Dezember - Zeit der Rückblicke... Und da man im Rückblick manches klarer sieht, habe ich noch einmal im Internet recherchiert und will hier kurz über die Ergebnisse berichten.
Zunächst noch zum "alten" Gutachten über die Kosten einer SPNV-Reaktivierung ein Link:
http://www.andere-politik.de/wp-content ... II-813.pdf
Interessant ist, dass hier auf eine Besprechung in Koblenz am 19.11.2012 Bezug genommen wird, welche aus Sicht des Autors ergeben hat, dass auch geänderte Zielvorgaben des Landes zu gravierenden Mehrkosten geführt hätten.
Wie schon einige Male ausgeführt, ist und bleibt das aus meiner Sicht der entscheidende Aspekt, dass dennoch die Diskussion in der Folgezeit von diesem SPNV-Projekt zur Wiederaufnahme des SPNV-Freizeitverkehres umgeleitet wurde. Sicher nicht zuletzt aufgrund der damaligen Position des Dauner Kreistages (knappe Mehrheit gegen SPNV, aber nicht gegen Touristikverkehre). Hier lag und liegt aus meiner Sicht das Problem: Wenn schon in dem o. g. Dokument von Kosten über 15 Millionen Euro gesprochen wird, kann ein solches Projekt nur Fahrt aufnehmen, wenn auch ein umfangreiches Betriebskonzept angestrebt wird.
So ist dann aber offenbar das im Sommer 2013 neu ausgeschriebene Gutachten (vgl.
http://www.competitionline.com/upload/d ... achung.pdf) nur noch auf "touristischen Verkehr und Güterverkehr" ausgerichtet worden. Dieser Inhalt ist inzwischen der Internetseite
http://www.stadtlandbahn.de/bahnbau/eifelquerbahn zu entnehmen.
Ebenso, dass die Zeit zur Erstellung des Gutachtens demnach nur drei Monate beträgt (bei nun bereits etwa 24 Monaten Betriebsruhe - Gruß an die Damen und Herren der Landes- und Kommunalpolitik...!). Das Gutachten wurde laut o. g. Internetseite tatsächlich bereits am 06.02.2014 vorgelegt!
Als Auftraggeber wird ausdrücklich ein Landesministerium benannt - also eine öffentliche Stelle.
Was dagegen gesprochen hat, dass eine öffentliche Stelle ein demnach mit unseren Steuern finanziertes Gutachten auch einfach im Februar 2014 der Öffentlichkeit vorlegt hätte, werden wir wohl nie plausibel erfahren. Auf der oben genannten Internetseite wird nicht einmal der Investitionsbetrag benannt.
Im Übrigen interessant: Die o. g. Internetseite informiert, dass nicht nur ein 15jähriger Betriebszeitraum, sondern auch ein nur 10jähriger Betriebszeitraum geprüft wurde. Darüber hatte ich bislang tatsächlich noch nichts offizielles gelesen.
Zu sehen ist zudem ein Bild aus Höchstberg, auf dem nicht einmal mehr alle Andreaskreuze stehen, obgleich die Warnung vor kreuzenden Schienen nichts mit Bahnverkehr zu tun haben muss.
Gruß M&M
PS: Noch ein Nachtrag mit Verweis auf
http://www.hjst.net/Stadtentwicklung/Ve ... _Kreis.pdf : Hier hat der ZSPNV Rlp Nord im August 2011 bereits mit voraussichtlich 35 - 40 Millionen EUR Investitionskosten für die Reaktivierung des SPNV kalkuliert und eine Finanzierung "bis bis zu" 50% durch Trassenerlöse des vom ZSPNV bestellten Freizeitverkehres und 20-25 Millionen EUR Landesmittel angesetzt. Im Vergleich zu dieser Finanzierung würde also das Land nun den fast identischen Betrag für "nur" Freizeitverkehre ausgeben, der kommunale Anteil wahrscheinlich für "nur" Freizeitverkehre höher ausfallen und der Finanzierungsanteil durch Trassenerlöse wegfallen. Auch hier zeigt sich aus meiner Sicht wiederum, dass ein solches Konzept von einer hohen Streckennutzung abhängt. Würde der Touristikverkehr ganzjährig vom ZSPNV täglich bestellt, wäre der Finanzierungsanteil für Land und Kommunen gleich ein ganz anderer...