotoausflugs am sonningen 20. September des Jahres 2006 waren die "Enka Glanzstoffwerke" in Oberbruch, zu der Zeit schon irgendwie anders genannt. Hauptsache, die Dampfspeicherloks fuhren noch!
Oberbruch liegt an der Strecke Lindern - Heinsberg, die in westlicher Richtung von der Hauptbahn Aachen - Mönchengladbach abzweigt. Der Personenverkehr wurde 1980 eingestellt, der Stückgut- und Restgüterverkehr nach Heinsberg war Geschichte, ebenso waren alle Zwischenbahnhöfe abgebaut. Dank des Güterverkehrs der Glanzstoffwerke wurde die Strecke noch bis Oberbruch befahren, die restlichen 2 km nach Heinsberg waren außer Betrieb. Mit dem Ende des Personenverkehrs hatte der Bahnhof Oberbruch seine Flügelsignale eingebüßt, die Gleisanlagen waren jedoch unverändert. Die Glanzstoffwerke verfügten über mehrere Anschlußgleise in Oberbruch, von denen ich seit 1980 nur eines in Betrieb gesehen hatte. Es waren immer 2 Dampfspeicherloks vorhanden, ein C-Kuppler, der irgendwann durch die auf den Fotos zu sehende "Einheitslok" abgelöst wurde, und ein B-Kuppler als Reserve, der mir kurz vor dem Ende des Dampfbetriebes erstmalig begegnete.
Die Fotostrecke vom 20. September beginnt in Lindern, wo sich die Strecke als recht zugewachsen und vernachlässigt darstellt:
Hier verläßt die aus Stolberg gekommene 294 203 nach dem Unsetzen den Bf Lindern:
Nebenher sei erwähnt, dass die aus Aachen kommende RE4 noch mit einer 146 bespannt war:
In Oberbruch findet der Austausch der Wagen zwischen der Werksbahn und der DB statt. Hierzu verläßt die Dampfspeicherlok das hermetisch verschlossene Werksgelände und bietet eine Fotomöglichkeit:
Zurück in Lindern sehen wir 425 561 als RB 33 aus Aachen neben der einfahrenden 294 aus Oberbruch:
Nebenher hatte ich das Glück, einer Probefahrt eines unbekannten Triebwagens, der in Wildenrath bei Siemens getestet wurde, beizuwohnen:
Der Bahnhof Lindern hatte zu der Zeit noch 2 besetzte Stellwerke und Formsignale:
Auch war noch die 110, hier 110 413, mit Bn-Wagen ein gewohntes Bild:
An diesem Tag fuhr 294 203 weiter nach Hückelhoven zur Brikettfabrik an der Strecke Baal - Dalheim. Hier die Rückleistung nach Stolberg im Hp Brachelen:
Was hat sich in den 10 Jahren geändert, was ist geblieben?
Der Gütervehr nach Oberbruch findet nicht mehr statt, obwohl der Anschluß heute noch vorhanden ist. Der "Chemiepark Oberbruch" hatte seinerzeit angeblich eine Köf III zur Ablösung der Dampfloks beschafft, ob die Lok jemals zum Einsatz kam, ist mir unbekannt.
Die Brikettfabrik auf dem Gelände der Grube Sophia-Jacoba in Ratheim ist Geschichte, die Strecke liegt brach und wird wohl einem Straßenbau geopfert werden.
Die Strecke von Lindern nach Heinsberg wurde faktisch neu aufgebaut und elektifiziert und stellt eine attraktive Verbindung der Kreisstadt Heinsberg nach Aachen und Düsseldorf dar.
Die Flügelsignale in Lindern sind im Zuge der Segnung der Region mit dem Duisburger ESTW verschwunden.
110 gibt es nicht mehr, die 294 hat Stolberg zum Jahreswechsel verlassen.
Soviel lokale Bahngeschichte in 10 Jahren....
Viele Grüße, Franz-Josef