Zuerst einmal vielen Dank für den detailierten und informativen Einblick in den Fahrplan.
DER PLANER hat geschrieben:Ich versuche nochmal zu erläutern, welche Überlegungen zu dem aktuellem Fahrplankonzept der S23 geführt haben:
Die Fahrzeit zwischen Bonn und Euskirchen, d. h. die Summe aller Fahrspiele inklusive Anfahren und Bremsen beträgt zwischen Bonn und Euskirchen bei Bedienung aller elf Zwischenhalte etwa 34 Minuten, in der Gegenrichtung sind es zwei bis drei Minuten weniger. Unterschiede gibt es bei der durchschnittliche Abfertigungszeit am Bahnsteig. Diese beträgt bei einem Zug der Baureihe 644 im Mittel 0,5 Minuten. Dies ergibt bei elf Zwischenhalten 5,5 Minuten. Die Gesamtfahrzeit von 39,5 Minuten entspricht in etwa dem Zustand vor Inbetriebnahme der neuen Haltepunkte. Damit wäre das bisherige Konzept mit einer Umlaufzeit von 90 Minuten theoretisch weiterhin möglich:
Weiterhin möglich mit Lint oder Talent? ich denke genau da liegt der entscheidende Unterschied.
DER PLANER hat geschrieben:
90-Minuten-Umlauf (bisheriger Fahrplan bis Ende 2014)
Beim 90-Minuten-Umlauf mit der BR 644 beträgt die verbleibende Wendezeit in Bonn und Euskirchen nur 5 Minuten. Dies ermöglicht im Taktknoten Euskirchen zur vollen und halben Stunde sehr kurze Übergänge von und zur Eifelstrecke. Die kurze Wendezeit ist aber für einen stabilen Betriebsablauf zu knapp bemessen. Eventuelle Verspätungen werden auf die gegenrichtung übertragen.
Auch wenn das Ganze natürlich komplex ist, aber war das Ganze nicht schon jahrelang genau so? Die 5 Minuten Wendezeit in Euskirchen gibt es seit jeher. Ist der Lint nicht wendetechnisch gesehen schneller als der Talent? Ich habe persönlich mehrfach in Bonn Wendezeiten von 3-4 Minuten gesehen.
DER PLANER hat geschrieben:
Außerdem würden sich die planmäßigen Zugkreuzungen bei einem 90-Minuten-Umlauf weiterhin in Witterschlick und Rheinbach unmittelbar im Anschluss an eingleisige Abschnitte befinden, was zusätzliche Standzeiten erfordert, damit kleinste Verzögerung im Betriebsablauf nicht sofort auf die Gegenrichtung übertragen werden.
Mit Rheinbach das ist richtig, aber da sehe ich zurzeit in Odendorf ein größeres Problem, in Rheinbach ist die mögliche Verzögerung schließlich nur in eine Richtung und in Odendort in zwei. Auch wenn Du "DER PLANER" bist, aber dass die Kreuzung weiterhin in Witterschlick ist, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Es wurde doch sozusagen für die Kreuzung zwischen Duisdorf und Witterschlick das zweite Gleis gelegt. Wenn ich mich nicht täusche müsste die Kreuzung ungefähr am HP Alfter Impekoven sein.
DER PLANER hat geschrieben:
Weil in Bonn nur ein Gleis und eine Bahnsteigkante für die Voreifelbahn zur Verfügung steht, muss ein Wechsel der Züge zwischen Kurzfahrt nach Rheinbach und Durchbindung nach Euskirchen erfolgen. Damit die Wendezeit dabei noch wenigstens sieben Minuten beträgt, ist ein 13/17-Minuten Takt nicht zu vermeiden. Alternativ wären die Übergänge zu den Zügen der Eifelstrecke in Euskirchen noch länger.
Es gibt immer wieder gerüchte für eine Bonner S-Bahn auf die linken Rheinseite in eine Strecke zu legen -mittlerweile verkehren bereits einige Züge Sonntags zwischen der Ahr und Euskirchen. Besteht denn Hoffnung, dass die S-23 und RB-30 zeitnah verknüpft werden, um zusätzlich Gleis 4 zu erhalten?
Fahrzeittechnisch sollte das doch theoretisch kein Thema sein, da die RB-30 recht häufig auf Gleis 2 (An: x:08) hält und theoretisch als S-23 Richtung Euskirchen weiterfahren könnte (Ab: x:15+). Und zurück zur Ahr um x:48 sollte doch auch kein Thema sein, da die S-23 erst ca um x:40 ankommt und wenig später Weiterführt.
Andere Nutzung erfährt Gleis 4 ja nicht außer einmal pro Stunde zur Ahr zu fahren.
