Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Eifelquerbahn (Andernach - Mayen - Kaisersesch - Daun - Gerolstein)
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Heiner Schwarz
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Stellungnahme Jörg Petry in DSO

Beitrag von Heiner Schwarz »

dort finden wir:

http://www.drehscheibe-foren.de/foren/r ... sg-6189198

Mein spezialdemokratischer Kurt ist nicht besser als die Schwarzen Stillleger der .... Moseltalbahn.

Und die GRÜNEN beschaffen weiterhin fein brav die Mehrheit.

Hauptsache, der Nürburgring .....

Es grüßt der Heiner, der ja das ganze Spektrum wie kann ich sicher Eisenbahn fahren, zumindest mal überschauen kann ...
Und die von Herrn Petry dargestellten "Gestaltungen" mit der Nutzen-Kosten-Untersuchung sind mir vom Grundsatz her verständlich, da ein solches Klavier aaO und mit um 180 ° entgegengesetztem Ziel mir nicht ganz unbekannt ist ...

Wenn es denn das Mainzer Regierungsziel ist, die Eifel noch stärker an den Rand zu drängen, bitteschön ...
mi82an
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von mi82an »

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, warum man nicht weiter macht wie bisher. Was steht einer Weiterführung des Freizeitschienenverkehrs denn akut entgegen? Dringende Investitionen? Welche? Außerdem kann man auch nicht sagen, dass seitens der öffentlichen Hand bisher keine Gelder geflossen sind. 2008 wurde der Abschnitt Ulmen-Kaisersesch erst mit 2 Mio. Steuergeldern ertüchtigt. Im Bahnhof Ulmen sind die Gleisankagen erneuert und ein zweites Ladegleis gebaut worden. Weiterhin ist auch viel Geld in das BW Gerolstein gesteckt worden. Also das keine Unterstützung für die EQB da war kann man nicht sagen. Wenn jetzt die Strecke stillgelegt wird, ist m. E. nach selbst das BW am Ende. Was will man dann eigentlich noch mit net Dampflok? Wo soll die Fahren?
Ich glaube, dass die Politik das Angebot aktuell nicht erweitern wollte, jedoch auch mit dem bisherigen Angebot zufrieden war.
Zudem ist fraglich, ob ein Regelbetrieb mehr Touristen/Gäste gebracht hätte. Als Freizeitaktivität ist der bisherige Verkehr nach meiner Meinung attraktiver.

Abschließend möchte ich sagen, dass ich glaube, dass ein komplettes Aus für die EQB zu verhindern wäre, wenn sich alle nochmal zusammen tun. Wie sich bei der Teilsanierung des Abschnittes Ulmen- Kaisersesch zeigte, wären bestimmt auch Mittel aus der öffentlichen Hand z. B. zur Sanierung der Kyllbrücke in Pelm zu bekommen.

Ein komplettes Aus ist, so ist zumindest meine Einschätzung, auch nicht von der Politik gewollt.


Gruß Andreas
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kyllbruecke
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von kyllbruecke »

noch ein neuerer TV-Artikel mit Lesermeinungen...

http://www.volksfreund.de/nachrichten/r ... c6oi4eh3f0

... die sich nahezu alle auf die Freizeitverkehre beziehen, weshalb ich dazu noch folgenden Kommentar geschrieben habe:

