Bahnhof Kall gekauft...Aus für die Oleftalbahn?!

Oleftalbahn (Kall - Hellenthal)
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Firefly
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Bahnhof Kall gekauft...Aus für die Oleftalbahn?!

Beitrag von Firefly »

Hallo,

wie ich eben dem Wochenspiegel entnommen habe, wurde das Kaller Bahnhofsgebäude gekauft. Und zwar von RVK und Gemeinde. Die Gemeinde kümmert sich um die P+R Parkplätze und den Bahnhofsvorplatz, die RVK um das Behnhofsgebäude und den neuen Nationalpark Infostand (oder sowas in der Richtung). Das Gebäude soll bis 2008 umgebaut werden und die Unterführung soll verschwinden. Die RVK verspricht einen "Barrierefreien" Zugang zum Vorplatz, da liegt jedoch noch das Bahngleis im weg....
Eifellokführer
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Beitrag von Eifellokführer »

Hallo Firefly!

Zwischen dem Bahnhof´svorplatz und dem Bahnhof´sgebäude liegt doch garkein Gleis! Also hat die RVK es auch einfach, so einen Zugang zu bauen!

Das Gleis 10, welches du meinst, liegt zwischen dem Bahnhof´sgebäude und dem Bahnsteig!
Schöne Grüße aus der Eifel!!! :-)
scotti
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Beitrag von scotti »

Die werden das aber so auslegen das die Bahn der RVK auf keinen Fall Konkurenz machen kann.
Hoffen wir mal das es nicht so kommt :(
Birresborn
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Beitrag von Birresborn »

Für die Interessierten hier der Link zum Artikel:
http://www.eifellive.de/index.php?id=69 ... =Schleiden
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Eifelbahner
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Beitrag von Eifelbahner »

Die RVK hat auch nur das Gebäude gekauft und sonst nichts. Gleisanlagen, Bahnsteige und auch das Wartehäuschen bleiben bei der DB-AG.

Allerdings will ich auch nicht hoffen, dass durch diesen Kauf Nachteile für die Oleftalbahn entstehen!
Michael B.
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Beitrag von Michael B. »

Das ist doch im Prinzip ganz einfach: Die RVK hat Angst , das die privatwirtschaftlich betriebene Oleftalbahn (voll ausgelastet ; im nächsten Jahr vieleicht sogar noch mit Beiwagen :wink: :?: ) den hochsubventionierten Bussen (Sonntags mit 2-0 Fahrgästen) das Wasser weggräbt ....
Die RVK verspricht einen "Barrierefreien" Zugang zum Vorplatz, da liegt jedoch noch das Bahngleis im weg....
Der "Barrierefreie" Zugang ist doch in Kall Unsinn - Hauptsächlich soll das denk ich mal geschehen , um sich Renovierungskosten für die Unterführng zu sparen und um behinderten Reisenden den Zugang zum Bahnhof zu erleichtern - aber die Sache hat einen Haken , denn Rollstuhlfahrer zum Beispiel können nicht mit dem bus transportiert werden ....
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bluesbrother
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Beitrag von bluesbrother »

Die Erfahrung zeigt doch, dass die meisten sowieso den kürzesten Weg am Gebäude vorbei über Gleis 10 zum Bahnsteig nehmen. Somit wäre die weitere Unterhaltung des Tunnels wirtschaftlich nicht tragbar. Damit kann die RVK auch die Öffnungszeiten des Bahnhofsgebäudes flexibel in ihrem Sinne gestalten. Es wird halt entweder ein breiterer neuer Weg geschaffen oder der vorhandende wird ausgebaut. Die Überquerung des Gleis 10 kann erhalten bleiben. Sicherung bei Fahrten erfolgt wie bisher durch Zugpersonal oder durch entsprechend ausgestellte Anweisungen für die Tf.
Seht doch nicht immer alles so negativ. Im Gegenteil, eine Aufwertung des alten Bahnhofs kann auch eine Aufwertung der Bahnhofsumgebung bedeuten. So wie er jetzt ist, kann er auf jeden Fall nicht bleiben. Seht euch Bad Münstereifel an. Dem Bahnhof hat der Einzug von Tourist-Info und Geschäften auch gut getan.
Bahnhöfe sind schließlich auch die Tore zu Stadt/ Ort/ Dorf und sollten entsprechend gestaltet werden. Zumindest sollten die Gemeinden ein Interesse daran haben. Leider lassen diese und natürlich auch die Bahn dies oft vermissen, und das liegt nicht nur am Geld...
Gruß aus der Nordeifel!
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FdL Schalkenmehren
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Beitrag von FdL Schalkenmehren »

