Ulmen 1978 - eine Weihnachtsgeschichte

Eifelquerbahn (Andernach - Mayen - Kaisersesch - Daun - Gerolstein)
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Michael Heinzel
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Ulmen 1978 - eine Weihnachtsgeschichte

Beitrag von Michael Heinzel »

Weihnachten vor 30 Jahren in Ulmen. Wir waren am 23. Dezember, einem Samstag, gegen 14 Uhr aus Aachen gerade noch mit Mühe angekommen, als es immer mehr zu schneien anfing. Der Bahnbetrieb endete damals samstags in Ulmen um 14.31 mit einem solo795 Mayen-Ost - Daun; dann ging für gewöhnlich außer Bussen nichts mehr bis Montagmorgen. Wegen des starken Schneefalls konnte aber der Linienbus, der planmäßig gegen halb vier noch mal eine Verbindung von Mayen nach Daun gewährleisten sollte, nicht fahren und so verkehrte unbürokratisch um 15.25 noch einmal außerplanmäßig ein solo795 nach Daun, der gegen 16 Uhr dann als Lz wieder zurückkam. Die Schranke am westlichen Bahnhofsausgang Ulmen wurde zu jener Zeit noch vom Bahnhof aus bedient. Weil aber an dem Tag bereits um halb drei Betriebsschluß gewesen war, war der Bahnhof um halb vier und später um vier natürlich nicht mehr besetzt, so dass keiner die Schranke bedienen konnte. - Der Triebwagenführer fuhr langsam bis an den Bahnübergang heran - immerhin war es zu der Zeit schon dämmerig - und dann mit Vollgas und hupend bei geöffneten Schranken drüber. Ein Erlebnis, das heute aus vielerlei Gründen unvorstellbar erscheint.

Die Älteren mögen sich vielleicht noch an den Winter 1978/79 erinnern, denn er löste insbesondere in Norddeutschland ein Schneechaos sondergleichen aus. In der Eifel blieb es bis Sylvester/nachmittags relativ ruhig, eher etwas zu warm. Dann setzte heftiger Schneefall ein, der die ganze Neujahrsnacht anhielt. Morgens hatten wir in Ulmen etwa 30cm Neuschnee. Offensichtlich irritierte das wohl die Bahnmeisterei in Gerolstein etwas, denn gegen 12 Uhr mittags kam plötzlich eine V100, um auf der Strecke nach dem Rechten zu sehen. Sie war nicht zu überhören, weil auch hier der Lokführer das Problem mit dem geöffneten Bahnübergang hatte. Für die zu erwartende Rückfahrt hatte ich mich deshalb mit der Kamera an der Schranke auf die Lauer gelegt, so dass es auch Fotobeweise für diese "vorschriftswidrige" Fahrweise gibt. Leider bin ich aber zu alt und zu doof, um hier diese Fotos mit anzuhängen.

Allen Eisenbahnfreunden ein frohes Weihnachtsfest !
Birresborn
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Registriert: Samstag 6. Mai 2006, 21:47

Re: Ulmen 1978 - eine Weihnachtsgeschichte

Beitrag von Birresborn »

Michael Heinzel hat geschrieben:Für die zu erwartende Rückfahrt hatte ich mich deshalb mit der Kamera an der Schranke auf die Lauer gelegt, so dass es auch Fotobeweise für diese "vorschriftswidrige" Fahrweise gibt. Leider bin ich aber zu alt und zu doof, um hier diese Fotos mit anzuhängen.

Allen Eisenbahnfreunden ein frohes Weihnachtsfest !
Das ist keineswegs vorschriftswidrig gewesen und darf auch heute noch so praktiziert werden. Die Züge werden dann mit Befehl über die Unregelmäßigkeit informiert, müssen vor dem Übergang halten, pfeifen und dann vorsichtig drüber. Ab Mitte des Übergangs ist dieser dann schnellstens zu räumen, abgesehen davon gibt das Andreaskreuz der Bahn Vorfahrt.
Aber mal davon abgesehen eine sehr nette Geschichte.
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Stefan Lenz
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Registriert: Donnerstag 1. März 2007, 16:48

Re: Ulmen 1978 - eine Weihnachtsgeschichte

Beitrag von Stefan Lenz »

Hallo Michael,

was heisst zu alt und doof? Es gibt genügend Anleitungen für alles, auch wie man z.B.
Fotos einstellen kann. Ich persönlich wäre sehr dankbar für solche Bilder. Vielleicht können
Sie mir ein paar Bildchen per eMail schicken?
Danke!

Mfg
Steff

www.eifelbahnclub.de.tl
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