Die Kommentare zeigen eindeutig, dass sowohl die Politker als auch die Medien es nicht geschafft haben zu kommunizieren, worum es bei dieser Reaktivierung wirklich geht: ein ernsthafter ÖPNV-Betrieb mit modernen Niederflur-Dieseltriebwagen im zeitgemäßen Stundentakt, wie es auf Nebenbahnen in RLP und anderen Bundesländern auch im ländlichen Raum Standard ist. Diese Nahverkehrsleistungen wären ausgeschrieben worden und vielleicht hätte die DB Regio, vielleicht aber auch ein anderer privater Betreiber diese Verkehre übernommen - jedenfalls wären dafür keine Schienenbusse zum Einsatz gekommen, wie leider viele denken. Es geht um ein ernstzunehmendes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr in einer Qualität, die es auf dieser Strecke noch nie gab und die vereinzelte Buslinien ohne festen Takt niemals leisten können. Freizeitverkehre wurden auch von Herr Petry von Anfang an nur als Übergangslösung gesehen. Eine Region, die einseitig vom Autoverkehr abhängig ist, kein ausreichendes ÖPNV-Angebot aufweist und wesentliche Verbesserungen in ihren politischen Gremien ablehnt, wird auch weiterhin mit den Problemen dieser einseitigen Abhängigkeit zu kämpfen haben, aber man kennt es ja nicht anders.
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SST
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Traditionsbetrieb Gerolstein - Ulmen (-Kaisersesch) beibehal

Beitrag von SST »

Ich denke, dass der Unterschied "moderner ÖPNV-Verkehr" versus "touristische Schienenbusse" von den Politikern, Gemeinden und Beteiligten und auch von der Bevölkerung durchaus verstanden wurde.

Aber gerade der "Traditionsbetrieb" hat sich zu einem touristischen Ausflugsziel entwickelt.

Nachdem nun entschieden wurde, dass es zumindest auf dem Abschnitt Gerolstein-Ulmen keinen modernen Schienenpersonennahverkehr geben wird, wäre es wünschenswert wenn alle bisherigen Beteiligten und ggf. weitere EVU's neu mit dem Ziel verhandeln würden dort einen Traditionsbetrieb so lange aufrecht zu erhalten, wie dies mit der vorhandenen Infrastruktur und ohne allzu hohe Investitionskosten möglich ist.
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SST
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Omnibuslinie Cochem - Ulmen - Daun - Gerolstein

Beitrag von SST »

So gerne ich es möchte, dass die historischen, kleinen, roten Schienenbusse auch im Jahr 2013 weiterhin von Gerolstein Richtung Daun-Ulmen verkehren, Deine Aussage
kyllbruecke hat geschrieben:
Es geht um ein ernstzunehmendes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr in einer Qualität, die es auf dieser Strecke noch nie gab und die vereinzelte Buslinien ohne festen Takt niemals leisten können.
in Bezug auf "vereinzelte Buslininen ohne festen Takt" sollte man dann doch fairer Weise ergänzen:

Die Linie 500 Cochem-Ulmen-Daun-Gerolstein verkehrt von früh bis spät von Montag bis Sonntag im 2-Stunden-Takt. Wer's nicht glaubt, schau' hier:

http://www.bahn.de/rheinmoselbus/view/m ... nter12.pdf
Rolf
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von Rolf »

Das war mir neu: Die Fahrtzeiten der Busse sind ja sogar konkurrenzfähig; in 30 Minuten von Daun Bahnhof nach Gerolstein. Der Schienenbuss braucht 33 Minuten und der Bus fährt obendrein noch güntiger gelegene Haltestellen an, etwa den ZOB Daun. Von hier sind es sogar noch ein paar Minuten weniger bis nach Gerolstein, nämlich nur 27. Wenn ich also mit dem Zug von Gerolstein nach Daun will, brauche ich 33 Minuten und bin dann erst mal in der Peripherie der kleinen Kreisstadt. Bis ins Zentrum brauche ich dann zu Fuß nochmal 5-10 Minuten (übrigens bei jedem Wetter auf einem wenig attraktiven Pfad), bis zu den weiterführenden Schulen wäre der Fußweg sogar noch länger. Da würde ich dann auch lieber den Bus nehmen, der zudem mehr zentrale Haltestellen anfährt. Jetzt stellt sich die Frage, ob mit einer reaktivierten Eifelquerbahn auch die Reisegeschwindigkeit erhöht worden wäre. Ich vermute mal, dass sich die V/Max kaum hätte erhöhen lassen. Vielleicht wäre mancher Halt an Bahnübergängen mit moderner Lichtzeichenanlage entfallen, und neue Fahrzeuge könnten schneller beschleunigen. Ob damit aber so viel Fahrtzeit gewonnen wäre, um dem Bus Paroli zu bieten, wage ich aber zu bezweifeln. Kurzum: Gegen den Bus hat es die Eifelquerbahn in Sachen Schnelligkeit und Lage der Haltestellen sehr schwer. Unter diesen Bedingungen sind Bedenken gegen eine kostspielige Reaktivierung durchaus gerechtfertigt.

