Der Abschied???

Oleftalbahn (Kall - Hellenthal)
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Eifelbahner
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Der Abschied???

Beitrag von Eifelbahner »

Folgender Zeitungsartikel stand heute in der Kölnischen Rundschau:



Abschied vom Nationalpark-Express?

Die letzten Stunden des Nationalparkexpress auf der Oleftalstrecke scheinen nun zu schlagen. Derzeit sind keine Bemühungen erkennbar, das „Experiment“ fortzusetzen. Nur die Eisenbahnfreunde machen sich für den Erhalt der Strecke stark.
EIFELLAND. Alles andere als erfolgreich verlief 2004 das erste Jahr der zweijährigen Testphase für den Nationalpark-Express (Oleftalbahn). Im vergangenen Jahr wurden an Sonn- und Feiertagen im Schnitt gerade einmal 7,6 Passagiere in den Bahnen gezählt, die von Düren über Zülpich und Euskirchen und dann zwischen Kall und Schleiden mit dem Regiosprinter reisten. Fehlende Fahrpläne und parallel laufender Busverkehr ließen die Saison 2004 zu einem glatten Fehlstart werden.

In diesem Jahr sollte alles besser werden. Doch zu Saisonbeginn am 1. Mai hakte es schon wieder. Fahrpläne in gedruckter Form? Fehlanzeige. Nur im Internet konnte man sich informieren. Mitglieder der Bahn- und Businitiative Schleidener Tal (BuBI) waren an diesem Tag mit kopierten Fahrplänen an den Haltestellen unterwegs, um den Besuchern wenigstens provisorisch die Informationen zu liefern.

Dieses Problem war nach kurzer Zeit gelöst: Roland Schmidt, Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft (KVE) berichtet, dass die Flyer mit den Fahrplaninfos schon zwei Tage später (und damit noch vor dem Feiertag Christi Himmelfahrt am 5. Mai) auslagen. Zudem seien rund 700 Flyer verschickt worden.

Für Wandergruppen

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Die Resonanz habe sich, das beobachtete jedenfalls Hansbert Schruff, Vorsitzender der IG Rurtalbahn, wesentlich verbessert. Bei schönem Wetter seien die Züge voll. Wenn auch noch größere Veranstaltungen in den Orten entlang der Bahnlinie stattfänden, sei der Zug sogar ein echter „Magnet“. So seien am Tag des Handwerkermarkts in Olef 300 Passagiere gezählt worden, beim Brückenfest in Gemünd am darauf folgenden Wochenende sogar 350. Schruff: „Langsam ist der Nationalpark-Express bekannt. Wir erleben immer wieder Gruppen, die gerade den Schienenweg wählen.“ Dies belegt er mit einem Beispiel vom 4. September. Da habe die Rurtalbahn einen zweiten Regiosprinter anhängen müssen, damit auch eine 75-köpfige Wandergruppe aus dem Raum Bergheim befördert werden konnte, ohne dass sich die Fahrgäste wie die berühmten Sardinen in der Dose fühlen mussten.

Doch das Kapitel Nationalpark-Express neigt sich dem Ende entgegen. Immer wieder, so berichtet Schruff, seien Mitglieder der IG Rurtalbahn, des AK Eifelbahnen und der BuBI, die ehrenamtlich als Zugbegleiter unterwegs sind, in den vergangenen Wochen gefragt worden, ob es denn stimme, dass die Oleftalbahn vom Kreis Euskirchen im Oktober, wenn die Saison 2005 endet, aufgegeben werde. Im Juli hatte der Kreistag beschlossen, dass der Kreis die Bahntrasse Kall-Hellenthal „unter wirtschaftlichen Aspekten“ kaufen soll. Allerdings nicht, um den Bahnbetrieb fortzuführen, sondern „eine bessere verkehrliche Erschließung des Schleidener Tals zu gewährleisten“ - sprich die Trasse für Straßenbau zu verwenden.

Dies hält Hansbert Schruff für eine Fehlentscheidung, vor allem vor dem Hintergrund, dass der Nationalpark im kommenden Jahr weiter an Attraktivität gewinnen werde, wenn die Burg Vogelsang zugänglich sei. Schruff: „Eine sanfte Erschließung kann helfen, das zu bewahren, wozu der Nationalpark eingerichtet worden ist.“

Roland Schmidt rechnet damit, dass 2006 keine Fördermittel für den Schienenverkehr fließen (die Testphase förderte das Land mit 100 000 Euro pro Jahr) - und dies das Aus für den Nationalpark-Express auf Schienen bedeutet. Stattdessen werde es wohl wieder Busverkehr ab Kall geben, der schwerpunktmäßig die Bereiche Kermeter und Vogelsang anfährt. Ob es einen saisonalen oder aber einen ganzjährigen Betrieb geben wird, hänge, so Schmidt, von den Beschlüssen der Politik ab. Zudem müsse man auch die derzeit kritische Finanzlage aufgrund der gestiegenen Kosten im ÖPNV im Auge haben.



