DER PLANER hat geschrieben:Ich war bei der gemeinsamen Sitzung der beiden Planungs- und Verkehrausschüsse in Siegburg.
Ach, du auch?
Dort wurde von DB Regio in einer Grafik gezeigt, dass die Pünktlichkeit der Voreifelbahn inzwischen mit 96,8 Prozent wieder fast auf dem hohen Niveau des Jahres 2010 liegt. Dies ist umso bemerkenswerter, weil der schlechte Monat Januar 2015 mit vielen Verspätungen und Ausfällen dabei berücksichtigt ist. Als verspätet werden bei dieser Statistik Züge ab 5 Minuten gewertet.
Die Kritik der Pendler und Kommunalpolitiker betrifft daher inzwischen bei der Voreifelbahn nicht mehr unbedingt die Pünktlichkeitsquote, sondern eher den aktuellen Fahrplan und die Fahrzeiten.
Die Pünktlichkeitsquote berechnet sich ja auch nach dem aktuellen Fahrplan und nicht nach dem ausgeschriebenen, von daher kann man durchaus diskutieren, ob die Werte so vergleichbar sind. Mich erinnerte das ein wenig an das immer wieder beobachtete Phänomen, dass Langsamfahrstellen in der Statistik beseitigt werden, indem man die niedrigere Geschwindigkeit in den normalen Fahrplan einarbeitet.
Immerhin wird es ab Dezember einen glatten 15-Minuten-Takt zwischen Bonn und Rheinbach und eine Fahrzeitverkürzung von einer Minute geben. Außerdem werden bis zum Sommer die technisch bedingten Systemzeiten für Öffnen und Schließen der Türen an den Bahnsteigen von derzeit 35 auf 26 Sekunden reduziert, wenn die geplante Änderung der Türsoftware durch das EBA freigegeben wird.
Der saubere Takt ist auf jeden Fall ein Fortschritt.
Die Planungs- und Verkehrsausschüsse haben sich einstimmig für eine Elektrifizierung deutlich vor dem Jahr 2033 entschieden. Kosten: Mindestens 50 Millionen Euro für die Elektrifizierung und nochmal mindestens 12 x 6 Mio für eine neue Fahrzeugflotte für die S23, wenn vor 2033 umgestellt wird. Wie das finanziert werden soll und ob es rechtlich überhaupt möglich ist, Teile des Dieselvertrages während der Laufzeit zu ändern, kann noch niemand sagen. Erstmal werden wir alle mit dem Status Quo zurechtkommen müssen.
Die Möglichkeiten zu untersuchen, schadet auf keinen Fall. Außerdem schadet es sicher nicht, dafür zu sorgen, dass fertige Pläne für die Elektrifizierung möglichst früh in der Schublade liegen. Wenn ich denke, wie lange sich der Bau der zusätzlichen Haltepunkte und die Zweigleisigkeit Duisdorf-Witterschlick hingezogen haben, kann man damit nicht früh genug anfangen.