Vor 90 Jahren, ...

Nims-/Sauertalbahn (Erdorf - Bitburg [- Igel])
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Mercator
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Beitrag von Mercator »

Hallo Eifelbahner,

danke für das Feedback! Für die, die noch reinschauen wollen: Info-Blättchen wurden und werden von freundlichen Sparkassenmitarbeitern nachgelegt.

Die besagte Pionierbrücke aus Kriegstagen ist genauso fast völlig aus dem Gedächtnis der Bürger gelöscht wie die Existenz des sog. Siegfriedbahnhofs bei Edingen. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Mag sein, dass man das ein oder andere noch hinzufügen könnte oder müsste, so 100%ig haben wir die auf der Strecke verkehrenden Fahrzeuge jedoch noch nicht zusammen. Und stichhaltige Dokumente (Fotos, DB-Unterlagen, Aussagen von Sachkundigen etc.) zu der V36 mit Donnerbüchsen haben wir eben nicht – wie uns noch so manches fehlt ...

Planungen oder auch nur Forderungen weiterer Strecken gab es immer wieder, wobei diese nur mehr oder weniger weit gediehen sind, so gab es die Planung einer Verbindung von Irrel nach Neuerburg oder auch von Bitburg nach Neuerburg. Ich vermute in ersterer Variante auch den Grund, warum das Irreler Bahnhofsgebäude in anderer, vereinfachter Bauweise, ähnlich übrigens dem des Neuerburger Bahnhofes, errichtet worden ist.

Ja, in Wolsfeld bestand unmittelbar am Bahnhof ein Tanklager, das – wie auch die Station auf dem „Beilchen“ oder das Lkw-Tanklager an der E29/B257 zwischen Wolsfeld und der RWE-UA – von der FBG betrieben worden ist; eine Vorhalteleistung für die beiden damaligen US-Basen der Eifel. Dies war auch der Grund, warum nach Stilllegung (1988) und Rückbau (1989/1990) des Streckenteils Edingen – Irrel – Wolsfeld die Linie nicht nur bis dort erhalten blieb, sondern 1992 sogar der Oberbau noch aufwändig saniert wurde – um alles nur 5 Jahre später wieder abzubauen ... In den letzten Jahren war jedoch in Wolsfeld keine eigene Lok mehr stationiert.

Infos zum Radweg gibt’s im Internet neben der Bartoschekschen Seite (danke, Eifler) unter anderem hier:

http://www.urlaub-in-rheinland-pfalz.de
http://www.fahrradreisen.de
http://www.eifelradtouren.de

Konkret: Der Radweg verläuft ab Bitburg-Masholder auf der Trasse und verlässt diese – leider – wieder kurz vor dem Bf Wolsfeld, um durch den Ort auf der „anderen Seite“ der Nims über Alsdorf hinter dem Bahnhof Niederweis wieder „aufzugleisen“. Der Weg ist durchgängig asphaltiert, bis die Trasse wieder vor der Nimsbrücke in „Einigt“ (nördlich von Irrel) durch den Wald/Camping Nimseck führt.

Aus gut unterrichteten Quellen war zu erfahren, dass - nach langen Querelen aus (vorgeschobenen) Naturschutzgründen - der Radweg auch zwischen Metzdorf und Wintersdorf auf der alten Bahntrassen verlaufen wird. Brüssel hat gesprochen!

So long,

Mercator

PS.: Der oben im Beitrag gezeigte Bachdurchlass ist mittlerweile Bauschutt der Geschichte ...
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Mercator
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Frohe Kunde

Beitrag von Mercator »

Hi, mal ne erfreuliche Nachricht, insbesondere für die, die bislang keine Gelegenheit hatten, die Ausstellung "Die Bahn in Irrel" in der KSK-Filiale zu besuchen:

Die Ausstellung wird ab Montag, 21.11.05 im Foyer der Verbandsgemeindeverwaltung Irrel fortgeführt!!!

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr
Donnerstag 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Freitag 08.00 Uhr bis 12.00 Uhr

Bericht im TV vom heutigen Tage:

EISENBAHN

IRREL/IGEL. Unvergessen ist die Bahnstrecke zwischen Erdorf und Igel. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Eisenbahngeschichte hat zum Thema "Die Eisenbahn in Irrel" einen Teil ihrer Dokumente in einer Ausstellung zusammengetragen.

Seit etwa 20 Jahren ist der Regelverkehr auf der Nims-Sauertalbahn von Erdorf nach Igel eingestellt. Heute erinnern entlang der Bahnstrecke nur noch hier und da ein paar Relikte an die Lok-Zeiten: Bahnhofsgebäude, Brücken oder Tunnel. Auch Bilder dokumentieren die vergangenen Zeiten: Alte Loks mit dicken Dampfwolken brausen über imposante Viadukte und durch grüne Eifeltäler. Fast zu riechen ist der typische Dampflokgeruch.

Eisenbahnromantik in der Kreissparkasse Bitburg-Prüm in Irrel: Dort ist noch bis zum heutigen Freitag eine Ausstellung der AG Eisenbahngeschichte zu sehen. Wer die teils historischen, teils gegenwärtigen Bild- und Schriftdokumente zum Thema "Die Eisenbahn in Irrel" betrachtet, ist plötzlich mittendrin in den alten Zeiten. Die Älteren unter den Besuchern wissen noch ganz genau, wie das war, als die Züge durch Irrel schratterten. Und auch so mancher Bewohner aus der Umgebung hat etwas über den Streckenverlauf der Bahn oder eine Bahnfahrt zu berichten.