Anmerkung:
Es ist doch wirklich unglaublich. Da kommt nun langsam Schwung in die Geschichte, die Züge füllen sich und werden bekannter, neue Attraktionen wie die Burg Vogelsang kommen hinzu und was machen unsere Kreis- und Kommunalpolitiker? Genau, die machen im wahrsten Sinne des Wortes alles platt! Wie man ja schon sieht, kann nur das Verkehrssystem Bahn große Wandergruppen und Fahrradbegeisterte vernüftig transportieren. Aber das kann unser Landrat Rosenke nicht wissen, er wird ja sowieso nur mit seinem neuen Audi chauffiert. Schaut mal in die anderen deutschen Nationalparks, wie auf Rügen, sächsische Schweiz oder Bayerischer Wald. Was findet man dort? Genau, Bahnstrecken, die eventl. durch Buslinien verknüpft werden.
Selbst letztes Wochenende bei schlechtem Wetter waren Fahrgäste bei der Durchfahrt im Bahnhof Mechernich in Richtung Euskirchen im Zug zu sehen. Das Angebot wird also schon immer besser angenommen, und wo ein gutes und attraktives Angebot herrscht, wird dementsprechend gut auch die Nachfrage sein! Ein Busbetrieb wird dem bestimmt nicht so gerecht, wie die bequeme Bahn.
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Mayen West
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Beitrag von Mayen West »

Gibt es hier auch so eine Art Interessensgemeinschaft wie bei der Westeifelbahn?
:roll:
Soll die Strecke auch abgerissen werden? Wäre für die Bahn ja ein satter Gewinn bei den derzeitigen Schrottpreisen!!!
Wer was zu lesen hat sollte sich glücklich schätzen, und wer lesen kann ist klar im Vorteil!
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Clemens Kistinger
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Beitrag von Clemens Kistinger »

Ja, klar gibt es eine solche Interessengemeinschaft:
Die Bus und Bahninitiative Schleidener Tal (BuBI)
Mehr Infos unter http://www.oleftalbahn.online.ms
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Schaffner
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Beitrag von Schaffner »

Ist schon etwas bekannt wie sich Bubi zur aktuellen Lage positioniert ? Gibt es eventuell im Rahmen der sicher begrenzten Möglichkeiten Versuche über einen Bubi-Verein und / oder RSE wie beim Abschnitt Höddelbusch - Schleiden auch den Abschnitt Kall - Höddelbusch evtl. anzupachten und so doch noch irgendwie zu retten ? Immerhin könnte durch so ein Angebot das Stillegungsverfahren erschwert bzw. eine andersweitige Trassennutzung unmöglich gemacht werden (Vgl. Wiehltalbahn - Problematik ?)

Oder z.B. irgendwelche Protestaktionen um noch mal (ein leider sehr unwahrscheinliches) Umdenken zu erreichen ? @Eifelbahner: Volle Zustimmung, aber sicher müssten die Argumente dann weiter an die zuständigen Stellen getragen werden...

Bei den beiden Varianten wäre sicher noch mal sinnvoll möglichst breit Unterstützung zu mobilisieren... :roll:

Oder ist davon auszugehen, dass alle Rettungsversuche gescheitert sind und die Strecke nun wirklich ihren letzten Wochen entgegen geht :cry: ?

So oder so scheint es ja leider sehr schlecht auszusehen und ich bedaure das sehr. Leider scheint sich die politische Stimmung nicht überall geändert zu haben und ein weiteres Kapitel jahrzehntelangem Bahnniedergang ins Haus zu stehen :cry:
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Clemens Kistinger
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Beitrag von Clemens Kistinger »

Lieber Schaffner!

Wahrscheinlich stellst du diese Frage lieber BuBi per Mail, ich kann mir vorstellen, dass man sich zu gewissen Punkten öffentlich nicht äußern darf und kann!
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Eifelbahner
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Email der BuBi

Beitrag von Eifelbahner »

Guten Morgen, liebe Bahninteressierte,

der letzte Monat von Fahrten auf der Oleftalbahn bricht an.

