Stand Bauarbeiten

Eifelbahn Köln-Trier
jwiessner
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von jwiessner »

Laut der Präsentation zur 76. Verbandsversammlung des SPNV-Nord soll die Elektrifizierung der Eifelstrecke in Nordrhein-Westfalen erst nach 2026 abgeschlossen werden. In Rheinland-Pfalz gibt es darüber hinaus offenbar Probleme mit den geplanten Maststandorten, sollen diese z.T. wohl im Bereich des 2. Gleises gesetzt werden.

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Eifelplaner
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Eifelplaner »

Um die Gesamtkosten für den Ausbau der Strecke nicht unnötig in die Höhe zu treiben muss und sollte der Endausbau, der vollständige 2gleisige Ausbau jetzt schon mitgedacht werden um nachher unnötige Kosten zu vermeiden. Bei Elektrifizierungen und Ausbau von Bestandsstrecken ist einer der größten Kostenblöcke die s.g. Bauwerksanpassungen an überquerenden Brücken und von Tunnelanpassungen. Bei der Eifelstrecke kommt noch hinzu, dass in der Vergangenheit das verbliebene Gleis zur Verbesserung der Fahrdynamik an einigen Stellen in die Trasse des ehemaligen zweiten Gleises verschoben wurde. Auch hier müssen wohl Trassenanpassung in eigleisigen Bereichen durchgeführt werden, um die spätere Verlegung des zweiten Gleises nicht zu behindern. Außerdem gilt nach heutigem Standard ein Gleisabstand von 4 statt 3,50m. Das ist ja ein Problem bei den alten 2gleisigen Tunneln.

Bei Brückenanpassungen (Überführungen) bei den Höhen - für die Oberleitung - und bei den Breiten - für das zweite Gleis. Alles - und nicht nur die geplanten 10km Überholgleis - sollten im Sinne einer nachhaltigen Planung jetzt schon berücksichtigt werden. Oder will man in 5 Jahren das ganze wieder von vorne für den Rest anfangen.

Die InfraGo AG ist auch in der neuen Form eine AG. Die viel diskutierte Gemeinnützigkeit ist nicht, wie im vorhinein verkündet, vorgesehen. Der Bund verlangt von Netz 5% Haushaltsdividende.
Das heißt, so gern ich es auch als Bahnfreund anders sehen würde, die Komplettplanung muss wahrscheinlich jetzt schon bei InfraGo gemacht und auch bezahlt werden.

In NRW gibt es für solche Fälle die Möglichkeit eines "Planungsvorrates". Soweit ich weiß in RLP noch nicht.
M&M
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von M&M »

Hauptsache, elektrifiziert.

Wenn dann am Ende eine Eifelstrecke existiert, auf welcher über viele Jahre die Fahrgäste vergrault wurden und kein zuverlässiger Zielfahrplan gefahren werden kann, weil dafür immer noch eingleisige Streckenabschnitte im Weg sind, wird sich dennoch Politik & Bahn auf die Schulter klopfen, was hier für die Umwelt geleistet wurde. Masten auf dem (ich nehme mal an, ehemaligen) zweiten Gleis könnten dafür symbolisch stehen.

Und da hier ja auch Eifelquerbahnfreunde mitlesen und mitschreiben: Eine spannende Frage wird sein, inwieweit die Mehrkosten nicht zu Lasten von Reaktivierungsprojekten entstehen. Das Land schweig darüber ja lieber.

Gruß M&M
Rolf
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Rolf »

