Bauarbeiten an der Pellenz-Eifel-Bahn (12[25] Bilder)

Eifelquerbahn (Andernach - Mayen - Kaisersesch - Daun - Gerolstein)
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Z-Steller
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Bauarbeiten an der Pellenz-Eifel-Bahn (12[25] Bilder)

Beitrag von Z-Steller »

In der Eifel tut sich eine ganze Menge - überall wird fleißig gewerkelt und gebaut. Das gilt nicht nur für die Eifelquerbahn in ihrem touristisch wertvollen Abschnitt, sondern auch für den Pellenz-Eifel-Bahn genannten ÖPNV-vertakteten Teil.

Nachfolgend erstatte ich Bericht über die einzelnen Baustellen. Soweit nicht anders angegeben, stammen alle Bilder von heute.



Kaisersesch

Keine Baustelle im eigentlichen Sinne, aber kommende Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.

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Seit dem Jahresfahrplanwechsel hängen im Schaukasten (mit leider verdreckten und spiegelnden Scheiben) die aktuellen Fahrpläne aus. Man beachte die Fahrten "VEB 1" bis "VEB 12". Sie sind offiziell eingetragen! Hoffentlich ist dies ein ausreichend großer Ansporn für die Gleisbauer, bis zum Tag der Arbeit selbige vollständig ausgeführt zu haben.



Urmersbach

Seit einigen Wochen werden die Sicherungsanlagen des Bahnübergangs "Bahnhofstraße / Im Acker" erneuert. Der Umbau ist radikal: alles Alte fliegt raus, die Anlage wird komplett neu errichtet. Die neuen Signale stehen schon, tragen aber noch Ungültigkeitskreuze.

(alle Urmersbacher Fotos sind vom 04.12.2007)

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Bild 3 / Bild 4 / Bild 5

Bild 3: das neue BÜ-Überwachungssignal, von Mayen Ost aus kommend
Bild 4: das neue BÜ-Überwachungssignal, von Kaisersesch aus kommend
Bild 5: der neue Üs-Signal-Wiederholer am Bahnsteig unmittelbar vor der Straße, von Kaisersesch aus kommend

Bei den neu aufgestellten Signalen handelt es sich um die Ausführung der ehemaligen DDR-Reichsbahn. Seit der letzten Bekanntgabe für das Signalbuch (B18/10.12.2006) dürfen diese Typen auch im Bereich des Betriebsdienstes West aufgestellt werden. In der Eifel sind sie natürlich so heimisch wie Zitronen in der Arktis und passen daher zur Strecke wie die Faust aufs Auge.


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Am Bahnübergang sind die Signalgeber für den Straßenverkehr ebenfalls bereits aufgestellt, jedoch noch verdeckt.

In Anbetracht der kommenden Feiertage ist mit der Inbetriebnahme erst nächstes Jahr zu rechnen; derzeit ruhen die Arbeiten.



Mayen Ost

Bahnsteig und Unterführung

Derzeit wird die Unterführung für neue Graffiti-Schmierereien hergerichtet.

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Eine passende Grundierung in neutralem Ton wurde bereits aufgetragen.


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Der Blick in entgegengesetzte Richtung; die Wand mit Tür rechts im Bild trennt die alte zugepinkelte Schmuddelecke ab. Sie ist jedoch nicht zur Aufnahme von Graffiti bestimmt, sondern aufgrund ihrer Rigips-Bauweise zum Löcher-Hineintreten vorgesehen.


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Unter den Gleisen wurden funkelnigelnagelneue Beleuchtungskörper installiert, damit sich die Sprayer während ihrer anstrengenden Tätigkeit in dieser Katakombe nicht die Augen verderben.


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Beide Treppenaufgänge und deren Geländer in Nietenoptik versah man ebenfalls mit einem frischen Anstrich, damit das Gesamtensemble nach dem Zusprühen in einer einheitlich versauten Optik erscheinen kann.

Es wäre doch jammerschade, wenn die Sprayer wegen einer halbherzigen Renovierung zusätzliches Geld zum Fenster hinauswerfen müßten.


Stellwerke
jetziges Fdl-Stellwerk

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Das ehemalige Weichenwärter-Stellwerk "Mo" ist nun bereits seit geraumer Zeit im neuen Amte; jetzt endlich trägt es auch jene ihm darin zustehende neue Würde: seit kurzem prangt das Schild "Mf" an seinen Mauern. Damit ist auch nach außen hin dokumentiert, daß hier ein Fahrdienstleiter seinen Dienst versieht.


altes Stellwerk Mf

Das ehemalige und jetzt nicht mehr benötigte Fahrdienstleiter-Stellwerk "Mf" wird zur Zeit abgerissen.

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Gestern und heute fanden Vorarbeiten statt, im Wesentlichen der Ausbau aller Fenster und Holzteile. Diese Schutthaufen werden separat entsorgt.


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Bild 14: Westseite, Bild 15: Spannwerksraum


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Der Dienstraum ist vollständig entkernt; Blick nach Osten über den Bahnsteig.


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Der Blick nach Westen, im Hintergrund die Eingangstüre.


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In der auskragenden Sichtkanzel wird nie wieder der Schreibtisch eines Fahrdienstleiters stehen.


