Schwertransport in Sicht

Nims-/Sauertalbahn (Erdorf - Bitburg [- Igel])
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Mercator
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Schwertransport in Sicht

Beitrag von Mercator »

Artikel im "Trierischen Volksfreund" vom 14.03.2005:

Damit die Spannung lange hält

NIEDERSTEDEM. In der Umspannanlage des Energieversorgers RWE wird derzeit alles für die Installation neuer Groß-Transformatoren vorbereitet. Die tonnenschweren Objekte sollen im Frühherbst in Betrieb gehen.
Von unserem Redakteur
HARALD JANSEN

Es zieht ein eisiger Wind durch die RWE-Umspannanlage Niederstedem. Dick vermummt sind Bauarbeiter damit beschäftigt, ein Fundament zu fertigen. Im wenigen Monaten sollen an der Stelle, wo derzeit die Männer verbissen gegen kalte Hände und Ohren anarbeiten, Groß-Transformatoren surren.
"In der Anlage gibt es derzeit eine Trafo-Bank. Nun wird eine zweite Bank gebaut", erklärt Pressesprecherin Julika Gang vom fernen Dortmund aus. In der Ruhrpott-Metropole ist die Zentrale der RWE Transportnetz Strom, deren Pressesprecherin Gang ist.

Das Unternehmen betreibt die Umspannanlage in der Eifel. Dort treffen die aus dem Kölner Raum kommende 380 000-Volt-Leitung und die 220 000 Volt-Leitung aus Vianden zusammen, die Strom aus dem dortigen Pumpspeicherwerk transportiert.

In Zukunft soll auf zwei verschiedenen Leitungswegen nach Angaben der Pressesprecherin der ankommende 380 000-Volt-Strom auf 220 000 Volt heruntertransformiert werden. Innerhalb der Anlage wird der Strom zudem auch auf 110 000 Volt transformiert.

Da es sich beim Energiversorger um einen großen Konzern mit vielen Geschäftsfeldern handelt, die wohlorganisiert sein wollen, ist es auch nicht die Transportnetz Strom, die für die Bauarbeiten verantwortlich zeichnet. Es ist vielmehr die RWE Netz Service, die den Einbau der bis zu 200 Tonnen schweren Großgeräte übernommen hat.

Bezahlt wird der Einbau jedoch von der RWE Transportnetz Strom, die laut Pressesprecherin Gang "ein paar Millionen Euro" in die Anlage investiert. Genauere Angaben wollte sie nicht machen. "Wir gehen derzeit davon aus, dass die Anlagen vermutlich im Juli mit Schwerlast-Transportern in Niederstedem ankommt". Geht dann auch noch der Einbau der Transformatoren ohne Probleme über die Bühne, soll die zweite Trafo-Bank Ende September einsatzbereit sein.

Schon 2002 rollte ein Koloss durchs Nimstal


Den Bau der zweiten Transformatoren-Reihe bezeichnet die Pressesprecherin als normalen Vorgang. "Es geht uns um eine größere Versorgungssicherheit."

Einen Zusammenhang mit dem Stromausfall am 2. September 2004, als 400 000 Haushalte in der Großregion stundenlang ohne Strom waren, sieht Julika Gang nicht. Bei den Millionen-Investitionen in den Standort handelt es sich laut Julika Gang um normale Arbeiten, wie es sie auch in anderen Umspannanlagen gebe.

Bei dem Stromausfall war es in einer Überlandleitung bei Merzig nach Angaben des Energieversorgers zu einem "unerklärlichen" Kurzschluss gekommen. Kurze Zeit darauf fiel auch die so genannte Osburg-Leitung aus. Grund: In der Trafo-Station Trier-Quint schaltete ein Schutzschalter die Stromverbindung aus, Ursache ungeklärt (Geld und Markt, Seite 5). Die Hochspannungs-Leitung durch die Eifel von Weißenthurm bei Koblenz bis Niederstedem konnte daraufhin die notwendige mehr als 860-Mega-Watt-Leistung nicht mehr alleine bringen und schaltete sich wegen Überlastung ab. Pech, dass ein Trafo in Niederstedem, der dies hätte verhindern können, ausgerechnet an diesem Tag planmäßig aufgrund von Reparaturen außer Betrieb war (der TV berichtete).