Ach ja, wo wir schon beim Thema sind:

Der teure „Geisterbus“ nach Vogelsang
VON F.A. HEINEN, 06.10.06, 07:16h

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Kreis Euskirchen / Vogelsang - Der Nationalpark-Shuttle „SB 82“, jener Luxus-Bus, der zwischen dem Bahnhof Kall und dem Nationalparkzentrum Vogelsang im Stundentakt pendelt, kommt oft als „Geisterbus“ daher. Unter der Woche können der Busfahrer und der zur Fahrgastbetreuung mitfahrende zweite Mann der Crew traute Zwiegespräche führen. Fahrgäste sind nämlich eher die Ausnahme. Das wurde in der nicht öffentlichen Sitzung des Beirats der Kreisverkehrsgesellschaft (KVE) bekannt.

Bis Mitte August benutzten knapp 10 500 Fahrgäste den Shuttle. Hochgerechnet bis zum Jahresende wären das (geschätzte) 15 000 Fahrgäste. Wobei der Schnellbus 6300 Mal vom Bahnhof Kall aus gestartet wäre. Teilt man die Zahl der Fahrgäste durch die Zahl der Fahrten, so ergibt sich eine statistische Belegung des Busses von knapp 2,4 Passagieren. Unter der Woche fährt nur seltenst jemand mit, an Wochenenden sind es mehr.

Die jährlichen Kosten für diesen Bus-Betrieb: 240 000 Euro pro Jahr. 130 000 Euro gehen davon auf Kosten der „Regionalverkehr Köln“ (RVK), die restlichen 90 000 werden zum überwiegenden Teil der Stadt Schleiden und zum geringeren Teil der Gemeinde Kall angeschrieben. Legt man die Kosten auf die Zahl der Fahrgäste um, so ergibt sich - ohne Berücksichtigung der Fahrpreiseinnahmen - ein Zuschussbedarf von 16 Euro pro Fahrgast, wie ein Sitzungsteilnehmer spitz ausrechnete. Dafür ließe sich gut und gerne auch ein Taxi nach Vogelsang bezahlen.

Achim Blindert, der Geschäftsführer der KVE, bestätigte gestern, dass es im kommenden Jahr nur an den Wochenenden weiter einen Stundentakt beim SB 82 geben soll. Allerdings werde der auf die Öffnungszeiten des Vogelsanger Forums beschränkt. Unter der Woche soll es mittags eine ausgedehnte Pause geben. In dieser Zeit stünde der Shuttle-Bus dann für den Schülerverkehr zur Verfügung.

Die KVE als Bestellerin des Nationalparkverkehrs will aus Kostengründen auf die Bremse treten. An Werktagen sind nur noch fünf Fahrten vorgesehen, an Wochenenden acht. Dadurch reduziert sich die Gesamtzahl der Fahrten 2007 von 6300 auf 4264. Unterstellt man weiterhin eine Anzahl von 15 000 Fahrgästen, ergäbe dies eine durchschnittliche Nutzung durch etwa 3,5 Fahrgäste pro Bus.

Einigen Mitgliedern des Aufsichtsrates stieß besonders sauer auf, dass die RVK, die die Linienkonzession bekommen hat, den bislang von ihr getragenen Kostenanteil von 180 000 Euro nicht mehr übernehmen will. Das bedeutet, dass sich die Kosten für den Kreis um diesen Anteil erhöhen werden. Wenn man die durch die nun geplante Reduzierung der Fahrten mögliche Kostensenkung um 60 000 Euro einbezieht, verbleiben immerhin noch 180 000 Euro. Rechnet man davon die Fahrpreise als Einnahmen ab, so bleiben unter dem Strich immer noch echte Kosten zwischen 150 000 und 160 000 Euro.

Gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ meinten Sitzungsteilnehmer, dass sie unter der Woche statt des SB 82 einen Taxibus favorisieren würden. Wenn der fahre, sei er zwar kaum preiswerter als der Linienbus. Aber er fahre eben nur bei Bedarf. Schulklassen, die das Ziel Vogelsang ansteuern wollten, könnten ja mittels Vorbestellung einen privaten Busunternehmer anheuern.

Diesem Argument hielt Achim Blindert entgegen, dass gerade unter der Woche viele Schulklassen aus den Ballungsgebieten an der Rheinschiene nach Vogelsang kämen. Diese Schüler hätten meistens ein VRS-Schülerticket, das im gesamten Verbandsgebiet gelte. Insofern sei der Shuttle für solche Gruppen durchaus interessant.

Landrat Rosenke, der in Personalunion Aufsichtsratsvorsitzender der RVK und der KVE ist, kündigte an, dass die Kosten für den Shuttle vom kommenden Jahr an nicht mehr auf die Kommunen Kall und Schleiden umgelegt werden sollen, sondern unter dem Stichwort „Tourismusförderung“ im Kreishaushalt aufgehen sollen. Dieser Plan, so berichten Sitzungsteilnehmer, habe allerdings auch bei einigen Parteifreunden des Landrats leichtes Stirnrunzeln hervorgerufen.

Der Nordkreis, so hieß es weiter, zahle drei Viertel der Kreisumlage. Von dem Tourismusprojekt in der Eifel habe der Nordkreis allerdings überhaupt nichts. Insofern sei es noch eine spannende Frage, ob die Mehrheit im Kreistag dem Vorschlag Rosenkes folgen wird. Letztlich müssten ja überwiegend die Flachland-Kommunen den Luxusbus für die Eifel durch die Kreisumlage finanzieren.

Grüße
hape
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Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von hape »

Klar, bluesbrother, nicht nur negativ ist gut. Aber Herr Puderbach ist mir seit jahren bekannt als beosnerer "Freund" der Schiene, ich erinnere mich noch an die schönen Parallelverkehre bei Einführung des Stundentakts nach Bad Münstereifel. Und da ja sowohl Kall wie auch Herr Rosenke nur Gutes für die Bahn machen, würde ich mal anraten, sich Freunde zu suchen, die das ganze Gebaren besonders zur Subventionierung des Busses mal unter die Lupe nehmen. Mir fallen da 2 Einrichtungen ein, die gewiss dankbar für ein paar gute Infos wären: a) der Landesrechnungshof und b) der "Bund der Steuerzahler NRW" - sonst eher weniger mein Fall. Aber hier könnten diese mal einige gute Aussagen zur wirtschaftlichen Verwendung von Steuergeldern fallen lassen. Querbahner, wäre das nicht ein Schreiben wert?
Gruß
hape
Wolfgang Müller
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Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von Wolfgang Müller »

Hallo zusammen,

wo hape gerade von den Busparallelverkehren nach Bad Münstereifel spricht, erinnert mich das an ein Gutachten zu dieser Bahnstrecke, in dem dies besonders beleuchtet wurde. Dort wird genau das Gegenteil empfohlen, um die Strecke wirtschaftlicher zu machen. Hier kann man deutlich sehen, was Gutachten wert sind und wie Politiker genau das Gegenteil machen, von dem was da empfohlen wurde. Auch in dem jüngsten Nahverkehrsplan vom Kreis Euskirchen wird auf solche Konkurenzierungen hingewiesen. Passiert ist nichts. Ich habe im Kreis Euskirchen immer wieder den Eindruck, dass hier nicht die Politik sondern die RVK und ihre Buslobby das Sagen hat!

Es ist sogar egal was das Gesetz sagt. Dort werden dem Bus klare Erschließungsfunktionen abseits der Schiene zugewiesen. Im Klartext, der Bus bedient die Fläche dort, wo es keine Bahnstrecke gibt und stellt die Verknüpfung mit der Bahn her. Im Fall der Oleftalbahn hat das eine besondere Bedeutung, da sie mit dem neuen Nationalpark Eifel eigentlich eine überregionale Erschließungsfunktion übernimmt.

Gesetze und Gutachten sind also nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind!
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