Bahnstrecke muss Verkehrskreisel weichen

[Eifel215]

Hallo,

gestern oder vorgestern stand im Trierischen Volksfreund das in Prüm ein BÜ (in der Nähe der Tankstelle) einem Kreisel weichen soll. Baubeginn soll noch dieses Jahr sein.
Damit wird dann die Bahnstrecke wohl langsam aus der Stadt verdrängt...

Gruß Daniel

[Eifelbahner]

Ja, das ist schön länger bekannt. @Hape hatte vor langer Zeit mal irgendwo gebeten mitzuteilen wo es vergleichbare Situationen gibt, wie man Straßenkreisel und Schiene bzw. Bü verbinden kann!!!

[Clemens Kistinger]

Hi!

In Troisdorf-Sieglar gibt es einen Kreisel, durch den eine Bahnstrecke (Troisdorf - Lülsdorf) läuft...
@hape:
Brauchst du davon Fotos?

Gruß

[Mercator]

Hi,

besonders erstaunt hat mich die Tatsache, dass in dem nicht ganz kleinen Artikel mit Foto die Bahn und deren vorhandene Sicherungsanlagen an dieser Prümer (Straßen-)Kreuzung überhaupt nicht erwähnt worden sind.

Nicht nur, dass das Prümer Bf-Gelände bereits den Schienen beraubt ist - man nimmt die Strecke also solche gar nicht mehr war, obwohl sie hier physisch nicht zu übersehen ist.

Leute, ich sehe schwarz! Es wird hier enden wie so oft schon: Eine Gebietskörperschaft wird die Trasse kaufen und ... damit machen, "was sie will": "Städteplanung" nennt man das, glaube ich. Und da ist sich mancher Politiker auch nicht zu schade, irgenwelche Phantasieprojekte (-> Draisinenbahn) in Aussicht zu stellen bzw. ins Gerede zu bringen, ohne dies jemals wirklich auch nur im Geringsten in Erwägung gezogen zu haben. Schade? Zum Heulen!

Oder wie der andere sagte: "Lieber eine süße Lüge als die bittere Wahrheit" ...?!

Zum eigentlichen Thema "Kreisel": Wenn man einen Kreisel mit Einbeziehung einer sporadisch befahrenen Bahnstrecke will, dann ist das sicher auch machbar. Aber wenn man so etwas doch gar nicht will ...

Mercator

[Eifelbahner]

Ich kann Dir nur zustimmen, Mercator. Und ich sehe auch schwarz für diese Strecke. Ich hoffe aber dennoch, dass es eine Draisinenstrecke geben wird, die kann ja auch vor dem Bü in Prüm enden!!!

Seltsam nur, dass für einen Kreisel genug Geld da ist. Tja, Straßenbau hat in Deutschland eben Vorrang, egal was es kostet und ob es was bringt. Dabei fließt der Verkehr an besagter Stelle doch auch jetzt ganz gut. Eine Straßenampel gibt es dort nicht und Züge fahren auch nicht. Wo ist da eigentlich das Problem bzw. wo ist der Bedarf für einen Kreisel.

[Holger Lersch]

Ist eigentlich hier im Laufe des Jahres was passiert?
Grüße!

[Querbahner]

Hallo,

bitte immer mit der Ruhe...!

Leider wurden im Bf. Prüm schon vor Jahren die Gleise abgebaut und die dortige Fläche der Stadtplanung gewidmet. Ein Wiederaufbau wäre also (vorsichtig formuliert) in absehbarer Zeit eher sehr unwahrscheinlich...Daher wäre auch zukünfitg nur noch ein Ende der (wie auch immer genuetzten) Strecke nur kurz vor dem Bahnhof möglich gewesen - ausgerechnet kurz hinter diesem nun auch tatsächlich sehr stark frequentierten Bü ! Ich bedaure, dass die Strecke so tatsächlich aus dem Prümer Stadtgebiet verschwindet, finde die Entscheidung aber nachvollziehbar. Unabhänig davon, was aus der Strecke Gerolstein - Prüm wird oder nicht.