Wir laden Sie herzlich ein, die verbliebene Zeit zu nutzen und mit Ihrer Familie, Ihren Freunden und Kollegen die schöne Fahrt durchs herbstliche Urft- und Oleftal zu genießen.

Nach allem, was derzeit politisch gewollt ist, sind die nächsten 5 Sonntage und der Nationalfeiertag die letzte Möglichkeit Eisenbahnverkehr im Schleidener Tal zu erleben.

Am Donnerstag, dem 6. Oktober, lädt unser Schwesterverein, die IG Rurtalbahn mit dem AK Bördebahn, zum monatlichen Verkehrspolitischen Stammtisch. Zum 2. Mal in diesem Jahr findet der mit uns gemeinsam in Gemünd statt und zwar um 19 Uhr beim Griechen am Gemünder Bahnhof. Sie sind herzlich eingeladen.

Dort werden die derzeitigen politischen Fakten, unsere bisherigen Maßnahmen und eventuell noch verbliebene Möglichkeiten erörtert.

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Gisela Neveling
(Vorsitzende der Bahn- und Businitiative Schleidner Tal e.V.)

PS: Informieren Sie sich auf unserer Webseite: http://www.oleftalbahn.online.ms
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Holger Lersch
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Beitrag von Holger Lersch »

Hallo, beim googlen zum Thema Oleftalbahn bin ich u.a. auf den folgenden Artikel aus dem Jahre 2002 gestoßen:

http://www.nationalpark-eifel.nrw.de/in ... albahn.htm

wki Schleiden. "Der geplante Nationalpark auf dem Truppenübungsplatz Burg Vogelsang muss auch vom Schleidener Tal aus bequem mit Bahn und Bus erreichbar sein", fordert der Vorstand der Bahn- und Businitiative Schleidener Tal (BUBI). Die ohnehin beschlossene Reaktivierung der Bahnlinie Kall-Hellenthal sei angesichts der Nationalparkdiskussion unumgänglich.

"Wenn der Park realisiert und das Burggelände zudem touristisch genutzt wird, bedeutet das zwangsläufig mehr Besucher und zusätzlichen Verkehr. Dann wäre es um so wichtiger, dass die Bahn wieder fährt, um einen Verkehrskollapps im Schleidener Tal wie beim letzten Tag der offenen Tür auf Burg Vogelsang zu vermeiden", waren sich die BUBI-Vorstandsmitglieder Gisela Neveling, Wolfgang Kirfel, Bettina Weiß und Werner Reitz bei ihrer jüngsten Sitzung einig.

Angesichts der jetzt schon wachsenden touristischen Nutzung des Urftsees an Wochenenden, der gerade auch mit der Einrichtung eines Shuttle-Busverkehrs von Gemünd zur Staumauer Rechnung getragen wurde, müsse die Reaktivierung jetzt zügig angepackt werden.

Da der geplante Nationalpark auch von den anderen Richtungen mit der Bahn erreichbar sei, müsse auch im Schleidener Tal ein Anschluss geschaffen werden, damit die Region nicht außen vor bleibe und potenzielle Gäste in benachbarte Gegenden abwanderten.

Die Oleftalbahn könne den Nationalpark von Südosten aus verkehrsmäßig erschließen und die regionale Anbindung an den Kölner Raum und die Rheinschiene sowie die Eifelstrecke darstellen. Nach einer Reaktivierung der Bahn könnten zudem Besucherströme auf die drei Haltepunkte Gemünd, Schleiden und Hellenthal verteilt und so besser kanalisiert werden.

Im Zuge der Wiederinbetriebnahme könne der Nationalparkbesuch per Bahn auch mit anderen touristischen Angeboten in Hellenthal (Wildfreigehege, Olefstausee, Besucherbergwerk) verbunden werden.

Werner Reitz betonte, dass eine Bahnverbindung nach Gemünd und Schleiden auch von Bedeutung sei, um in Zukunft andere touristische Angebote machen zu können: "Kutschfahrten beispielsweise zum Urftsee müssen von Gemünd oder Schleiden abfahren. Kall ist da zu weit entfernt."

Mit Spannung erwartet die Initiative derzeit das neue Regionalisierungsgesetz des Landes im Herbst. "Die Chancen für die Finanzierung der Oleftalbahn stehen bestens", wusste Gisela Neveling aus dem Landtag zu berichten. "Nach menschlichem Ermessen dürfte es jetzt also keinen Hinderungsgrund mehr geben, die Sache im nächsten Jahr - nach Freigabe der Gelder - zügig anzupacken."



