Nationalpark - Express | Wird Zülpich abgehängt?

Bördebahn (Düren - Zülpich - Euskirchen)
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bördebahn
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Nationalpark - Express | Wird Zülpich abgehängt?

Beitrag von bördebahn »

Der VRS plant die Einstellung der umsteigefreien Verbindung in den Nationalpark Eifel !



Wie der AK Bördebahn erfahren konnte, beabsichtigt der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) die sonntägliche Direktverbindung in den Sommermonaten von Düren über Zülpich und Euskirchen nach Kall und weiter in den Nationalpark nach Gemünd und Schleiden für den Reisendenverkehr ab dem 01. Mai zu kappen.

Die Fahrten sollen lediglich zu „Rangierfahrten“ degradiert werden.

Somit ist eine Direkte Anbindung der Stadt Zülpich an den Nationalpark nicht mehr gegeben!

Reisende müssen mit dem Bus bis Euskirchen fahren und nochmals in Kall umsteigen.

Dies führt zu einer längeren Reisezeit.

Eine Gruppenbeförderung mit Fahrrädern, wie in 2004 häufig geschehen, ist nicht möglich.

Komfortable, umsteigefreie Reiseverbindungen werden vom VRS gekappt.

Strecken im Randbereich des Verbundes werden für den Reisenden unzugänglich.

Helfen Sie uns dieser Entwicklung entgegen zu wirken!

Die weitere Entwicklung wird Thema unseres nächsten Stammtisches am 07. April, 19.00h im Zülpicher Hof, Zülpich sein.
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Eifelbahner
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Beitrag von Eifelbahner »

Dann wüßte ich mal gerne, welchen Vorteil das für den VRS hat. Hier kann es doch bestimmt nicht um Einsparungen gehen. Und der RegioSprinter fährt doch eh durch Zülpich. Das kann kein normaler Mensch verstehen, aber "gedacht wird ja bekanntlich da oben".
Big Steve
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Beitrag von Big Steve »

Das kann doch nicht sein ! Im letzten Jahr wurden die Züge doch auch angenommen. Es waren Wanderer und viele Fahräder unterwegs.
Toll, auf der einen Seite sagt der VRS der Oleftalbahn keine Zukunft voraus und bestellt im Sommer Züge, andererseits sagen sie der Bördebahn eine positive Entwicklung heraus und bestellen die Züge ab.
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Clemens Kistinger
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Beitrag von Clemens Kistinger »

Hi!

Vielleicht hat Wolfgang Müller oder die RTB (oder sonst wer) mal ein paar Zahlen zu der Nutzung der Züge in dem Abschnitt, sodass man diese dem VRS zusenden kann bzw. öffentlich machen kann?!?

Gruß
Clemens Kistinger
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Sendungen online aufzeichnen und dann herunterladen:
http://www.onlinetvrecorder.com/?ref=904570
Wolfgang Müller
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Beitrag von Wolfgang Müller »

Der Hintergrund für die Einstellung der durchgehenden Zugfahrten Düren - Euskirchen - Kall - Gemünd ist ein anderer. Wie ich erfahren habe, hat die DB Regio NRW die Zustimmung zu den Zu/Abbringerfahrten versagt. Nach dem Zuwendungsvertrag "Nationalpark Eifel Vertrag" muß der VRS von der DB die Zustimmung zu diesen Verkehren einholen, da dieser den "Dieselstreckenvertrag" DB/VRS berührt. Offensichtlich sieht die DB in den Fahrten von Düren nach Kall und zurück eine Konkurrenz. Was mich aber wundert, denn 2004 hat die gleiche DB in einem 3 wöchigem Prüfungsverfahren die Verkehre akzeptiert und sogar die Fahrpläne in dem wichtigen Reisezentrum Köln Hbf ausgelegt. Das war auch richtig, denn im Prinzip ist die DB ja eigentlich der Hauptgewinner der Fahrten auf der Oleftalbahn. Je mehr Fahrgäste dort mitfahren, desto mehr Anschlußgäste hat die DB in ihren Zügen. Dazu kommt, daß der Reieseweg auf DB Strecken - etwa von Köln aus gesehen - ca. 90% des gesamten Reiseweges bis Gemünd ausmacht. Auf Dürener Seite ist der Abschnitt Aachen - Düren und zurück für Anschlußreisende der DB interessant . Über Köln fährt nach unseren Erkenntnissen niemand, weil das ein Umweg von 50 bzw. 100 Kilometer ist. Auch gilt das EUREGIO-Ticket nicht über Köln. Offensichtlich hat dieses Jahr mal wieder jemand anderes in der DB sich mit diesem Thema beschäftigt. Er kannte offensichtlich nicht die Zusammenhänge von 2004 und hat promt und kurzsichtig die Erkenntnisse auf den Kopf gestellt. Vor diesem Hintergrund schneidet sich die DB mit ihrer neuesten Entscheidung genau in das eigene Fleisch.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß der Kreis Euskirchen dieses mal auf unserer Seite stand. Dort hat man auf verschiedenen Wegen versucht, doch noch zu einer Zustimmung zu gelangen. Fest steht, die Angelegenheit schlägt inzwischen hohe Wellen. Ich bin gespannt ob wir da noch einen Schritt weiter kommen.
Schaffner
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Beitrag von Schaffner »

