Hallo zusammen,
in den vorigen Beiträgen wurde ja schon geklärt, dass das Thema - entgegen rrobbys Beitrag - aktuell und hochgradig relevant ist. Dennoch dürfte rrobbys Statement dem Gedankengang der meisten Fahrgäste entsprechen und offenbart die ganze Problematik!
Der Fahrzeugwechsel von 218 auf 628 scheint aktuell und wird ja auch derzeit im Nachbarthread wieder diskutiert:
http://www.eifelbahnforum.de/forum/view ... 0&start=30 . Doch im Kern geht es hier um schon Jahre zurückliegende Entscheidungen, die seinerzeit hätten diskutiert werden müssen. Denn DB Regio fährt nun (i.d.R.) das, was der Verkehrsvertrag gestattet. Wenn man jetzt keine 628er Doppeltraktionen will, dann zahlt man unterm Strich die Zeche dafür, dass vor Jahren ein Verkehrsvertrag unterschrieben wurde, der offenbar bezüglich des Fahrzeugtyps und der notwendigen Kapazitäten recht "großzügig" ist.
Der Fahrgast hat die Auswirkungen dieses Verkehrsvertrages aber erst dann gespürt, als das EVU das Bedienungskonzept umgestellt hat.
Ebenso wird der Fahrgast erst in das Diskussionsthema dieses Threads ersteigen und die Auswirkungen erfahren, wenn er in einigen Jahren über den plötzlich an allen "Käselöchern" haltenden ExRegionalExpress empört ist. Doch dann werden EVU (welches auch immer) und Besteller einvernehmlich und berechtigt auf das verweisen, was nun mal in der Ausschreibung festgelegt wurde.
Diese liegt dann zwar Jahre zurück, aber der relativ lange Zeitraum bis zu den Auswirkungen der Entscheidung ist/sei eben aufgrund der Lieferzeiten und Zulassungsverfahren unvermeidbar.
Bei alledem teile ich keineswegs den Optimismus, dass eine mehr oder weniger fachkundige Diskussion in einem Eisenbahnforum etwas bringt. Ich habe mich selbst seinerzeit persönlich und ganz direkt an den federführenden NVR gewandt und angeregt, ob nicht im Rahmen einer Entscheidung mit derart hoher Tragweite ein Gedankenaustausch zwischen den Akteuren sinnvoll wäre: von den Betriebseisenbahnern, die den Betriebsablauf mit allen Schwierigkeiten bestens kennen, bis hin zu den Fahrgästen, die ja als "Kunden" eigentlich im Mittelpunkt des Geschehens stehen sollten. Es bedarf eigentlich keiner Erwähnung, dass meine Initiative ins Leere lief.
Man darf m.E. nicht erwarten, dass die unter starkem Kostendruck stehenden Entscheidungsträger von sich aus nach einer politisch wünschenswerten Ideallösung "forschen". Die Beispiele anderer Strecken, auf denen - teilweise sogar nach einer Ausschreibung - Nachbesserungen erfolgten, zeigen meiner Meinung, was der öffentliche Druck erreichen kann. Der Schienenennahverkehr ist - ob man es begrüßt oder nicht - eine politische Aufgabe. Es wäre/ist die Aufgabe der gewählten Vertreter der Kreise und Anliegergemeinden der Eifelstrecke hier ggfs. zu intervenieren. Wer also zur Zukunft der Eifelstrecke Kritikpunkte, Ideen und Anregungen hat, sollte m.E. die entsprechenden Akteure kontaktieren. Da insbesondere im Nordabschnitt derzeit viele Gemeinden vehement für Verbesserungen an ihren Bahnhöfen kämpfen, dürften die Chancen derzeit gar nicht so schlecht stehen, dass nicht alle Schreiben im bildlichen Papierkorb landen.
Zugleich komme ich aber wieder auf den Anfang meines Beitrages zurück: Letztlich ist zu befürchten, dass der Zug eigentlich schon abgefahren ist und die Diskussion zu spät kommt. Die Ausschreibung läuft, ist schon quasi in der heißen Phase, die Bewerber haben längst ihre Konzept aufgrund der bisher geplanten Rahmenbedingungen erarbeitet usw.
Was die "Sprinterzüge" angeht, sei noch darauf hingewiesen, dass man bislang öffentlich keine Abfahrtszeiten genannt hat. Die Entschädigung der zusätzlichen RE-Halte durch "Sprinterzüge" dürfte aber nicht zuletzt damit stehen oder fallen, wann die "Sprinterzüge" verkehren und ob sie für die bspw. für Pendler zwischen Gerolstein/Jünkerath/Blankenheim/Nettersheim und Köln eine Alternative darstellen können oder nicht.
Viele Grüße,
Andreas