Mag man auch über die Gründe für die zweite Trafo-Bank spekulieren. Wenn der eisige Wind sich längst in andere Gefilde verzogen haben wird, wird es auf den Straßen zwischen Bitburg und Niederstedem heiß hergehen. Dann werden nämlich die Transformatoren-Kolosse vom Gleisanschluss in Bitburg-Mötsch mit Schwertransporten zu ihrem Einsatzort gebracht. Im Juni 2002 bahnte sich ein insgesamt 710 Tonnen schwerer Transformator-Transport über abgesperrte Straßen seinen Weg von der Kreisstadt ins Nimstal.

--- Textende ---

Kommentar:

Selbstverständlich befindet sich der besagte Gleisanschluss nicht im Stadtteil Mötsch, sondern dafür wurde 2002 eigens ein Freiladegleis im Bahnhof Bitburg (also "Stadt") hergerichtet. Dieser Transport bzw. die Maßnahme ist seit längerem geplant und war bereits für Frühjahr 2005 angekündigt worden. Per Schnabeltragwagen wird das Großgerät vermutlich wieder bis Bitburg gebracht werden und sodann auf DB-Straßenroller verbracht zur weiteren Fahrt nach Niederstedem über die B 257 (Nachtaktion?).
Tja, früher konnte die Bahn bis "vor die Türe" fahren, da die Umspannanlage einen eigenen Privatgleisanschluss besaß ... Gruß, Mercator

--- 1945 - 2005 / 60 Jahre Stilllegungen in der Eifel ---
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Peter Weber
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Beitrag von Peter Weber »

Mit Trafo beladener Tragschnabelwagen und Gerätewagen am 30. April 2003 in Meckenheim:

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Mercator
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Tragschnabler

Beitrag von Mercator »

Jou, mal schaun, ob so ein Teil rüberkommt! Beim letzten Mal war es ein Uraltwagen der RWE AG, der sogar über Nacht besetzt war... (wenn besetzt, dann beflaggt)
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Mercator
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Schwertransport 2002 nach Bitburg

Beitrag von Mercator »

Hier nochmal ein Hinweis auf Fotos vom Schwertransport vor knapp 3 Jahren ... wie auch seinerzeit auf "eifelbahn.de" vermeldet:

http://www.mibaone.de/bahn/trafo1.htm
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Mercator
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Beitrag von Mercator »

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CMH
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Beitrag von CMH »

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Beitrag von Mercator »

Trafo lässt die Spannung steigen

- "Trierischer Volksfreund", 27.06.2005 (http://www.intrinet.de) -

Heute Schwer-Transport von Bitburg nach Niederstedem – Beginn gegen 22 Uhr

BITBURG/NIEDERSTEDEM. (will) Ein großes Gefährt rollt am Dienstagabend über die Straßen rund um Bitburg: Ein neuer Strom-Großtransformator wird vom alten Bitburger Güterbahnhof ins Umspannwerk nach Niederstedem gebracht.

Er ist groß, um nicht zu sagen: riesig. Außerdem, oder gerade deswegen, wirkt er etwas schwerfällig. Kein Wunder, immerhin nimmt er gut und gerne 400 Tonnen mit ins Rennen. Wenn man bei einer Höchstgeschwindigkeit von 20, maximal 25 Stundenkilometern überhaupt von Rennen reden kann. Und die schafft er auch nur, wenn ihm nichts dazwischen kommt. "Auf ebener Strecke kann er schon mal so schnell fahren. Aber in Kurven oder Steigungen schafft er das nicht", sagt Julika Gang.
Julika Gang ist Pressesprecherin der RWE Transportnetz Strom in Dortmund. Das Unternehmen betreibt unter anderem die Umspann-Anlage in Niederstedem an der B 257, wohin am heutigen Dienstagabend ein Strom-Transformator transportiert wird. "Der Trafo wird zwischen zwei Zugmaschinen transportiert", sagt Julika Gang über das Mammut-Projekt. "Eine Maschine zieht den Trafo, eine andere schiebt ihn von hinten." Beide Zugmaschinen haben jeweils 14 Achsen.