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In diesem Schrank stehen wohl nicht mehr alle Tassen.

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Ach ja, und der Letzte macht das Licht aus.


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Auf dem Rückweg sprach ich kurz mit dem Herrn der Bauaufsicht. Dabei erfuhr ich, daß am Montag ein Bagger von der Gleisseite aus an das Gebäude gestellt wird. Er wird das Mauerwerk einreißen und nach hinten wegschieben, sodaß die Trümmer den Hang hinunterrutschen und unten an der Straße verladen werden können. Die Straße wird dazu gesperrt.

Nach dem Planieren des Geländes wird ein Zaun errichtet, damit niemand den Hang hinunterstürzen kann.


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In alten Gemäuern lassen sich gar manche Entdeckungen machen. Als Kellerfund ist dieses Schild zwar leider etwas eingestaubt, aber sein ehemaliger Zweck noch gut erkennbar.


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Emaille hält etwas aus.... Mayen Ost in tadellosem Zustand. Beide Schilder sind momentan an einem sicheren Ort hinterstellt.



Kottenheim

Bei den Sturmböen vor anderthalb Wochen stürzte im Bereich zwischen Kottenheim und Mayen ein Baum auf das Gleis; ein Kollege fuhr mit seinem Triebwagen auf. Ein Teil der sehr nahe am Gleis stehenden Bäume wurde in den letzten Tagen entfernt.

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Der Freischnitt fiel recht radikal aus, aber das schadet nichts. Außerdem bekommt die Telegrafenleitung dadurch ebenfalls wieder Luft.



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Die Eifel ist lebendig - es passiert etwas. Jeden Tag aufs Neue. Sobald die nächsten Ereignisse zu berichten sind, gibt es eine Fortsetzung.

edit: Bildlink repariert
Zuletzt geändert von Z-Steller am Dienstag 18. Dezember 2007, 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Viele Grüße, Reiner
Talent78
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Registriert: Sonntag 20. März 2005, 23:52

Beitrag von Talent78 »

Toll, einfach toll! Vielen Dank für den ausführlichen Fotobericht! Einen solchen Umfang der Arbeiten hätte ich gar nicht gedacht!
Die BÜ-Signale sind echt der Hammer! Die "alten" würden dann sehr gut zu den "neuen" auf der Erfttalbahn passen ;)
Lupushortus
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Wohnort: Düsseldorf

Beitrag von Lupushortus »

Ein wirklich interessanter Beitrag, vielen Dank. Aber ich hab da mal ne dumme Frage zu den ÜS: Die "alten" Signale sehen auf den Fotos doch noch gut aus, warum werden die dann trotzdem ausgetauscht? Zumal es sich nicht um die ganz alten Modelle mit orangem, gasbeleuchtetem Dauerlicht handelt?

Gruß
Marco
Talent78
Beiträge: 1176
Registriert: Sonntag 20. März 2005, 23:52

Beitrag von Talent78 »

Lupushortus hat geschrieben:Ein wirklich interessanter Beitrag, vielen Dank. Aber ich hab da mal ne dumme Frage zu den ÜS: Die "alten" Signale sehen auf den Fotos doch noch gut aus, warum werden die dann trotzdem ausgetauscht? Zumal es sich nicht um die ganz alten Modelle mit orangem, gasbeleuchtetem Dauerlicht handelt?

Gruß
Marco
Genau das habe ich mich auch gefragt, aber die Frage sogleich wieder verworfen, da bei "DB Netze" ja nix unmöglich ist ;) Vielleicht wollte/musste man zumindest an jeweils einem BÜ einheitliche Technik aufbauen, und es wurde ja offenbar in einer Richtung erstmals ein zusätzliches BÜ-Signal im Bremswegabstand aufgestellt (Bild 4).
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Z-Steller
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Beitrag von Z-Steller »

Nach diesem Umbau wird der BÜ aus beiden Fahrtrichtungen zugbewirkt eingeschaltet. Das ist bisher nur aus Richtung Mayen der Fall; Züge aus Richtung Kaisersesch müssen (noch) beim Halt am Bahnsteig "schlüsseln", also die Anlage von Hand einschalten.

Auf der 'Escher Seite steht auch jetzt schon ein Überwachungssignal, allerdings ohne weiße Lampe und mit ständig wirksamem 1000 Hz-Magnet. Es ist auf dem Bild nicht zu sehen, weil es ein Stück vor dem neuen Signal steht. Bisher lag zu diesem Signal auch kein Kabel.

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Eigentlich ist das Foto mißlungen; beim Fahren knipsen geht halt auch mal schief. Ich zeige es nur, um die Situation zu erklären: rechts am Rand, abgeschnitten, das alte BÜ-Signal, im Hintergrund das neue.


In den letzten Wochen wurden etwa 900 m Kabelkanal aus Stein frisch gesetzt, erstmals auch in Richtung 'Esch. Da in diesem Zusammenhang sowieso mindestens ein Signal hätte ausgetauscht werden müssen, macht man wohl tabula rasa - das Argument der Einheitlichkeit dürfte also nicht ganz falsch sein.
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Viele Grüße, Reiner
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