Negativmeldungen zu den Nationalpark – Verkehren scheinen sich schon in letzter Zeit gehäuft zu haben. Das Aus für die sonntägliche SPNV – Leistung von Düren über Zülpich nach Kall / Schleiden wäre ein weiterer bitterer Schlag.
Dabei war schon zu hören, dass 2005 keine Fahrgäste in Euskirchen und Mechernich mehr aufgenommen werden dürften, da für diesen Abschnitt DB – Züge gemäß Verkehrsvertrag genutzt werden sollen. Das fand ich sehr bedauerlich und etwas fragwürdig (dürfte z.B. Connex keinen Fernverkehrszug mehr auf einer Strecke anbieten auf denen ein anderes EVU für den Stundentakt einen Verkehrsvertrag hat ? ? ? Wohl kaum...), aber andererseits noch irgendwie verständlich. Aber warum keine Personenbeförderung zwischen Düren und Euskirchen, wo doch leider definitiv keine Züge von DB Regio dort verkehren ? Weil "Konkurrenz" zum Nahverkehr Düren – Köln – Euskirchen ? ? ?
Da der Triebwagen ohnehin überführt werden muss, dürfte meiner Ansicht nach der Besteller jene Kosten ohnehin übernehmen müssen. Dann eben ab 2005 nicht mehr als bestellte Zugkm, sondern als Überführungskosten. Und dann wäre der Punkt, ob der Betreiber die Überführung nicht einfach als "Sonderfahrt" einlegen kann. Sonderfahrten sind doch schließlich mit Personenbeförderung erlaubt...
Big Steve
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Big Steve

Beitrag von Big Steve »

Artikel aus der Rundschau von heute:

Muss Nationalpark-Express leer fahren?Von CHRISTOPH HEUP

Man stelle sich vor: Die Rurtalbahn schickt sonntags einen ihrer Regiosprinter als „Nationalpark-Express“ ins Schleidener Tal, doch zwischen Düren und Kall darf niemand zusteigen? Das wäre - ein Treppenwitz!

KREIS EUSKIRCHEN. Genau das behaupten in einer Presseerklärung die Dürener Grünen. Diese hatten in Erfahrung gebracht, dass der Rurtalbahn ein Schreiben des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg vorliege, in dem die Auflage erteilt werde, die Fahrten Düren-Kall zu Leerfahrten zu machen. Angeblich, so die Grünen, sorge sich nämlich die Deutsche Bahn um Fahrgeldeinnahmen in ihren Zügen zwischen Euskirchen und Kall. Wobei die Grünen eher einen Stolperstein wittern, den der „Bussektor“ der Rurtalbahn nun aufs Gleis gelegt habe, um so einen Konkurrenten im Geschäft loszuwerden. Für die Grünen schimpfte deren verkehrspolitischer Sprecher Georg Schmitz: „Was soll das denn für ein Test sein? Im Moment sehen wir nur Zerstörungsabsichten des VRS!“

Also ein Nationalpark-Express, der auf der Fahrt von Düren über Zülpich, Euskirchen, Mechernich und Kall (und abends retour) nur warme Luft transportieren darf? So ganz lichtete sich auch gestern der Nebel um dieses Kuriosum noch nicht.

Vom Euskirchener Landrat Günter Rosenke kam allerdings ein kategorisches Nein: „Das stimmt nicht.“ Bei Bekanntwerden der Nachricht hatte der Landrat sofort den Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) kontaktiert. Rosenke danach im Gespräch mit der Rundschau: „Der Testbetrieb des Nationalpark-Express läuft in diesem Jahr genauso wie im letzten Jahr. Das heißt, dass bei der Anfahrt zwischen Düren und Kall auch Fahrgäste zusteigen dürfen.“

Beschränkung

wäre fatal

Rosenke verwies auf ein Schreiben der DB Regio mit wirklich top-aktuellem Datum, nämlich dem vom gestrigen Tag. Darin sei ausdrücklich vermerkt, dass die DB Regio NRW GmbH auch im Jahr 2005 einen Parallelverkehr eines anderen Eisenbahnverkehrsunternehmens im Abschnitt Euskirchen-Kall dulde, der im Zusammenhang mit der Anbindung des Nationalparks Eifel an den Schienenpersonennahverkehr stehe. Zumindest Rosenke hat also schriftlich, dass die Rurtalbahn schon auf der Fahrt zum Schleidener Tal Fahrgäste mitnehmen darf (und abends retour).