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bedauere es sehr, dass die Reaktivierung nicht kommt, haber aber aber auch ein gewisses Verständnis für die Argumente der Gegenseite. Dass die touristischen Verkehre damit auch wegfallen sollen, halte ich für eine Katastrophe. Die Fahrten haben den Tourismus befördert und die Vulkaneifel touristisch erschlossen. Jeder, der mal mit der Bahn nach Daun (oder in die Nachbargemeinden) gefahren ist, ist auch Multiplikator und kommt bei anderer Gelegenheit vielleicht mal wieder in die malerische Gegend, und dann womöglich auch mit dem Familienauto und Anhang. Man darf nicht nur die reinen Nutzerzahlen der Bahn zählen; mann muss auch die Multiplikatorwirkung in Rechnung stellen. Der Wegfall der Fahrten verursacht einen gewaltigen Schaden, dessen Tragweite noch unabsehbar ist. Ich hoffe sehr, es findet sich wenigstens noch eine Lösung für den Weiterbetrieb der touristischen Fahrten. Vielleicht agiert die VEB auch nur taktisch und hofft auf bessere Konditionen.
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kpo9
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von kpo9 »

Die Fahrtzeiten der Busse sind ja sogar konkurrenzfähig; in 30 Minuten von Daun Bahnhof nach Gerolstein....

alles schon mal da gewesen! Und nicht nur von Daun nach Gerolstein....

Das zeigt nur wie vernachlässigt die Schieneninfrastruktur ist!

Das es anders gehen kann hat zb. Der Kreis Düren mit den Strecken Heimbach-Düren-Jülich gezeigt...

KPO9
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Rolf
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von Rolf »

Entschuldigung, ich bin Bonner und nur Eifel-Tourist, für mich war das neu mit den Fahrtzeiten, weil ich immer nur mit dem Zug nach Daun gefahren bin, aus Prinzip aber nie mit dem Bus. Die extrem kurvenreiche Streckenführung (Schlangenlinie) der Eifelquerbahn lässt Fahrtzeit-Optimierungen kaum zu. Das ist mit dem Flachland Düren-Jülich und gerader Strecke nicht ganz vergleichbar. Dort lässt sich mit relativ wenig Aufwand relativ viel erreichen. In der Eifel nicht. Außerdem liegt der Bahnhof Jülich relativ zentral. Auch ein Vorteil. Aus der Eifelquerbahn kann man nicht viel herausholen, leider, wohlgemerkt. Streckenführung und Lage der Bahnhöfe sind für ÖPNV nun mal ungünstig. Für den touristischen Betrieb ist das weniger problematisch. Im Gegenteil, die Streckenführung ist sehr reizvoll. Ich hoffe daher sehr, dass wenigstens die touristische Nutzung gerettet werden kann.
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Stefan Lenz
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von Stefan Lenz »

