Fahrplanwechsel.....

Eifelbahn Köln-Trier
Big Steve
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Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Big Steve »

Heute fuhr der RE 11409, Köln Hbf ab 16.21 Uhr, mit 3x VT 644 auch südlich von Euskirchen. Ist das jetzt seit dem Fahrplanwechsel am Sonntag dauerhaft oder war es nur eine Ausnahme ?

Gibt es weitere Änderungen bei der Anzahlt der Zugteile..... ??
Rolf
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Rolf »

Am Samstag morgen sagte mir die Zugbegleiterin im RE, dass mehr als zwei Einheiten 644er (südlich Euskirchen?) nicht möglich sind, da die Bahnsteige zu kurz sind. Wir fuhren also Euskirchen-Gerolstein-Trier mit zwei Einheiten. Und das bei schönstem Ausflugswetter. Logische Folge, wie immer: Ein mit Fahrrädern überfüllter Zug. In Euskirchen mussten viele Fahrradfahrer draußen bleiben.
Big Steve
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Big Steve »

Bis Gerolstein ist es auf alle Fälle möglich, werden / wurden hier auch planmäßig eingesetzt
Rolf
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Rolf »

Der Zug fuhr ja bis Trier. Vielleicht war das der Grund. Oder es war nur die übliche faule Ausrede, um zu erklären, warum es im 21. Jh. nicht möglich sein soll, bedarfsorientiert mehr Transportmöglichkeiten für Reisende mit Fahrrad bereitzustellen, wenn die Sonne lacht und Kurzurlauber in die Eifel lockt. Im Gegensatz zur DB hat die VEB in Gerolstein alles getan, um den großen Andrang mit vielen Gästen und Fahrrädern zu bewältigen. Da blieb keiner auf dem Bahnsteig stehen.
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Eifelbahner
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Eifelbahner »

Auch der Zug davor Köln-Euskirchen RB11127, Köln Hbf ab 16:11 Uhr bestand aus zwei Talenteinheiten und nicht mehr aus diesen "lahmen" 628er.

Die hatten nämlich in den letzten Monaten immer zu Verspätungen des RE11409 geführt, sodass ich beispielsweise bis Dahlem "planmäßig" 5 bis 10 Minuten Verspätung hatte.
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von www.pro-schiene.de »

Hallo Rolf,

du schreibst leider nicht, mit welchem RE du unterwegs warst. Ich nehme aber an, dass es der planmäßige Talent-Umlauf im RE12 war.

Dieser fährt grundsätzlich immer mit maximal zwei Einheiten. Bei Betriebsstörungen kommt es aber auch zu einzelnen Solo-Fahrten mit nur 1x 644. Dann kann man auch mangels Platz im Triebwagen nicht mehr umfallen.
Rolf hat geschrieben:Der Zug fuhr ja bis Trier. Vielleicht war das der Grund. Oder es war nur die übliche faule Ausrede, um zu erklären, warum es im 21. Jh. nicht möglich sein soll, bedarfsorientiert mehr Transportmöglichkeiten für Reisende mit Fahrrad bereitzustellen, wenn die Sonne lacht und Kurzurlauber in die Eifel lockt.
So funktioniert leider unsere Eisenbahn im 21 Jh. Es kann/wird nicht kurzfristig ein zusätzlicher Talent angehangen.

Nach Verkehrsvertrag reicht eine Doppeltraktion, also fährt eine Doppeltraktion und keine Dreifachtraktion.
Rolf hat geschrieben:Im Gegensatz zur DB hat die VEB in Gerolstein alles getan, um den großen Andrang mit vielen Gästen und Fahrrädern zu bewältigen. Da blieb keiner auf dem Bahnsteig stehen.
Wie hat denn die VEB auf den großen Andrang regiert? Ich nehme doch an, dass die VEB ebenso mit der planmäßigen Garnitur zweiteilig gefahren ist - wie immer.

MfG gabi
Rolf
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Rolf »

Das war der Zug um 09.59 Uhr ab Euskrirchen Richtung Trier. RE 12077. Bei schönem Ausflugswetter reichen zwei Einheiten nicht aus, da die Ausflügler dann erfahrungsgemß mit ihren Fahrrädern in die Eifel fahren. Leider ist das mit den überfüllten Zügen an sonnigen Wochenenden immer so, aber seit Jahren ändert sich (aus meiner Erfahrung) nichts daran. Das sagte auch die Zugbegleiterin.