Die Geschichte der Eisenbahn in Irrel begann 1912. Seit diesem Zeitpunkt war Irrel aus Richtung Bitburg mit der Eisenbahn erreichbar. Erst drei Jahre später war die Bahnlinie Erdorf über Bitburg und Irrel nach Igel durchgängig befahrbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Bahnanlagen größtenteils zerstört. In den 50er-Jahren wurden unter anderem Kohle und Kunstdünger mit der Bahn transportiert. Die Landwirte der Eifel verschickten Stroh in benachteiligte Gebiete und Mist für die Winzerbetriebe der Mosel. Doch die Entwicklung zu mehr Auto und weniger Bahn war nicht mehr aufzuhalten: Die Nebenbahnen verloren mehr und mehr an Bedeutung. Auch der Einsatz von Schienenbussen konnte gegen das Auto nicht mithalten.

Im September 1968 wurde der untere Streckenteil von Irrel bis Igel stillgelegt. Bereits ein Jahr später fiel die Strecke zwischen Bitburg und Irrel dem gleichen Schicksal anheim. In den 80er-Jahren gab es noch einige Nostalgiefahrten.1988 wurde auch der Güterverkehr eingestellt. Der Rückbau der Strecke erfolgte bis 1997.

Heute ist über die Bahngleise sprichwörtlich Gras gewachsen. Ein Teil der einstigen Bahnlinie dient als Fahrradweg.

Kein Grund, die Bahn in Irrel vollkommen in Vergessenheit geraten zu lassen, dachte sich die AG Eisenbahngeschichte. "Anliegen der Ausstellung ist es, ein wesentliches Kulturgut unserer Heimat in Erinnerung zu behalten", sagt Jürgen Haubricht, Mitarbeiter der AG.

Außerdem will er "verborgene Schätze" aufspüren. Insbesondere hofft er dabei auf die Mitarbeit der Bürger: "Wir suchen dringend weitere Dokumente über die Geschichte der Eisenbahn in der Eifel. Selbstverständlich erhält der Besitzer die Orginale zurück." Ziel des Sammelns und Sortierens ist es, ein Archiv über die Eisenbahngeschichte in der Eifel als Sonderbestand im Haus Beda in Bitburg anlegen zu können.

Die Ausstellung zum Thema "Die Eisenbahn in Irrel" kann noch bis Freitag, 18. November, in der Kreissparkasse Irrel besucht werden. Ab Montag, 21. November, wird sie für 14 Tage im Foyer der Verbandsgemeindeverwaltung Irrel zu sehen sein.
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Schaffner
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Beitrag von Schaffner »

Danke für den interessanten Hinweis !

Ich war leider noch nicht bei der Ausstellung und würde sehr gerne hin. Nur die relativ lange Autofahrerei läßt mich noch etwas zögern - daher: sind auch schon weitere Ausstellungstermine absehbar ? Sicher würde sich die Ausstellung auch optimal z.B. im Bw Gerolstein anbieten - das würde zusammen gehören! Ist da schon etwas geplant ?
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eifelbahner1
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Beitrag von eifelbahner1 »

Ja, eine weitere Ausstellung ist in Planung und wird im kommenden Jahr in IGEL stattfinden. Örtlichkeit in Igel, Zeitpunkt und Zeitrahmen werden wir zur gegebener Zeit festsetzen.

Aufgrund der großen Resonanz der hiesigen Bevölkerung haben wir die Ausstellung im Foyer der Verbandsgemeindeverwaltung Irrel, Auf Omesen 2, 54666 Irrel, verlängert.
Öffnungszeiten: Mo-Mi 08.00-12.00 h und 14.00-16.00 h; Do 08.00-12.00 h und 14.00-18.00 h, Fr 08.00-12.00 h.

Die punktuelle Ausstellung gerade mit Exponaten aus und um Irrel (oder auch in einem anderen Ort) soll den Betrachter auch dazu anregen, selbst einmal nachzudenken, ob nicht noch ein altes Eisenbahnbild in der guten alten Hutschachtel auf dem Speicher liegt und es für den Eisenbahnarchäologen interessant sein könnte. Im wesentlichen möchten wir aber den Menschen zeigen, daß auch die Eisenbahn einmal ein wertvolles Stück ihrer Heimat war.

Jürgen Haubricht
AG Eisenbahngeschichte
VIELE WEGE FÜHREN ZUM BAHNHOF...
... NUR KEINE GLEISE MEHR
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Mercator
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Nachtrag: Foto (wenn auch ein bissl off-topic)

Beitrag von Mercator »

Hi, vor 90 Jahren war sicherlich mehr auf der Nims-/Sauertalbahn los als heute.

Der Straßenverkehr bzw. -bau fordert seinen Tribut. In den verflossenen 6 Monaten (vergleiche mit den Fotos vom Oktober 2005 am Anfang dieses Threads) hat sich nicht allzu viel bewegt, meist wurde auf der Baustelle nicht gearbeitet. Der gemauerte Durchlass für den Rinnsal Pützbach ist längst einem neuzeitlichen Beton-Bollwerk gewichen. Der wie ein Kuchen durchschnittene Bahndamm - oder das, was noch übrig ist - trotzt dennoch in der österlichen Frühlingssonne. Fragt sich, wie lange noch? Schön wär's, wenn die Maßnahme einem zweigleisigen Ausbau o.ä. dienen würde ... ok, träume ich später weiter ...

Ich will damit nur dokumentieren, was man sich im Bereich Straßenbau so an Bauwerken gönnt - egal welche Regierung das Sagen hat ...

Bild

Durchlass für den Pützbach im Rahmen Bauvorhaben Umgehung der E29 (B257) zwischen Wolsfeld und Alsdorf am 17.04.2006
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