Insgesamt wird die "Raupe" zirka 60 Meter lang sein. Und eben rund 400 Tonnen schwer. Deshalb auch die leichte Schwerfälligkeit des Transport-Fahrzeugs.

Der Trafo, der vermutlich im Früh-Herbst in Niederstedem in Betrieb gehen und Teil einer neuen Trafo-Bank sein wird, kam gestern am alten Bitburger Güterbahnhof an. Dort ist laut Gang eine provisorische Trafo-Umladestelle eingerichtet. "Am Bahnhof wird er zuerst einmal umgeladen, bevor er auf die Straße kommt", sagt Gang. Und das braucht, bei dem Gewicht und der Größe, eben seine Zeit. "Der Trafo an sich hat in etwa die Größe eines Güterwaggons", sagt Julika Gang. "Das ist zum Beispiel auch vergleichbar mit einem kleinen Ein-Familienhaus."

Bis der neue Transformator in Niederstedem am Umspannwerk ankommt, muss er 8,2 Kilometer hinter sich lassen. Der Transport führt vom Bahnhof über die Saarstraße, Trierer Straße, Echternacher Straße auf die B 51 in Richtung Prüm. Von dort aus geht es durch eine Unterführung auf die B 257 bis zum Umspannwerk.

Eskortiert wird der Groß-Transport von der Polizei. "Das ist nötig, weil der Transport unter Umständen in Kurven oder an engen Stellen rangieren muss. Dabei braucht er manchmal auch, je nach Straßenbreite, die Gegenfahrbahn", sagt Gang. Die jeweilige Straße muss deshalb für kurze Zeit von der Polizei, die den kompletten Transport begleitet, gesperrt werden.

Vor fast genau drei Jahren ist der letzte Trafo-Transport von Bitburg nach Niederstedem gerollt. Damals brauchte der Transport dreieinhalb Stunden für die Strecke und musste mehrere Hürden umfahren.

Damals musste ein neuer Trafo in die Anlage eingebaut werden, weil der damalige Niederstedemer Trafo den Geist aufgegeben und auch das Ersatzgerät einen kleinen Schaden hatte.
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eifelbahner1
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Schwertransport ist da !!

Beitrag von eifelbahner1 »

Der erste Transformator ist mit den Schnabelwagen am gestrigen Montag angefahren worden.

Der zweite Transformator für die Umspannanlage Niederstedem soll laut Aussage der RWE-Mitarbeiter vor Ort noch heute nachmittag in Bitburg eintreffen. Genaue Uhrzeit leider ???

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Re: Schwertransport ist da !!

Beitrag von ortenau-s-bahner »

Hi,

so ein Ding ist am Samstagmorgen über die Moselstrecke Richtung Trier, wenn ich mich nicht getäuscht habe.

ortenau-s-bahner
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Eifel-Tobi
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Beitrag von Eifel-Tobi »

Hallo!

War mal eben in Bitburg und hab ein paar Bilder gemacht:
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Einer der beiden Trafos ist bereits auf den Schwerlaster verladen

Bild
Am anderen Ende hing ein sog. "Heuler"

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Die "Kleinausgabe" des Tragschnabelwagens: Uaai 687.9 mit 20 Achsen mit dem 2. Trafo.

Die VEB-V100, die heute mittag nach der Schule da stand war wieder weg. Sie hatte wohl den 2. Trafo gebracht.
Weiß jemand, wann ne Lok nach Bitburg kommt? Irgendwie müssen die den 2. Trafo ja zum Verladeplatz rangieren, und das Ding wiegt 250t...

Der Zug auf der Moselstrecke am Sa war übrigens der 1. Trafo. War mit ner 140er. Ich hab zuerst gedacht, der wäre fürs Saarland, da werden wohl auch noch Trafos erwartet, da unserer ja erst im Herbst kommen sollte.