In Gerolstein hatte die VEB auch einen Massenansturm mit Fahrrädern zu bewältigen. Mit dem Unterschied, dass das freundliche Personal alles getan hat, um die Fahrräder unterzubringen. Die wurden dann über die Bänke gehoben und alle irgendwie verstaut. Da hat man dann einen Wagen mit Fahrrädern komplett vollgestellt, und den anderen für die Fahrgäste vorgehalten. Das war schon eine aufwändige Aktion! Aber man bekam, anders als die meisten anderen Fahrrad-Ausflügler in Euskirchen durch die DB, nicht die Tür vor der Nase geschlossen. Nach dem Motto "bei uns bleibt niemand auf dem Bahnsteig stehen" (Aussage des Personals) wurde alle Fahrräder irgendwie untergebracht. Vorbildlich, wie ich finde. So gewinnt man neue Freunde (Kunden!). Und nicht so, wie es die BD macht.
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von www.pro-schiene.de »

Rolf hat geschrieben:Leider ist das mit den überfüllten Zügen an sonnigen Wochenenden immer so, aber seit Jahren ändert sich (aus meiner Erfahrung) nichts daran.
Doch. Vor einigen Jahren gab es noch keinen planmäßigen Talent-Umlauf im RE12. Die Kapazität des RE12 wurde also im Talent-Umlauf sogar reduziert. Das Problem hat sich verschärft.
Rolf hat geschrieben:Bei schönem Ausflugswetter reichen zwei Einheiten nicht aus, da die Ausflügler dann erfahrungsgemß mit ihren Fahrrädern in die Eifel fahren
So ist es, aber was nicht ausreicht, wird ausreichend gemacht...!

Jetzt ohne Ironie: Natürlich teile ich deine Einschätzung des Wünschenswerten, aber die Probleme liegen nicht bei der "guten Bahn" bzw. der "bösen Bahn".
Rolf hat geschrieben:Da hat man dann einen Wagen mit Fahrrädern komplett vollgestellt, und den anderen für die Fahrgäste vorgehalten. Das war schon eine aufwändige Aktion! Aber man bekam, anders als die meisten anderen Fahrrad-Ausflügler in Euskirchen durch die DB, nicht die Tür vor der Nase geschlossen. Nach dem Motto "bei uns bleibt niemand auf dem Bahnsteig stehen" (Aussage des Personals) wurde alle Fahrräder irgendwie untergebracht. Vorbildlich, wie ich finde. So gewinnt man neue Freunde (Kunden!). Und nicht so, wie es die BD macht.
Das Problem liegt sich nicher nicht am ebenso guten Willen der DB Regio AG. Oder hätte ein Talent für die Fahrgäste gesperrt werden und als Fahrrad-Abstellwagen genutzt werden sollen?

Im RE12-Umlauf mit 2x644 sitzen i.d.R. schon die Fahrgäste auf Klappsitzen im Türbereich. Wenn die Fahrradabteile voll sind, sind die Fahrräder im Türbereich nicht nur eine weitere Zumutung für die Fahrgäste, sondern gefährden Sicherheit (Türen müssten frei bleiben) und Pünktlichkeit.

Kurzum: Es besteht ein großes Problem, aber das lässt sich nicht mit "gutem Willen" lösen, sondern nur mit einer größeren Kapazität des RE12.

Das wiederum ist heute keine Entscheidung des EVU, sondern die Verantwortung des Bestellers. Was bestellt wird, wird gefahren. Darüber hinaus kann man mal einen Sonderzug zum Radaktionstag einsetzen, aber nicht auf eigene Rechnung an allen Tagen mit schönem Wetter zusätzliche Wagen einsetzen.

Eine notwendige und größere Kapazität im RE12 müsste durch den Verkehrsvertrag geregelt werden. Diese berechtigte Kritik sollte daher besser nicht im Forum diskutiert werden, sondern an ZSPNV bzw. VRS als Besteller herangetragen werden.
Ebenso stehen hier auch die bekannten Landräte der Nord- und Vulkaneifel in der Pflicht, dass diese beim Besteller für eine zügige Lösung eintreten.

Die Praxis dürfte aber sein, dass die Kapazitäten des RE12 nicht das dringlichste Thema des Landrat Rosenke sind... Und die Besteller werden darauf verweisen, dass der Verkehrsvertrag nun mal so abgeschlossen wurde, aber man alle Anregungen gerne in der mehrfach aufgeschobenen Ausschreibung berücksichtigen werde...