DER PLANER hat geschrieben:
20-Minuten-Takt und Sprinter-Züge
Der vorgeschlagene 20-Minuten-Takt zwischen Bonn und Rheinbach mit stündlicher Durchbindung nach Euskirchen ist nicht möglich. In Bonn Hbf beträgt die Wendezeit 19 Minuten, so dass sich dort in diesem Fallgleichzeitig zwei Züge befinden würden, was betrieblich nicht möglich ist. Ein Sprinterzug mit verkürzter Fahrzeit würde darüber hinaus eine weitere Bahnsteigkante erfordern. Auch diese steht in Bonn nicht zur Verfügung.
Ich meine natürlich hier, dass statt 4 S-Bahnen nur 3 S-Bahnen verkehren und eben eine als Sprinter nach Euskirchen/Bad Münstereifel. Bei 5 Zügen würde das natürlich nicht passen solange Gleis 4 nicht zur Verfügung steht.
Ich werde meinen Ansatz hierzu noch nachtragen.
mcbain hat geschrieben:
Ich verstehe das die Planung des Fahrplans nicht leicht ist (ich moechte das jedenfalls nicht uebernehmen
). Aber ich denke das diese Dinge dabei einfach zu wenig bedacht wurden, so leid es mir tut…
Zustimmung.
Ich sehe genau so, dass die Planung schwierig ist, aber wie mcbain bereits erwähnt hakt es momentan an allen Ecken und Enden.
- Kreuzungen in Odendorf dauern meist zwischen 3-5 Minuten
- Oft 1-2 Minuten Wartezeit in Kottenforst
- Warten auf eine Einfahrt in Bonn Hbf
- Türen
- Koppeln von Züge
- Zugausfall
Und das sind in meinen Augen Punkte, die sich nicht so schnell einpendeln werden.
Ich verstehe auch nicht, warum nicht die komplette Strecke auf 2 Gleise ausgebaut wurde, bzw wird (Witterschlick-Kottenforst wegen des Hanges mal abgesehen). Leider wird sich in Deutschland zu Tode geplant. Früher in den 20er Jahren hat man einfach Gleise von einer anderen Strecke (Strategischer Bahn) genommen und verlegt. Laut Medien (ich meine eine Lokalheft aus Rheinbach) soll das zweite Gleis in weniger als einem halben Jahr verlegt worden sein und da frage ich mich, warum das heute alles so lange dauern muss.
DER PLANER hat geschrieben:
Die Annahme, dass nur die erwarteten zusätzlichen 3000 Reisenden von den neuen Haltepunkten profitieren, ist nicht richtig. Vielen Pendlern bleibt in Bonn die Busfahrt von Bonn Hbf oder Bonn-Duisdorf erspart, weil Arbeitsplatzschwerpunkte und Schulen nun direkt fußläufig erreichbar sind.
Wie gesagt, ich finde es gut, dass neue Haltepunkte gebaut wurden und viele Pendler davon profitieren, aber die meiste Zeit des Tages ist der große Ansturm weiterhin auf Duisdorf und Bonn Hbf. Ich denke, da ist es sinnvoll Zählungen durchzuführen, da sich ab Witterschlick einiges, auch von Busseite, verändert hat.
Peter hat geschrieben:
aldiator hat geschrieben:
aldiator hat geschrieben:- S-Bahn Sprinter zwischen Halle und Leipzig (einmal stündlich) (etwa 11 Minuten weniger Fahrzeit)
- große Kapazitäten, im Berufsverkehr 2*Talent 2 und ansonsten 1*Talent 2
- pünktliche Verbindungen, hat mir ein Schaffner und auch die Fahrgäste bestätigt
- schnelle Türen (ich weiß nicht inwieweit die EU-Norm auf den Talent 2 greift
Da ist dir aber mächtig ein Bär aufgebunden worden. Ich kenne die Zustände genau anders herum.
Ich bin aus beruflichen Gründen öfters in Leipzig und wenn Messen sind, bin ich auch schonmal in Halle. Diese S-Bahn zwischen Halle und Leipzig nutze ich sehr gerne und hatte so gut wie keine Probleme jetzt damit gehabt.
Desweiteren ist hier ein Facebook-Eintrag über die heutige NVR-Sitzung von einer Abgeordneten des Rhein-Sieg Kreises:
Sitzung NVR beendet. Die unhaltbare Situation auf der S23-Strecke und besonders auf den Eifel-Linien wurde deutlichst thematisiert. NVR und besonders DB Regio haben Szenarien zur Verbesserung dargestellt. Jetzt muß das im Interesse aller Fahrgäste schleunigst umgesetzt werden! Und hier muß unvermindert weitet geblogt werden!
Einen Namen veröffentliche ich hier nicht und hier muss vermerkt werden, dass dies eine subjektive Meinung einer einzelnen Person ist. Aber wie viele andere PEndler und meine WEnigkeit bereits sagten ist die Voreifelbahn zu einer Katastrophe geworden, auch wenn es hier besser läuft als auf der Eifelstrecke.
Selbst der NVR bezeichnet die Situation als unhaltbar, was mir zeigt, dass das neue Konzept zurzeit einfach nicht funktionsfähig ist.
War aus dem Forum einer dort, der etwas mehr darüber berichtet kann und es auch darf?