Zeitungsbericht im KSTA vom 30.09.2011
Bahnhofsruine weicht Parkplätzen
Von Johannes Puderbach, 29.09.11, 16:50h, aktualisiert 29.09.11, 16:52h
Donnerstagvormittag rollte ein Bagger an, um in einem dreitägigem Einsatz die Bahnhofsgebäude abzureißen. Die entsprechende Erlaubnis des Eisenbahnbundesamtes war kurz zuvor im Rathaus eingegangen.
Dahlem - Wer bislang mit dem Zug nach Dahlem reiste, der bekam gleich einen äußerst negativen Eindruck von der kleinen Gemeinde in der Eifel. Der Bahnhof präsentierte sich alles andere als ansehnlich. Eine verbretterte Bauruine erwartete die Gäste auf dem Bahnsteig. Doch damit ist nun endlich Schluss: Der größte Schandfleck der Gemeinde verschwindet. Das war der übereinstimmende Wunsch von Politik und Verwaltung gewesen.
Gestern Vormittag rollte ein Bagger an, um in einem dreitägigem Einsatz die Bahnhofsgebäude abzureißen. Die entsprechende Erlaubnis des Eisenbahnbundesamtes war kurz zuvor im Rathaus eingegangen. Mit dem Baggereinsatz finden langwierige Verhandlungen einen erfolgreichen Abschluss. Schon vor etlichen Jahren wollte die Gemeinde die maroden Gebäude von der Bahn erwerben. Doch der Ankauf scheiterte an den hohen Preisvorstellungen. „Ursprünglich wollte die Bahn 240 000 Mark haben“, erinnert sich der Dahlemer Kämmerer Helmut Etten noch heute. So viel Geld wollten die Vertreter am Ratstisch aber nicht in die Hand nehmen.
Gutes Angebot
Erst im Oktober vergangen Jahres wurde der Durchbruch erzielt: Die Bahn korrigierte ihre Preisvorstellung auf unter 6000 Euro. Diese Gelegenheit ließ sich der Gemeinderat dann nicht mehr entgehen und schlug sofort zu.
Unterdessen erstellte ein Planungsbüro ein neues Nutzungskonzept für das Bahnhofsgelände. Nach einer Überarbeitung wurde es im nicht-öffentlichen Teil der jüngsten Ratssitzung noch einmal vorgestellt und beschlossen.
„Neben den Gleisen soll ein halbes Dutzend Parkplätze entstehen“, erklärte Etten auf Nachfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Außerdem soll dort ein überdachter Pavillon errichtet werden. Er dient künftig nicht nur als Wartemöglichkeit für die Fahrgäste, dort sollen auch Hinweise für Touristen ausgehängt werden. Gedacht ist an Karten mit den Wander- und Radwanderwegen in der Gemeinde.
Der Dahlemer Bahnhof wird beispielsweise von vielen Radtouristen als Startpunkt genutzt, die den beliebten Kylltalradweg befahren wollen. Diese Radfahrer kehren oft nach ihrem Ausflug mit der Bahn nach Dahlem zurück, wo sie ihr Auto abgestellt haben. Um Beschädigungen zu vermeiden, soll der Pavillon möglichst transparent gestaltet werden. Die Parkplätze werden mit einer Hecke von den Gleisen abgetrennt. Es gibt zwar den Wunsch nach noch mehr Abstellplätzen, aber das Bahnhofsgelände ist dafür einfach viel zu klein.
Für die gesamte Maßnahme sind rund 76 000 Euro veranschlagt. „Bis Ende Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen sein“, berichtete Etten. Dies sei eine der Bedingungen für die Zahlung der Fördergelder gewesen, die die Gemeinde beantragt habe.
Quelle: KSTA
http://www.euskirchen-online.ksta.de/ht ... 5106.shtml