Erfahrungen anderer Ausschreibungen lassen aber ggf. auch weitere Kapazitätsreduzierungen befürchten. Denn hier knüpft ein weiteres großes Thema an: Seit Einstellung des "Eifel-Mosel-Express Köln - Saarbrücken" dürften vor allem die Fahrgastzahlen zwischen Gerolstein und Trier in keinem Verhältnis zur sehr hohen Nachfrage zwischen Kall und Köln stehen. Besteller argumentieren daher gern, dass man eben in der Nordeifel auch mal ein paar Minuten Standzeit in Kauf nehmen müsse, aber nicht ein Zug halbleer durch die Südeifel fahren könne. Eventuell wäre dieses Problem nur mit einem neuen Betriebs- und Fahrplankonzept zu lösen, welches auch das Stärken bzw. Schwächen der RE12-Einheiten in Gerolstein vorsieht. Selbst das würde aber zum Ist-Zustand einige zusätzliche Millionen kosten, die irgendwer auf den Weg bringen muss.

MfG gabi
Rolf
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Rolf »

Das Problem lässt sich auch mit den Talenten entschärfen. Der Aufwand ist gering. Bei anderen Verkehrsverbünden, wo Fahrradfahrer offensichtlich willkommener sind, sind einfach mehr Klappsitze eingebaut, so dass diese Bereiche bei Bedarf von den Fahrradfahrern genutzt werden können (am Bodensee war das beispielsweise der Fall). Die VEB hat übrigens vorgemacht, wie man es besser macht. Das Personal hat eingegriffen und die Fahrräder in den hinteren Wagen dirigiert und den Raum optimal genutzt. Das DB-Personal im RE hat dagegen nichts getan. Dabei war alles nur ungünstig verteilt; mit etwas Regie hätte man normale Fahrgäste und Fahrradfahrer unterbringen können. Ein paar Durchsagen, und man hätte das Ganze besser in den Griff bekommen. Beispielsweise waren die Eingänge blockiert, weil einige Fahrgäste unbedingt auf den Klappsitzen im Eingangsbereich sitzen bleiben mussten, obwohl es an günstigerer (am Gang) Stelle genügend freie Plätze gab. So knubbelten sich Fahrräder und Fahrgäste im neuralgischen Bereich, was gar nicht nötig war. Verspätungen waren die logische Folge. Die Zugbegleiterin hat nur mit den Schultern gezuckt und sich "auf den Urlaub gefreut: Drei Wochen ohne Stress mit den Fahrrädern", wie sie sagte. Vom Fahrzeugführer war gar nichts zu hören. Fazit: Mit etwas Regie geht es alles sogar mit den vorhandenen Kapazitäten viel besser. Vielleicht sollte man das DB-Personal mal bei der VEB nachschulen lassen.
jdm
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von jdm »

Die meisten RE12 fahren aber mit Br 218 und 5 n-Wagen.

Nur was passiert ab Dezember, wenn Trier seine 218er abgeben sollte und dann alle RE 12 mit Triebwagen gefahren werden!?
Querbahner
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Querbahner »

Hallo zusammen,

bin zufällig auch mit o.g. RE-Leistung gefahren. Ich kann bestätigen, dass beide Einheiten voll waren. Das Problem dürfte aber m.E. sicher nicht in der schlechten Raumauslastung gelegen haben.

Wenn ich mich richtig erinnere, bin ich in der hinteren Einheit mitgefahren. Dort waren vielleicht 30-35 Räder drin - und spätestens damit die Kapazitätsgrenze des Talent erreicht. Und der Talent war auch nicht so leer, dass das Problem mit einer geringeren Anzahl an Sitzplätzen bzw. mehr Stellfläche für Fahrräder lösbar wäre. Die Klappsitze im Türbereich werden als vollwertige Sitzplätze im VRS mitgezählt - werden also durchschnittlich benötigt. Diese Plätze haben zudem zwei Vorteile für die armen Reisenden, die zwei Stunden und länger im Talent unterwegs sind: etwas dickere Polster und Beinfreiheit. Daher kann ich als häufiger Fahrgast dieser Strecke durchaus verstehen, wenn Fahrgäste diese Sitzplätze nutzen möchten und sich nicht in einen 4er Sitz quetschen, wo zudem keinerlei Abstellfläche für die Reisekoffer besteht (Man sollte auch berücksichtigen, dass diese Fahrgäste teilweise mehr zahlen als der Radler mit VRS-Abo inkl. Fahrrad). Bei allem Verständnis für die Radler, welche am Bahnhof zurückblieben: Es kann auch nicht grundsätzlich jeder freie Türbereich zugestellt werden. Bei anderen Leistungen mit Wagenpark führt dies häufig zu heftigen Diskussionen zwischen Radler und Zugbegleiter, wenn diese das Abstellen der Fahrräder im Türbereich nicht gestatten dürfen. Nicht zuletzt muss auch ein pünktlicher Betrieb gewährleistet werden - der Radleransturm führt leider zu häufigen Verspätungen, die wiederum alle Reisenden empfindlich treffen.