Mein Kommentar(e) zu dem ganzen.
Die EQB steht schon seit den 60ern auf der Abschussliste, irgendwann ist es wohl
dann so weit. Einen Schuldigen hierfür zu suchen ist Kappes, denn eine gemeinnützige Anlage
wie das Bähnchen quer durch die Eifel liegt nicht in der Hand einzelner Personen die besonders Geschäftstüchtig sind. Gegenseitige Vorwürfe von Befürwortern und Gegnern einer Sache, wie z.B. dieses Bähnchen interessieren wohl kaum einen aus der Ferne kommenden Touristen. Des weiteren ist kaum anzunehmen wen man mal schnell mit der Bahn irgendwo hin will (zum Thema v/max etc.)ist man hier am falschen Ort. Die Attraktion des Erlebnisses mit historischen Schienenfahrzeugen eine bestimmte Strecke zu befahren liegt in den Köpfen derer die nur an Profit und Wirtschaftlichkeit denken vollkommen im Dunkeln.
Wirtschaftlich gesehen sind auch manche Fahrzeiten bestimmter Busverbindungen mehr als fragwürdig. Um es nochmal anzusprechen wer mal gerade eben schnell wo hin will fährt eh mit dem Auto, oder??...
Nun scheint wohl die ``Kohle`` verbraucht nicht nur die der Dampflok!
Es gäbe noch so viele einzelne Punkte aufzuzählen aber dafür lohnt sich die Mühe jetzt nicht, hier nur ein paar Stichpunkte ( 20.000 Fahrgäste und mehr??; Wir brauchen hier keine Bahn; reines Freizeitvergnügen einzelner Hobbyfotografen; ……………………………………….) :roll:

Mfg
Steff
http://www.eifelbahnclub.de
:?
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Stefan Lenz
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von Stefan Lenz »

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kyllbruecke
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Re: Omnibuslinie Cochem - Ulmen - Daun - Gerolstein

Beitrag von kyllbruecke »

SST hat geschrieben:So gerne ich es möchte, dass die historischen, kleinen, roten Schienenbusse auch im Jahr 2013 weiterhin von Gerolstein Richtung Daun-Ulmen verkehren, Deine Aussage
kyllbruecke hat geschrieben:
Es geht um ein ernstzunehmendes Angebot im öffentlichen Personennahverkehr in einer Qualität, die es auf dieser Strecke noch nie gab und die vereinzelte Buslinien ohne festen Takt niemals leisten können.
in Bezug auf "vereinzelte Buslininen ohne festen Takt" sollte man dann doch fairer Weise ergänzen:

Die Linie 500 Cochem-Ulmen-Daun-Gerolstein verkehrt von früh bis spät von Montag bis Sonntag im 2-Stunden-Takt. Wer's nicht glaubt, schau' hier:

http://www.bahn.de/rheinmoselbus/view/m ... nter12.pdf
Das Argument war eher auf die Argumente der Gegner bezogen, die stets vom flexiblen Bus sprechen, der alles anfährt und nicht am Rand von Ortschaften hält. Von diesen wird der Bus so hochgelobt, als würden sie selber jeden Tag gerne damit fahren... :roll:

Die Linie 500 ist (neben der Regiolinie Daun-Wittlich) wirklich momentan das einzige ernstzunehmende ÖPNV-Angebot mit akzeptablem Angebot, sie fährt jedoch nur zwischen Gerolstein und Daun als wirkliche Regiolinie und hält auch dort teilweise nur außerhalb der Ortschaften (Rockeskyll, Waldkönigen) oder fährt ganz vorbei (Betteldorf), ab Daun fährt sie über Gemünden-Schalkenmehren-Mehren-Steiningen-Firmerich-... so ziemlich jedes Dorf ab und dementsprechend verlängert sich dort die Fahrzeit - zwischen Daun und Cochem ist diese also nicht mehr konkurrenzfähig. Vor allem fährt sie zwischen Daun und Gerolstein über eine gut ausgebaute Bundesstraße, so angenehm lässt es sich aber nicht auf den Kreisstraßen zwischen Daun und Ulmen fahren. Ganz davon abgesehen, dass der Fahrplan dieser Linie derart auf Kante genäht ist, dass er niemals funktionieren kann, wenn an jedem Halt jemand einsteigen würde, was sich leider auch in der Fahrweise mancher Busfahrer widerspiegelt.
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Stefan Lenz
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von Stefan Lenz »