Eifelplaner hat geschrieben: Freitag 20. September 2024, 20:35 Außerdem gilt nach heutigem Standard ein Gleisabstand von 4 statt 3,50m.
Mal eine ganz spezielle Frage dazu: Reicht die Breite der vorhandenen Trasse für diese "erweiterte" Zweigleisigkeit aus oder muss für den um 50 cm größeren Abstand der Gleise zueinander von den benachbarten Grundstücken 50 cm Randstreifen zugekauft werden (was sicher ein gewaltiger Aufwand wäre)?
Rolf
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Samstag 21. September 2024, 21:05 Wenn dann am Ende eine Eifelstrecke existiert, auf welcher über viele Jahre die Fahrgäste vergrault wurden und kein zuverlässiger Zielfahrplan gefahren werden kann, weil dafür immer noch eingleisige Streckenabschnitte im Weg sind, wird sich dennoch Politik & Bahn auf die Schulter klopfen, was hier für die Umwelt geleistet wurde.
Die Fahrgäste werden aktuell zweifelsohne durch die lange Bauphase bis auf den harten Kern vergrault, aber ich bin davon überzeugt, dass die Fahrgäste mit einem guten Angebot (kurze Fahrtzeiten, Zuverlässigkeit und Komfort) nach vollständigem Ausbau schnell wieder auf die Schiene gelockt werden können. Beispielhaft war das Experiment 1999 mit den besseren Fahrzeiten mit dem Neigetechnikzug der BR 611. Obwohl die Pannenzüge nur wenige Monate im Einsatz waren, haben die verkürzten Fahrtzeiten und die Durchbindung nach Saarbrücken dem Vernehmen nach 30 Prozent Plus bei den Fahrgästen gebracht. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass die Eifelbahn im Endausbau sehr attraktiv sein wird und damit viele neue und alte Kunden auf die Schiene bringt.
M&M
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von M&M »

Rolf hat geschrieben: Sonntag 22. September 2024, 22:51 Ich bin daher fest davon überzeugt, dass die Eifelbahn im Endausbau sehr attraktiv sein wird und damit viele neue und alte Kunden auf die Schiene bringt.
Abgesehen von allen hier schon hinreichend diskutierten Glaubensparadigmen:
Von welchem Jahr sprichst du bei "Endausbau"?
Ich halte für unwahrscheinlich, dass die meisten Forumsmitglieder überhaupt erleben werden, dazu Bilanz ziehen zu können.
Aber deinen Optimismus bremsen auch keine weiterhin eingleisigen Streckenabschnitte aus?
Gruß M&M
Rolf
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von Rolf »

M&M hat geschrieben: Montag 23. September 2024, 20:24 Aber deinen Optimismus bremsen auch keine weiterhin eingleisigen Streckenabschnitte aus?
Gruß M&M
Natürlich werden wir noch rund 10 und mehr Jahre Geduld haben müssen, aber man darf sich doch mal freuen über das größte Ausbauprogramm der Eifelstrecken seit dem Wiederaufbau nach 1945. Was sich diesbezüglich bereits in Bau befindet, vertraglich festgeschrieben und darüber hinaus geplant ist, übertrifft doch alles, was man vor der Flut erwarten konnte und wird ein großer Sprung nach vorne sein. Eine aufgewertete Eifelstrecke wird der Eifel in jeder Beziehung gut tun, und selbst für die Eifelquerbahn erhoffe ich mir dafür neue Impulse. Mit den geplanten kürzeren Fahrtzeiten, größerer Zuverlässigkeit und mehr Komfort wird man neue Fahrgäste gewinnen. Als langjähriger Berufspendler, der stets die Wahl hatte zwischen Auto und Bahn, weiß ich ganz gut, wie die potentielle Klientel tickt. Für ein gutes Angebot lässt man das Auto gerne stehen. Auch über die Zubringerstrecken wird man dann neu nachdenken (müssen). Die Reaktivierung der westlichen Eifelquerbahn wäre die ideale Ergänzung. Ich freue mich drauf und sehe die Zukunft der Eisenbahn in der Eifel gar nicht so schwarz! Im Gegenteil, ich freue mich über jeden neu errichteten Oberleitungsmast, ob im Ahrtal oder um Euskirchen, das sind Zeichen einer besseren Zukunft der Bahn in der Eifel.
M&M
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Re: Stand Bauarbeiten

Beitrag von M&M »

Rolf hat geschrieben: Mittwoch 25. September 2024, 16:41 Eine aufgewertete Eifelstrecke wird der Eifel in jeder Beziehung gut tun, und selbst für die Eifelquerbahn erhoffe ich mir dafür neue Impulse. Mit den geplanten kürzeren Fahrtzeiten, größerer Zuverlässigkeit und mehr Komfort wird man neue Fahrgäste gewinnen.
Man könnte meinen, es ginge bei dem Beitrag um den zweigleisigen Ausbau der Gesamtstrecke. Stattdessen aber nur darum, ob der Zug mit Diesel oder Strom fährt und da Masten neben dem Gleis stehen oder nicht.

Gruß M&M
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