Meine Anerkennung gilt daher eigentlich nicht zuletzt der o.g. Zugbegleiterin, welche noch immer freundlich Auskunft gibt und alles ermöglicht, was machbar ist. Sie selbst hatte erst zwei Tage vorher Dienst in einem Talent, der außerplanmäßig den RE12 solo fuhr...Man kann sich vorstellen, was sich das Zugpersonal so tagtäglich anhören muss ohne irgendeine persönliche Schuld zu treffen. Das Publikum des Alltagsverkehr ist da ja leider auch anders als der Urlaubsreisende gestimmt...

Der Schienenbus hat durch die Trennung von Motorwagen und Steuerwagen sowie seine recht kurze Zuglänge viele Vorteile. Hier lassen sich Fahrgäste und Fahrräder leichter trennen, die Wege am Bahnsteig sind zudem recht kurz. Einige Touristikbahnen haben aber ja inzwischen auch schon extra Fahrradwagen ohne Personenbeförderung anschaffen müssen, um der Lage Herr zu bleiben (vgl. Moorexpress).

Die o.g. Schwierigkeiten müssen am von Gabi genannten Kopf des Problems gepackt werden: beim Besteller und den Mitgliedern der Bestellerorganisationen. Mein Bruder ist derzeit in Urlaub und kann daher jetzt nix posten, aber so viel ich weiß, bestreiten die Besteller sogar die Existenz von Kundenbeschwerden in relevantem Umfang...

Viele Grüße,

Andreas
PS: Auf der Rückfahrt von unserem Infostand beim Bahnhofsfest in Zülpich bin ich am Sonntagabend, den 07.06, zur besten Wochenend-Heimfahrzeit um 19.00h ab Euskirchen nach Köln gefahren. Der RE verkehrte wegen Wagenausfall mit nur 1x644er. Immerhin war noch ein Stehplatz drin...
rrobby
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von rrobby »

Moin moin!
Mir fällt immer wieder auf, egal in welchen Zügen ich mit dem Fahrrad unterwegs bin, dass es einen generellen Platzmangel an Fahrradplätzen in allen möglichen RE's und RB's gibt. Dazu kommen dann auch des öfteren noch "intolerante" Fahrgäste, die diese für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen bevorzugten Plätze belegen und auch nicht bereit sind auf freundliche Hinweise seitens anderer Fahrgäste und auch Fahrpersonal zu räumen und den Platz denjeniegen zu überlassen, die ihn benötigen und für die dieser Platz auch vorgesehen ist. Ich war auch schon so dreist, und hab Fahrräder in den Toilettenraum gestellt wenn es anders nicht ging. Das kam zB mehrfach im RE 5, Koblenz - Emmerich, vor. Ach, bei dem RE 5 hat die DB auf die stetig steigende Nachfrage reagiert und fährt jetzt alle Umläufe mit einem Wagen, unten 2. Klasse, oben erste Klasse, mehr, sehr nützlich bei dem teilweise massenhaften Fahrradansturm auf gerade diese Linie. Komischerweise klappt das bei fast alles Privatbahnen viel besser mit den Fahrradstellpätzen im Zug.
Aber was schreiben wir uns hier die Finger wund über dieses Thema..... bei den richtigen Leuten kommen diese Klagen eh nicht an, und wenn doch, dann bleibt das Papier eben auf dem Tisch einer Hierachieebene höher auf dem Schreibtisch liegen.
Wir alle leben unter dem gleichen Himmel, aber nicht alle haben den gleichen Horizont
Rolf
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Rolf »

So ist es. Genau so! Leider!
Querbahner
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Querbahner »

Hallo zusammen,

die Kapazitäten zur Fahrradmitnahme sind zweifelsfrei nicht immer ausreichend. Doch auf der Eifelstrecke haben wir im Talent-Betrieb den Fall, dass selbst Stehplätze im Nordabschnitt zwischen Euskirchen und Köln längst keine Seltenheit mehr sind. Die erwähnten Klappsitze im Türbereich werden hierbei vom VRS schon als vollwertige Sitzplätze eingeplant - ihr Gebrauch ist also planmäßig notwendig. Man sieht auch nur sehr selten einen Talent zwischen Euskirchen und Köln, wo nicht auch diese Sitzplätze gebraucht werden. Die Türen dürften, wie geschrieben, ohnehin nicht legal mit Fahrrädern zugestellt sein. Der Gang ist bereits viel zu häufig versperrt, da hier im Talent meistens diverse Koffer stehen, weil die Ablage unter der Decke nicht ausreicht.