Irgendwie hat man das Gefühl hier reden alle aneinander vorbei. :roll:
Es geht gar nicht um eine bestimmte Verbindung zu einer bestimmte Zeit und auch nicht um die Buslinie 500 oder so. Eine zweckdienliche Verbindung des ÖPNV ist was ganz anderes als das was hier gefordert wird. Sicherlich kann man heutzutage nicht mehr auf der EQB so was wie Berufsverkehre und sonstiges Allerlei veranstalten. Hier geht es in erster Linie um die Frage einer Historischen Eisenbahnlinie und diese für Freizeitgestaltung aufrecht zu erhalten, mit der Aussicht darauf vielleicht auch mal an ein Verkehrsnetz anzubinden welches schon recht gut funktioniert. Die meisten Leute wollen immer gleich die Optimale und günstigste Lösung auf einmal, das geht so nicht. Die ganzen Aussagen über Steuergelder und so überlässt man am besten sowieso den Gewählten des Landes, es ist kaum anzunehmen das die das Geld für Uns Sparen werden, dann lieber ausgeben und sei es für eine Bahn die sich nicht ``lohnt``! Für Unsere Region hier wäre es schade wenn es diese Gelegenheit demnächst nicht mehr gäbe, weil wenn ich mir überlege wie viele Gegner das A1 Projekt hat(hatte) oder umgekehrt, also ich weiß nicht was das alles soll. Von einem Ort zum anderen zu gelangen ist heutzutage wohl kaum mehr ein Problem aber es wird immer mehr zum Problem gestaltet. Was ist mit denen die seit über 10 Jahren ihre ganze Freizeit geopfert haben das hier was rollt? Warum wurde die Kapazität nicht vollends genutzt? Beispiel: Die Volksfeste Gerolsteiner Kirmes, Dauner Kirmes und Lukasmarkt in Mayen, hier wurde mal halbherzig ein Fahrangebot bereitgestellt, dann wieder nicht und ab 18 Uhr war tote Hose mit Bahn fahren. Ja, so geht`s nicht da muss man doch zuschlagen, mindestens mal bis 22 Uhr sollte jeder noch so nach Hause kommen können, wurde meines Wissens nicht einmal ausprobiert! Wenn in Cochem Weinfest ist fährt sogar noch nachts ein Bus, das geht ja auch. Nur mal gerade im Sommer mal schnell mit dem Römerkurier nach Trier hetzten von Daun aus, davon kann kein Mensch existieren obwohl das Thema wir ja schon hatten. Die letzten beiden Fahrsaisons kamen mir schon eher gezwungen langweilig vor, man konnte erst ab 11.15Uhr von Ulmen aus Richtung Gerolstein fahren. Also eine Stunde früher wäre da wohl auch machbar gewesen, stattdessen bekam ich mal die Antwort dann fahr mit dem Bus. So mehr sag ich jetzt nicht mehr dazu.

Mfg
Steff
:lol:
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SST
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Versuch einer Zusammenfassung

Beitrag von SST »

Da heute viele interessante Kommentare zusammengetragen wurden, versuche ich mal eine Zusammenfassung zu schreiben. Am Montag war ich vollkommen irritiert und habe in den letzten Tagen viel mitgelesen.

1 Reaktivierung der Eifelquerbahn

Es sind drei Streckenabschnitte zu unterscheiden: Gerolstein-Ulmen, Ulmen-Kaisersesch und Kaisersesch-Andernach.

1.1 Gerolstein-Ulmen

Um diesen Abschnitt zu reaktivieren sind hohe Investitionskosten in Höhe von rund 30 Mio Euro notwendig, um die Strecke auf einen modernen Stand zu bringen und Brücken umfassend zu sanieren. Zusätzlich müßte der Betrieb durch die öffentliche Hand bezuschußt werden, da ein kostendeckender SPNV nicht möglich wäre.

Aus diesem Grund sah die Kreisversammlung das Reaktivierungsprojekt als zu teuer an. Mit der Regio-Buslinie 500 (Niederflurbusse im Sommer mit Fahrradanhängern) besteht ein Angebot, welches ggf. auf einen stündlichen Verkehr ausgeweitet werden könnte, ähnliche Haus-Haus-Fahrzeiten wie eine reaktivierte Eisenbahn aufweist und in Bezug auf Investitionen und Betriebskosten erheblich preiswerter ist.