Die Rurtalbahn wusste das allerdings bis gestern definitiv nicht. Deren Geschäftsführer Hans-Peter Nießen bestätigte gegenüber der Rundschau nur wenige Minuten vor Rosenkes Dementi den von den Dürener Grünen angeprangerten Sachverhalt. Ein Missverständnis schloss er aus: „Uns wurde schriftlich mitgeteilt, dass die DB Regio dem nicht zugestimmt hat und wir die Verkehre auf den Abschnitt Kall-Schleiden beschränken müssen. Dies ist unser Kenntnisstand.“

Für die Rurtalbahn wäre eine reine Beschränkung auf die Oleftalstrecke fatal. Nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres, dem ersten von zwei vom Land finanzierten Testjahren für den Nationalpark-Express, hatte die Rurtalbahn nämlich einen völlig neuen Fahrplan ausgetüftelt.

Viele Fahrgäste aus dem Aachener und Dürener Raum hatten im vergangenen Jahr moniert, dass der Zug in Düren zu früh (kurz vor 8 Uhr) fahre. Daher will die Rurtalbahn in diesem Jahr später, nämlich um 8.40 Uhr, in Düren starten. Besucher(gruppen) aus der Region Aachen und Linnich hätten so einen ausgezeichneten Anschluss in Richtung Nationalpark. Unterwegs sollte der Nationalpark-Express bei der Anfahrt über die Zülpicher Bördebahn weitere Fahrgäste (Richtung Nationalpark) aufnehmen, so in Euskirchen, Satzvey und Mechernich.

Darf der Regiosprinter allerdings erst ab Kall seine Türen öffnen, ist der Nationalpark-Express etwa für den Aachener Raum unbrauchbar. Fahrgäste müssten nach Düren reisen, von dort mit dem normalen Bus nach Euskirchen, dann mit der Deutschen Bahn nach Kall und erst von dort mit dem Nationalpark-Express (oder Bus) weiter. Der Transport von Fahrrädern wäre kaum möglich. Und die von der Rurtalbahn konzipierte Nationalpark-Rundfahrt (abends über Heimbach zurück nach Düren) wäre Makulatur.

Von Kall soll der Nationalpark-Express in diesem Jahr (zwischen dem 1. Mai und dem 16. Oktober) sonntags im Zwei-Stunden-Takt fahren. Diesmal aber nicht nur bis Gemünd, sondern bis Schleiden. Der Grund: Im letzten Jahr fuhr parallel zum Regio-Sprinter auch ein Bus, was möglicherweise auch dafür sorgte, dass der „Nationalpark-Express“ pro Fahrt im Durchschnitt nur 7,6 Fahrgäste beförderte.

In diesem Jahr soll sich daher der Nationalpark-Express mit dem Busverkehr von Kall abwechseln. Daher der Zwei-Stunden-Takt und daher die Fahrt bis Schleiden.

Ein zweiter möglicher Grund für die bisher geringe Zahl an Fahrgästen: Im ersten Testjahr wurde der Zug so kurzfristig auf die Schiene gesetzt, dass er in den Fahrplänen fehlte.

Wie die Sache ausgeht, bleibt abzuwarten. Allerdings wäre eine schnelle Klärung nötig, damit der Nationalpark-Express im zweiten Testjahr in den Fahrplänen auftaucht.

(KR)
bördebahn
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Beitrag von bördebahn »

Das Ergebnis zählt - fürŽs Erste.
wie schon in der Rundschau berichtet, scheint eine Reisendenmitnahme weiterhin möglich zu sein. Mündliche Zusagen der VRS-Pressestelle und der DB Regio liegen uns vor.
Es fehlt nach wie vor die schriftliche Zusage incl. der Aufnahme der Fahrten in die Fahrplanmedien.

Eine durchführung der Fahrten als Sonderzugfahrten währe nicht möglich gewesen.
Die Fahrten waren vom VRS bestellt.

Hoffen wir aus eine gute Saison 2005.
Hinweisen möchte ich noch kurz auf den "Verkehrspolitischen Stammtisch das AK Bördebahn am 07.04. in Zülpich und an den "rollenden Stammtisch" am 06. 05. vormittags auf der OTB.
...die Eisenbahn in ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf...
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