Dazu kommen häufig mehr Fahrräder als im Talent planmäßige Kapazitäten zur Verfügung stehen. Der schwierige Ein- und Ausstieg führt dann zu Verspätungen. Jeder, der die Strecke oft fährt, weiß: Eine paar minütige Verspätung aufgrund des Fernverkehrs Köln - Kalscheuren kann bei vielen Zustiegen mit Fahrrädern schnell so anwachsen, dass die Zugkreuzung in Nettersheim nicht mehr möglich ist. Das sind dann bis Gerolstein +20min. Wer dann noch einen (Schienen)bus kriegen will, muss etwa 100min. warten.

Und noch ein Phänomen prägt das auf der Eifelstrecke, was man früher mal "Reisekultur" nannte: Alkoholisierte Fahrgäste mit modernster Technik, um problemlos einen besseren Sound als die triebwageneigene Lautsprecheranlage zu erzeugen. Je nach Jahreszeit sind es nicht nur die Wochenenden, wo an Bahnsteigen ganze Bierkästen und Sound-Anlagen verladen werden. Die fehlende Raumtrennung im Talent ermöglicht dabei immer auch dem letzten Fahrgast jedes Lied mithören zu dürfen...
Nebenbei ist leider auch die Klima-Anlage schon mal mit alledem überfordert. "Durchzug" oder halboffene Fenster sind nicht möglich, sodass die Luft noch den trügerischen Eindruck der feiernden Leute verstärkt, dass sie sich bereits in der Disco bzw. auf Mallorca befinden...

Viele Radler nutzen eine Bahnstrecke vielleicht 5x im Jahr, weil die Fahrradmitnahme per Pkw zum Ausflug in die Eifel unbequem ist. Kegelvereine nutzen die Bahn, weil man hier schon herrlich während der Fahrt feiern kann - soll man sich nicht aufregen, da man ja nur einmal im Jahr den Vereinsausflug hat.
Unterm Strich führt all dies aber zu dem "Ellbogen"-Denken vieler Fahrgäste, welche hier auch schon rauszulesen ist: Radler gegen die, die im Weg sitzen. Kegelbrüder gegen die, die doch tatsächlich noch um Ruhe im Zug bitten usw. Auf der Strecke bleibt bei alledem m.E. aus o.g. Gründen die eigentlich wichtigste Zielgruppe der Eifelstrecke: Die Reisenden, welche wöchentlich oder täglich mit der Bahn unterwegs sind...Oder doch eben irgendwann auf ihr Auto umsteigen, wo sie nicht stehen müssen, einen garantierten Sitzplatz haben, keine Fahrräder die Türen blockieren, sie ihre Ruhe haben oder ihre eigene Musik hören können und womöglich sogar kostengünstiger und pünktlicher unterwegs sind. Letzteres habe ich leider zuletzt mit einem Arbeitskollegen ausprobieren können. Der Pkw-Reisende war durchschnittlich auch pünktlicher und kostengünstiger von Gerolstein in Köln als der Bahn-Reisende. Und wenn man dann noch eine Fahrgemeinschaft bildet...

Eine unbefriedigende Situation für alle Beteiligten. Und alle Betroffenen müssten den gleichen Wunsch haben: mehr politisches Interesse an einem verbesserten SPNV in der Eifel.

Viele Grüße,

Andreas
Rolf
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Re: Fahrplanwechsel.....

Beitrag von Rolf »

Der klugen Analyse kann ich weitestgehend zustimmen, ganz besonders aber dem sehr treffenden Fazit.

Trotzdem möchte ich noch etwas ergänzen: Die Bahn wirbt um Fahrgäste mit Fahrrad und verkauft dafür auch Fahrradkarten. Wenn die Kapazitäten nicht ausreichen, sollte sie die Fahrradplätze vorher kontingentieren und ausgebuchte Züge vorher melden. Beim Radlerbus in Rhld.Pf. geht das auch problemlos. Jeder kann im Internet vorher nachschauen, ob es im Wunsch-Bus noch freie Plätze gibt und ggf. reservieren. Wer nicht reserviert hat, kommt auf gut Glück und darf sich dann aber auch nicht beschweren, wenn kein Platz mehr frei ist. Das wäre eine akzeptable Lösung auch für die Bahn. Beim IC muss man sein Fahrrad ja auch vorher anmelden. Besser wäre es natürlich, die Kapazitäten zu erhöhen. In vielen anderen Verkehrsverbünden, wo ich mit dem Fahrrad unterwegs war, klappt das erfahrungsgemäß viel besser mit den Fahrrädern. Nur beim VRS nicht. Warum?
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