Ich glaube, dass sogar selbst zu Hochzeiten des Draisinenprojekts der VG`s 2003 der entsprechende Gleisabbau an jenem Bü als sicher galt: man könnte sich ja auch schlecht vorstellen, dass da die Autos nach jenem 2003er Konzept immer für jede Draisine hätten anhalten müssen und das lokal der Autolobby zu vermitteln gewesen wäre...

Schon vor ein oder zwei Jahren wurde dem Vernehmen nach mehr oder weniger nur wegen diesem Bü die gesamte Entwidmung der Strecke forciert. Das zeigte deutlich: im Zweifelsfall konnte dieser Bü eines der größten Argumente für den Abbau der Westeifelbahn werden ! Vgl. hier auch die Kaller Problematik der Oleftalbahn.

Ich finde die Prümer Stadtplanung der letzten Jahre genau so bedauerlich, aber die hat eben schon bei der Bahnhofsverplanung ihren Lauf genommen...Aber (zum Glück) dürften ja die jetzige Baumaßnahme am Bü und das weitere Schicksal der Strecke von Gerolstein bis Prüm, Bü zwei vollkommen verschiedene Geschichten sein, da das Gleis ohnehin schon kurz hinter dem Bü endete ! Bin mir daher sicher, dass rein logisch eine Entscheidung zum Kreiselbau in diesem Fall zumindest nichts über einen Mißerfolg der Bemühungen um den Streckenerhalt Gerolstein - Prüm aussagen kann.

Grüße

Andreas
http://mitglied.lycos.de/Eifelquerbahn

[Mercator]

In Prüm kommt noch eine Besonderheit hinzu, ein Ereignis im Dezember 1984 ist noch nicht vergessen:

Vier Kinder und ein Busfahrer wurden getötet, als ein Bus auf dem Bahnübergang bei Niederprüm mit einem Güterzug zusammenstieß. 20 Kinder erlitten schwere Verletzungen. Der Busfahrer hatte wegen der tiefstehenden Sonne die rote Signalleuchte des Bahnübergangs übersehen...

Mal wieder liegt die Crux beim Straßenverkehr, was aber der Bahn anhaften bleibt!

[Querbahner]

Hallo Mercator,

danke für die Ergänzung. Hab ich so im Detail auch noch gar nicht gewußt... Der BÜ in Prüm war also 1984 noch ausschließlich mit Rotlicht, aber noch nicht mit Schranke gesichert ?

Und es stimmt: egal wo die Ursache liegt, man sieht eben im "Auto-Zeitalter" einfach gern die Bahn als Verursacher. So ja auch beim Schrankenbeispiel: die Autos stehen an der Schranke, es kommt zum Rückstau, Abgase entstehen etc. - und man nimmt nicht die Bahn als entsprechend wichtige, ökologische, Alternative wahr, sondern als einen Verursacher für die Autoabgase... Das ist schon schade. Aber solche Argumente werden in der neuen Bundespolitik ja dann auch vielleicht als sinnig eingestuft...

Viele Grüße

Andreas

[FdL Schalkenmehren]

Hallo,

damit keine weiteren Missverständnisse aufkommen:
Der Ursprungsbeitrag und die meisten Kommentare stammen ja von Anfang 2005 und "Eifler" hat nur nach dem Stand der Dinge nachgefragt. Aber der Ursprungsbeitrag ist ja weiterhin zeitlos aktuell, weil der Kreiselbau ja bestimmt kommen wird --> Stand aber in der Tat in der letzten Zeit nichts mehr in der Presse dazu....

Grüße

[Mercator]

1.) Jou, Niederprüm war bis dato nur mit Rotlicht gesichert, nach dem Unfall kamen natürlich umgehend Halbschranken dran.

2.) Wenn ich - wie heute morgen - höre, dass die neue Bundesregierung massiv an Zuschüssen im Nahverkehr streichen will (neben anderem), na dann gute Nacht, Freunde

meint jedenfalls

Mercator