Interessant finde ich im ersten Abschnitt die Aussage Die ohnehin beschlossene Reaktivierung der Bahnlinie Kall-Hellenthal sei angesichts der Nationalparkdiskussion unumgänglich.
Wurde da von offizieller Seite etwas beschlossen? Kreistag? Landtag?
--
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Clemens Kistinger
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Beitrag von Clemens Kistinger »

Der Artikel ist von 2002!
Seitdem hat sich da einiges geändert!
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Holger Lersch
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Beitrag von Holger Lersch »

Hallo Clemens,
ischweiß ... wie ich eingangs schrieb ist der Artikel in der Tat von 2002. Nur ist es nicht so, dass wenn etwas beschlossen wird man sich da auch dran halten sollte?
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Eifelbahner
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Beitrag von Eifelbahner »

Also mit anderen Worten, "was soll man unseren Politikern eigentlich noch glauben"!

Die Rahmenbedingungen sprechen alle für eine Reaktivierung, Anziehungspunkte und Fahrgäste, sprich Pendler aus der Region und Urlauber, sind ausreichend vorhanden. Möchte oder will die (autofahrende) regierende Partei das im Kreistag Euskirchen nicht sehen?
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Mercator
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Beitrag von Mercator »

Pressedienst:
23.09.2005 Kölnische Rundschau:

Künftig Bus nach Vogelsang

KREIS EUSKIRCHEN. Der Nahverkehrsplan wurde am Mittwoch vom Planungsausschuss des Kreises beschlossen. Zusätzlich wird auf Vorschlag von Rolf Hoppe von der Planungsgesellschaft Verkehr (PGV) ein Shuttle-Bus von Kall nach Vogelsang eingesetzt. Dieser Bus soll auch Schleiden anfahren. In diesem Zusammenhang erklärte Hoppe, die Bahntrasse Kall-Hellenthal sei aus seiner Sicht unwirtschaftlich.Bei der Erstellung des Nahverkehrsplans wurde eine Einigung mit den Kommunen des Kreises und der Stadt Euskirchen erzielt. Nur die Gemeinde Dahlem stimmte nicht zu, weil kein konkretes Einsparkonzept vorliege. Den Kommunen wird der Plan aber sowieso noch zur Stellungnahme zugestellt. Letztendlich beschließt die Gesellschafterversammlung der Kreisverkehrsgesellschaft (KVE) im November über den Entwurf. Der Plan wurde von der KVE in Zusammenarbeit mit der PGV und der Planungsgruppe Nord (PGN) aktualisiert. Hier wurden vor allem Parallelverkehre reduziert. Weitere Prüfanträge der Kommunen müssten noch eingearbeitet werden, so KVE-Geschäftsführer Roland Schmidt. Generell sollen Änderungen künftig zeitnah angepasst werden.

Karl Teichmann (FDP) kritisierte, dass in der Bürgermeister-Konferenz eine 20-prozentige Einsparung gefordert worden sei. Fakt sei aber, dass der Plan Kostenerhöhungen beinhalte. Die Bürgermeister hätten diese Einsparungen zwar gefordert, meinte Bernd Kolvenbach (CDU), hätten aber nicht aufgezeigt, wo diese Potenziale zu finden seien. Die Vorschläge aus den Kommunen würde 600 000 Euro Mehrkosten verursachen, hatte Hans Schmitz (SPD) ermittelt.

Die Vertreter von KVE, PGN und PGV machten klar, dass weitere Einsparungen nicht ratsam seien. Rolf Hoppe meinte stolz, mit dem Nahverkehrsplan sei die „Quadratur des Kreises“ gelungen, eine Taktstruktur könne auch in abgelegenen Orten, „wo der Hund begraben ist“, noch aufrechterhalten bleiben. Hoppe: „Das hat es bisher in dieser Qualität noch nicht gegeben.“

Nord-Erschließung des Nationalparks

Hoppe zählte weitere Einsparmöglichkeiten auf. Bei einem 120-Minuten-Takt seinen 150 000 Euro zu sparen, bei einer Reduzierung der Fahrten auf die Zeit zwischen 7 und 17 Uhr 120 000 Euro, bei einem Wegfall der Taxi-Busse am Samstag 80 000 Euro. Hoppe: „Man kann die Einsparungen realisieren, würde das Angebot aber definitiv kaputtmachen.“ Rolf Hoppe riet, demnächst auch wegen Vogelsang und des Nationalparks eine „nördliche Erschließung“ in den Plan aufzunehmen. Einsparungen seien bei den Anruf-Sammeltaxen möglich. Dies sei aber nicht Sache des Kreises, sondern der Kommunen.

