Hallo zusammen,
vor einige Wochen entschwand die Eisenbahnergattin zum Freundinnentreff nach Münster, was mich vor die Wahl stellte, a) das Wohnzimmer zu renovieren, oder b) ebenfalls wegzufahren. Ich entschied mich für b) und buchte zwei Übernachtungen im „Waldfrieden“, dem an dieser Stelle schon mehrmals erwähnten Bahnhofshotel in Emmelshausen.
Der Plan sah vor:
Tag 1: Dienstbeginn am Morgen in Ehrang, Dienstende abends bei Treis-Karden, rund 35km von Emmelshausen entfernt
Tag 2: Dienstbeginn am Bf Emmelshausen, von dort mit dem Zug nach Boppard, weiter nach Bingen, von dort „bahnhofsweise“ zurück
Tag 3: Dienstbeginn irgendwo am Unterlauf der Mosel, von dort moselaufwärts bis Treis-Karden, von dort an die Eifelstrecke und nach Hause.
Bei diesem Ausflug wurde ich von den 4 fotografischen Grundgesetzen mehrmals heimgesucht:
§1 -Man kommt immer zu spät
§2 -Man geht immer zu früh
§3 -Sollte man sich einmal irgendwo früher einfinden oder später gehen, tritt trotzdem §1 oder 2 in Kraft
§4 -Man sieht sich immer zweimal
So fand ich mich am 11.4. am Morgen in Ehrang ein, um sofort von §1 in Form eines IC mit einer 181 überrollt zu werden.
Auf dem Bahnsteig angekommen, begegnete mir 185 003 mit einem Güterzug nach Trier:
Eine 143 mit Dostos folgte:
Ich hatte Ehrang mit Absicht als Startpunkt gewählt, zweigt hier doch die Eifelbahn in einer modellbahntauglichen Gleisanlage von der Moselbahn ab. Gelegenheit, vor dem Generationenwechsel noch 628 oder 443 vor die Linse zu bekommen:
Desweiteren gab es 442 und meine erste (nicht gelungene) Begegnung mit einem Erzzug:
Da ich noch einen langen Tag vor mir hatte, verließ ich den Bahnhof, um sofort an §2 erinnert zu werden: eine Doppeltraktion Privat- 151 Mit Zug Richtung Koblenz… Aber es gibt §4! Mein nächstes Ziel war Wittlich-Wengerohr, wo §1 und 4 in der Form auf mich warteten, dass der besagte Zug im Schrittempo parallel mit mir in den Bahnhof fuhr! Ansonsten gab es dort einen Oberleitungsmontage-LKW, herrenlose Radsätze und 143:
Ich fuhr weiter zum Aussichtspunkt am Reiler Hals, von wo aus man einen guten Überblick auf die Pündericher Galerie und die Strecke nach Traben-Trarbach hat.
Dort begegneten sich 442 und 425 und der 628 bewegte sich nach Traben-Trarbach und zurück:
Es war leider etwas diesig, als eine SBB 482 mit einem Sonderzug aus dem Tunnel kam:
Ich hatte von dem Aussichtspunkt an der Galerie gelesen und wollte dorthin. Vielleicht habe ich einen Hinweis übersehen, ich bin auch nicht ortskundig, jedenfalls bin ich zuerst einmal stramm mit donnerndem Auspuffschlag bergauf in die falsche Richtung gelaufen, bevor ich diese Plattform an einer Bahnunterführung direkt am Abzweigpunkt der Nebenstrecke fand. Die Aussicht hat für den langen Weg entschädigt:
Der erhoffte Erzzug mit 151 kam natürlich nicht, auch die Doppeltraktion 44 verkehrte heute nicht . So machte ich mich (natürlich bergauf) auf dem Weg zum Auto, um nach Cochem zu fahren.
Dort bekam ich dann eine Doppeltraktion 140 mit Ganzzug, 181 213 mit IC nach Trier, 185 008 und einen Erzzug mit 185 045 und unbekannter Schwesterlok zu sehen. Gute Ausbeute in kurzer Zeit, über die E40 habe ich mich sehr gefreut:
Ich fuhr weiter nach Klotten, die Trostlosigkeit dort hat eine besondere Atmosphäre. Dort kam eine 185 mit einem gemischten Güterzug, in dem ein als Z-gekennzeichneter Fc-Wagen wahrscheinlich seine letzte Fahrt machte, deswegen sei er hier in Anerkennung seiner Lebensleistung trotz Bewegungsunschärfe gezeigt, und ein Spezialwagen für den Transport für große Platten? :
Weiterhin kamen 482 043 der SBB (die von dem Sonderzug?), eine Begegnung und schließlich eine Doppeltraktion 185 ins Bild:
Das letzte Tagesziel, Treis-Karden, war nicht weit weg. Dort gab es den üblichen 442 und das tolle Raiffeisen-Lager:
Es wurde spannend, als Prima E37 517 mit ihrem Güterzug auf dem Streckengleis Richtung Trier „auf die Seite genommen“ wurde. Leider auf die falsche Seite, was zur Folge hatte, dass die folgende RB die Fahrgäste mit Ansage auf Gleis 1 abfertigen musste und der nachfolgende IC ebenfalls dorthin ausweichen musste:
Der freundliche Fahrdienstleiter legte großen Wert auf die Feststellung, dass diese seltsame Überholung nicht sein Werk sei…..Er wies mich noch auf einen RE aus CFL-Material hin, der nach Koblenz fuhr. Zwischendurch gab es noch etwas Güterverkehr:
Das letzte Foto des Tages galt dem gut erhaltenen und schön restaurierten Innenraum des Bahnhofs:
Geschafft und hungrig fuhr ich nach Emmelshausen, wo ich mit Familienanschluss, einem kalten Bier mit Riesenschnitzel und der im Raum stehenden Frage begrüßt wurde, warum ich denn alleine…..
Ich konnte den Sachverhalt schnell zur Zufriedenheit aufklären!
Es folgen noch Beiträge überTag 2 am Rhein unter „andere Strecken“ und Tag 3 an der Mosel an dieser Stelle.
Bis dahin, schönen Abend!
Franz-Josef
3 Tage Fototour an Rhein und Mosel, Teil 1
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3 Tage Fototour an Rhein und Mosel, Teil 1
Zuletzt geändert von locotracteur am Donnerstag 8. Mai 2014, 12:06, insgesamt 1-mal geändert.
Re: 3 tage Fototour an Rhein und Mosel, Teil 1
Schöner Bilderbogen...
Wir alle leben unter dem gleichen Himmel, aber nicht alle haben den gleichen Horizont
Re: 3 tage Fototour an Rhein und Mosel, Teil 1
Super gelungene Fotos
Danke
Danke
- bluesbrother
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Re: 3 tage Fototour an Rhein und Mosel, Teil 1
Vielen Dank. Das bereitet Freude und gibt Tipps für meinen nächsten Kurzurlaub.
Gruß aus der Nordeifel!
Re: 3 tage Fototour an Rhein und Mosel, Teil 1
Auch ich bedanke mich! Ein sehr schöner Bericht. Besonders klasse finde ich, wie der Bahnhof Treis-Karden aufpoliert wurde. Das ist doch mal vorbildlich. Wenn man da als Reisender ankommt, ist das doch ein würdiger Empfang. Die anderen Bahnhöfe an der Strecke sind ja teilweise in einem so erbärmlichen Zustand, dass man als Reisender wohl erst mal abgeschreckt wird.