Fahrkartenschalter in Mechernich

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bluesbrother
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Fahrkartenschalter in Mechernich

Beitrag von bluesbrother »

Hallo zusammen,

wie jetzt ganz kurzfristig bekannt wurde, wird der in Mechernich vom Reisebüro Schäfer betriebene Fahrkartenschalter wohl zum 01.07.2005 geschlossen. Grund ist wohl, dass das Reisebüro in Kürze seinen Pachtvertrag mit der Bahn verlängern müsste. Da die Bahn aber das Bahnhofsgebäude verkaufen möchte, wär die Zukunft der im Gebäude befindlichen Räumlichkeiten eher ungewiss, weshalb das Reisebüro nun eine Verlängerung der Pacht nicht mehr beabsichtigt.
Hoffnung wäre nun eine dort beschäftigte Mitarbeiterin, die den Schalter in eigener Regie gerne weiterführen möchte und zur Zeit in Verhandlungen mit der Bahn steht. Wünschen wir ihr viel Glück! An Umsatz wird es ihr jedenfalls nicht fehlen.
Gruß aus der Nordeifel!
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bluesbrother
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Beitrag von bluesbrother »

Wie schon vorher gehofft, hat eine ehemalige Mitarbeiterin des Reisebüros nun den Fahrkartenschalter in Mechernich in eigener Regie übernommen.
Wünschen wir ihr viel Glück und guten Umsatz, damit der Ticketverkauf und die Beratung hier auch weiter persönlich erfolgen kann!
Gruß aus der Nordeifel!
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kpo9
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Beitrag von kpo9 »

Kölner Stadt-Anzeiger:

Bahnschalter bleibt weiter in Betrieb

VON JOACHIM SPROTHEN, 07.07.05, 07:15h

Mechernich - Im Mechernicher Bahnhofsgebäude gibt es prima Fahrkartenautomaten, die auf dem neuesten Stand der Technik sein sollen. Die Geräte haben allerdings für viele Bahnreisende einen entscheidenden Nachteil: Bis man durchdrungen hat, wie der Apparat zu bedienen ist, könnte der Zug längst abgefahren sein.

Auf der sicheren Seite waren jene Bahnreisenden, die sich zwecks Ticket-Erwerb vertrauensvoll an Diana Wahl wandten. Seit drei Jahren steht die gelernte Reiseverkehrskauffrau hinter dem Bahnhofsschalter, um die Reisenden mit Fahrkarten, Zeitungen und ähnlich nützlichen Utensilien zu versorgen. Und das wird die 37-jährige Mechernicherin auch in absehbarer Zukunft tun: „Am Dienstag habe ich den Pachtvertrag mit der Bahn unterschrieben“, berichtete Diana Wahl dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Bis das Papier unterschriftsreif war, musste sie allerdings eine langwierige Hängepartie überstehen.

Die Bundesbahn schloss den in Eigenregie geführten Fahrkartenschalter Ende 1999, fand im Reisebüro Schäfer aber ein Privatunternehmen, das diese Aufgabe nahtlos übernahm. Doch das Reisebüro verlängerte den bis zum 30. Juni laufenden Pachtvertrag nicht mehr - wegen mangelnder Rentabilität. Diana Wahl hing in der Luft. Sie war früher als Bahnangestellte in Reisezentren in Bonn und Euskirchen im Einsatz gewesen. Ihren sicheren Job bei der Bahn hatte sie aufgegeben, um die gleichen Tätigkeiten als Angestellte des Reisebüros in ihrem Wohnort Mechernich erledigen zu können. Was offensichtlich keine allzu gute Idee war: Pünktlich zum Ablauf des Pachtvertrages wurde Diana Wahls Arbeitsvertrag von dem Reisebüro gekündigt.

Nun wollte die 37-Jährige als Selbstständige den Fahrkartenschalter übernehmen. Doch die Vertragsanbahnung erwies sich als äußerst zähflüssige Angelegenheit. Noch in der vergangenen Woche sah Diana Wahl keine Fortschritte: „Seit Dezember letzten Jahres bemühe ich mich darum. Doch die Bahn kommt nicht in die Pötte.“ Die DB sei offenkundig nicht sonderlich daran interessiert, die mit persönlichen Ansprechpartnern besetzten Schalter am Leben zu erhalten. Dass etliche Sonderfahrkarten an den Schaltern auf Geheiß der Bahn erheblich teurer verkauft werden müssten, als sie aus den Automaten kämen, sei symptomatisch.

Nachdem sich der „Kölner Stadt-Anzeiger“ für die Angelegenheit interessiert hatte, ging auf einmal alles ziemlich schnell. Es war zwar nicht einfach, bei der Bahn einen zuständigen Ansprechpartner zu erreichen. Ein halbes Dutzend Dienststellen hatten zuvor abgewunken. Nach langem Hin und Her war dann aber der stellvertretende Bahnhofsmanager in Bonn vergangene Woche bereit, eine klare Aussage zu machen. Reimund Esch: „Am 1. Juli geht es in Mechernich nahtlos mit Frau Wahl weiter.“

Kein Interesse am Service?

Nur: Die Bahn wollte der Frau am Schalter zunächst Konditionen aufs Auge drücken, die ihrer Ansicht nach nicht akzeptabel waren. Nach zwei Verhandlungsrunden kam es am Dienstag doch noch zu einer Einigung. Der Pachtvertrag kann allerdings mit den üblichen Kündigungsfristen jederzeit wieder von der Bahn beendet werden. Jetzt hat Diana Wahl vor allem einen Wunsch: „Ich hoffe, dass die Stadt Mechernich den Bahnhof kauft.“ Mit der Stadtverwaltung sei eine Zusammenarbeit mit Sicherheit unbürokratischer als mit der Bahn.

Der Bahnhof wurde der Stadt Mechernich tatsächlich zum Kauf angeboten. Und laut Wirtschaftsförderer Peter Dierichsweiler ist die Stadt auch interessiert: „Vor allem, damit der Fahrkartenverkauf auch in Zukunft gewährleistet bleibt.“ Dierichsweiler hat nämlich den Verdacht, dass die Bahn „am Service nicht sonderlich interessiert ist“. Die Sache hat nur einen Haken: Die Bahn hat der Stadt den Bahnhof zwar zum Kauf angeboten, war aber noch nicht in der Lage, einen Preis dafür zu nennen.

(KStA)


http://www.ksta.de/artikel.jsp?id=1120567060714
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