-/-Ende des Beitrags-/-

... ohne Worte ...
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Mercator
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Beitrag von Mercator »

Pressedienst:

Kölnische Rundschau vom 26.09.2005

In drei Monaten sind die Belgier weg

GEMÜND. In rund drei Monaten sind die Belgier weg, dann geht auf Burg Vogelsang eine Ära zu Ende. Von den Nazis als Eliteschule für 100 Leute gebaut und nur drei Jahre genutzt, wurde der monumentale Gebäudekomplex nach dem Krieg zum Standort der Briten und später der Belgier. Vom Truppenübungsplatz war der dumpfe Kanonendonner der Panzer bis weit in die Eifel zu hören. Das ist schon jetzt vorbei. „Die Belgier sind dabei aufzuräumen“, sagt der Mann für die Konversion beim Kreis Euskirchen, Manfred Poth.
Am Neujahrstag 2006 beginnt auf Vogelsang die Zeit der Zivilisten: Es gibt erste Führungen, die Besucher stoßen darauf mit Glühwein an. Dann kommen auch die Handwerker, um für 700 000 Euro ein Besucherzentrum einzurichten, und öffentliche Busse steuern das Areal an.

Die Eifelregion kann aufatmen: Die nahtlose zivile Anschlussnutzung ist geschafft - wenigstens in den Ansätzen. Der Albtraum, dass die Ordensburg zum Pilgerort für Nazis verkommen könnte, verflüchtigt sich. Doch die Kraftanstrengung hat gerade mal begonnen. In den Gebäuden mit über 70 000 Quadratmetern Nutzfläche ist noch gähnende Leere. Nach dem Abzug ist der Bund Eigentümer einer Liegenschaft, die betriebswirtschaftlich eine Art Neutrum ist. „Es ist schwierig, für sie einen Wert zu ermitteln“, sagt Konversionsmann Poth. Niemand sei in Sicht, der das Areal ohne Abstandszahlung des Bundes übernehmen würde: NS-Vergangenheit, Lage und Größe machen den Komplex zu einem schwer kalkulierbaren Objekt.

Damit die Dinge trotzdem vorangehen, haben die Beteiligten ein pragmatisches Vorgehen entwickelt: Die regionale Entwicklungsgesellschaft wirbt um Investoren, und mit dem Bund wird für jedes einzelne Projekt eine Nutzungsvereinbarung abgeschlossen. Und das sollten in der nächsten Zeit möglichst viele sein, damit die Ansiedlung richtig in Schwung kommt.

Große Hoffnungen ruhen auf der Nationalparkverwaltung. Noch befindet sie sich im alten Gemünder Forsthaus. Aber das platzt schon lange aus allen Nähten. Wenn Forstleute, Wissenschaftler, Ranger und Verwaltungsleute umziehen, könnte das ein gutes Zeichen sein. „Da kämen mit einem Mal 120 Leute an den Standort“, hofft Poth auf eine Belebung. Einfacher ist das mit der neuen Nutzung des Truppenübungsplatzes. Wo vorher Panzer den Boden umgepflügt haben, regiert vom 1. Januar an der Naturschutz: die 32 Quadratkilometer Land gehen in den Nationalpark ein. Dann hat das Schutzgebiet seine endgültige Größe von 110 Quadratkilometer.

Die Planungen für das vorläufig 40 Kilometer lange Wanderwegenetz sind in den letzten Zügen, sagt Manfred Knauff, der für den Eifelverein daran mitarbeitet. Die Wege sollen mit Pflöcken neu markiert werden. Denn die historischen Wanderwege sind so gut wie verschwunden. In den letzten 50 Jahren haben sich die Panzer ihren Weg gebahnt, aber auch die Natur.

Seltene Tiere wie der Schwarzstorch wurden auf Vogelsang gesichtet. Die sollen auch in Zukunft in ausgewiesenen Zonen ihre Ruhe vor den Wanderern haben.

-/- Textende -/-

Dieser Text stand gleichlautend gestern in der Printausgabe des "Trierischen Volksfreund". Wäre schön, wenn sich jemand aus Forumskreisen mit dem nötigen Wissen mal an die Presse wendet, damit die Öffentlichkeit endlich richtig aufgeklärt wird, was da läuft - oder eben bald vielleicht nicht mehr!
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