Es ist somit nicht davon auszugehen, dass der Abschnitt Gerolstein-Ulmen für einen modernen SPNV ausgebaut werden wird.

1.2 Ulmen-Kaisersesch

Dieser Abschnitt wurde bereits für rund 2 Mio Euro saniert. Der Landkeis Cochem-Zell, in dem Ulmen liegt, hat sich für die Reaktivierung ausgesprochen.

Die Verknüpfung Bus/Bahn am Bahnhof in Ulmen ist bereits optimal ausgebaut.

Zwischen Ulmen-Kaisersesch (-Andernach) besteht derzeit kein attraktives ÖPNV-Angebot.

Hier wird nun zu prüfen sein, ob die Züge Andernach-Kaisersesch zukünftig bis Ulmen verkehren und dort eine optimale Verknüpfung zur Regiobuslinie 500 nach Daun-Gerolstein geschaffen wird.

1.3 Kaisersesch-Andernach

Auf diesem Abschnitt wird bereits planmäßiger SPNV angeboten, der weiter Bestand haben soll. Der Landkreis hat sich dafür ausgesprochen.

2 Touristischer Verkehr Gerolstein-Ulmen (-Kaisersesch)

Politiker aller Parteien haben sich für den Fortbestand des touristischen Verkehrs ausgesprochen.

Der touristische Verkehr für 2013 ist bereits vom ZSPNV RLP Nord bestellt. Die Zuschüsse sind genehmigt. Die Fahrpläne sind bereits im HAFAS abrufbar.

2.1 "EIU-Problem"

Die VEB - als Pächter der Strecke bis zum 31.12.2012 - hat verkündet, dass sie (auf Grund der unter 1.1 beschriebenen Situation) kein Interesse an einem langfristigen, neuen Pachtvertrag hat und als EIU in der aktuellen Form nicht mehr zur Verfügung steht.

Somit ist nun in den nächsten Wochen zu klären:

- gibt es Bedingungen unter denen die VEB weiterhin als EIU auftreten würde?
- gibt es andere EIU's, die die Strecke pachten möchten?
- wie kooperationsbereit ist DB Netz, wenn die Strecke an sie zurück geht

2.2 "EVU-Problem"

Sofern das "EIU-Problem" positiv gelöst werden kann, stellt sich die Frage, wer die touristischen Verkehre durchführt:

- steht die VEB noch als EVU zur Verfügung?
- wenn nein: welches EVU hätte Interesse, einen touristischen Verkehr anzubieten.

3 Fazit

- mit der Regiobuslinie 500 und einem durchgehenden SPNV Ulmen-Andernach würde die Region, mit einer Quote von 1.6 Kraftfahrzeugen pro Haushalt, über ein für ländliche Verhältnisse vergleichsweise gutes ÖPNV-Angebot verfügen. Zusätzlich gibt es noch diverse Schulbuslinien.

- der touristische Verkehr Gerolstein-Ulmen sollte, solange dies ohne neue Brückenkonstruktionen möglich ist, erhalten bleiben.

Allen einen schönen dritten Advent und gute Fahrt.

Viele Grüße,
SST
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Holger Lersch
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von Holger Lersch »

SST, vielen Dank fuer die Zusammenfassung der aktuellen Situation - das macht es mir etwas klarer.

Gruesse,
Holger
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SST
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Re: Neues zur (Nicht-)Reaktivierung

Beitrag von SST »

@ Holger: schön mal wieder etwas von Dir zu lesen! Happy X-Mas!

Ergänzung: In einem heute gesendeten SWR-Interview hat der GF der VEB gesagt, dass eine VT/VS98-Garnitur bei der VEB verbleiben wird und es derzeit Überlegungen gibt, die anderen VT/VS98 an andere EVU's zu verkaufen. Dass eine Interviewaussage kein offizielles Verkaufsangebot darstellt, versteht sich natürlich von selbst.
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