Gruß
Tobi
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Trafo ist da

Beitrag von eifelbahner1 »

Die V100 2091 hat gestern um 15.45 h den Trafo nach Bitburg gebracht und ist gg. 16.30 h wieder nach Erdorf aberauscht. Aber eine weitere Rangierleistung wird noch nötig sein: leere Schnabelwagen aus dem RWE-Verladegleis raus, der fast 500 t Koloss rein. Defekte Trafos werden nicht, wie vor 3 Jahren, von der UA Niederstedem nach Bitburg zurückgebracht, sodaß die Schnabelwagen leer Bitburg verlassen.

Die Schwerlastgruppe der DBAG hat auch den Straßentransport von Bitburg nach Niederstedem durchgeführt. Vielleicht bekomme ich ja noch raus, wann eine Rangierlok nach Bitburg kommt.

Es sei hier noch erwähnt, daß die Männer der begleitenden Truppe (RWE-Fachpersonal und DBAG) sehr nett und auskunftsfreudig waren. Die komplette Funktionsweise des Trafos sowie die Umstände des komplizierten Transports wurde vor Ort Auszubildenen der Bitburger Brauerei und anwesenden Eisenbahnfans (meine Wenigkeit) erklärt.

eifelbahner1
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Eifel-Tobi
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Beitrag von Eifel-Tobi »

Hallo!

Heute kam V100 2091 zum rangieren der beiden Wagen nach Bitburg:
Bild
leerer Wagen vom Verladegleis aufs Abstellgleis

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ankuppeln an den vollen Wagen

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Bild
Bild
rangieren mit dem vollen Uaai 687.9

Dann wurde der Trafo auf den Straßenroller umgeladen, Start der Fahrt ist heute Abend um 21:00. Rückfahrt der leeren Tragschnabelwagen wohl am Montag.

Gruß
Tobi
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Mercator
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Bericht im "Trierischen Volksfreund", 29.06.2005

Beitrag von Mercator »

Koloss erreicht sein Ziel ohne Zwischenfall

Schaulustige säumen Bitburgs Straßen bei Schwertransport – Eine Brücke muss umfahren werden

BITBURG/NIEDERSTEDEM. (rh) Mit 450 Tonnen über die nächtlichen Straßen der Eifel: Der Schwertransport eines Transformators vom Bitburger Bahnhof zum Umspannwerk in Niederstedem verlief ohne Probleme. In zwei Stunden wurde die Strecke zurückgelegt.

"Ist der Leitungsdruck in Ordnung?" ruft Klaus Laut seinem Kollegen Roland Fey zu. Die beiden Fahrer der Zugmaschinen überprüfen die Technik, bevor es losgeht. Für die beiden Spezialisten der Firma Nuklear Cargo und Service aus Hanau ist das Routine. Für die Bitburger, die an diesem Dienstagabend die Straßen säumen, ist der Transport eher ungewöhnlich.
Die Zahlen sprechen für sich: Bewegt werden insgesamt rund 450 Tonnen. Der Transformator bringt davon 220 Tonnen auf die Waage. Eine Zugmaschine ist zwar 30 Jahre alt, bestückt mit einem 720 PS Panzermotor und Wandlergetriebe, aber bärenstark und zuverlässig. Die Schiebeeinheit hat 530 PS. Der 55 Meter lange Tross hat insgesamt 24 Achsen.

"Die besondere Schwierigkeit sind die vielen Richtungsänderungen. Außerdem müssen wir die B 257 auf einem Teilstück verlassen, weil wir eine Brücke umfahren müssen, die nicht für diese Tonnage ausgelegt ist", sagt Klaus Laut ganz gelassen. Vor der Fahrt durch die engen Straßen von Messerich hat er Respekt. Begleitet wird der Transport von der Polizei. Die sperrt kurzfristig die Straßen im erforderlichen Umfang. Das hat nur geringe Auswirkungen auf den Verkehr. Gegen 23.30 Uhr ist der Zielort erreicht. "Alles hat prima geklappt", ist die übereinstimmende Aussage bei Transportunternehmer, RWE und Polizei.

- Ende des Pressetextes -
DB AG: Kein Börsengang auf Kosten der Kunden!
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