DB Regio gewinnt Ausschreibung!!

Eifelquerbahn (Andernach - Mayen - Kaisersesch - Daun - Gerolstein)
Birresborn
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DB Regio gewinnt Ausschreibung!!

Beitrag von Birresborn »

KOBLENZ -
Die Deutsche Bahn soll weiteraufder Regionalbahn-
strecke zwischen Koblenz, Trier und dem saarländischen Perl
fahren. Dies beschloss die Verbandsversammlung des Zweck-
verbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland- Pfalz Nord
SPNV-Nord) am Freitag in Koblenz nacheiner öffentlichen Aus-
chreibung.
Die DB Regio AG habe das wirtschaftlichste und das beste
Angebot gemacht, sagte Verbandsdirektor Thomas Geyer. Der
Vertrag soll im Dezember 2009 beginnen und über 15 Jahre laufen.
zudem erhielt die DB Regio den Zuschlag für die Strecken Bullay-
Traben-Trarbach und Andernach- Kaisersesch ab Dezember 2008.
Sie werden bislang vom Konkurrenten trans regio Deutsche Regional-
Bahn GmbH bedient.
(dpa-infocom)
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René Dahlke
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Beitrag von René Dahlke »

Hallo zusammen!

Na wenn die Bahn die KBS 478 wieder bekommt, ist an eine durchgehende Reaktivierung bis Gerolstein wohl nicht zu denken... :(
Ist denn bekannt, was mit der Mayener Infrastruktur der TR geschehen wird?

Nebenbei: Der Service auf der Moselweinbahn wird dann auch wieder zurückgehen. Ich bin vor einiger Zeit mal da gewesen, dort hat mir eine Zugbegleiterin während der Fahrt nach Traben-Trarbach viel Interessantes über die Strecke und die Region erzählt und mir auch einige Freitzeittipps gegeben.
Der Verkehr an der Obermosel hat aber bei guter Annahme des Probe-RE zwischen Trier und Metz vielleicht Ausbauchancen...

Gruß, René
Die Bahn ist so unpünktlich, dass mittlerweile sogar Selbstmörder beim Warten auf den Zug eines natürlichen Todes sterben!
jk
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Beitrag von jk »

Weiss denn jemand welche Leistungen gestrichen werden ? Wie sieht es denn nun mit der Reaktivierung Kesch-Ulmen aus ?
Birresborn
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Beitrag von Birresborn »

Jetzt redet mal DB Regio nicht schlechter als sie ist. Ich freue mich jedenfalls für die DB!!
Ich habe zur Zeit noch keine richtigen Informationen mit welchem Fahrzeug angeboten wurde. Wenn da jemand was in Erfahrung bringt bitte um Meldung.
gummibahnfahrer
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Gewonnene Ausschribung

Beitrag von gummibahnfahrer »

Diese Nachricht erfreut mich sehr,somit sind die Arbeitsplätze der Kollegen von DB-Regio Süd-West in Koblenz gerettet.
Hoffentlich beginnt jetzt für die DB die ERfolgsserie der Ausschreibungen.
Man muß wohl ehrlich zugen´ben daß die Lokführer von der DB am besten ausgebildet sind
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Z-Steller
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Schlechte Nachrichten... :-(((

Beitrag von Z-Steller »

Als Triebfahrzeugführer von trans regio war der gestrige Freitag für mich ein beschissener Tag. Ich wäre gerne in der Eifel geblieben; den Streß und das Chaos auf der Rheinschiene kenne ich nur zu gut - besser als mir lieb ist - von meiner Zeit bei DB Cargo, wo ich auch meine Ausbildung machte, und hätte es mir gerne erspart.

Zunächst antworte ich mal auf Eure Beiträge, anschließend mache ich noch einige Anmerkungen. Den Beitrag bitte vor Antwort oder Zitat komplett lesen (auch wenn er lang ist).



@ Birresborn:
Die Ausrufezeichen in der Überschrift sind absolut fehl am Platze. Mit der DB wird nichts besser. Die 425er (Mosel) sehen außen und innen aus wie Müllhalde (Putzen könnte Geld kosten), und 629er (Eifel) stellen den technischen Stand des Jahres 1975 dar. Komfort ist im Quietschie gar nicht erst hineinkonstruiert, sondern völlig weggelassen; die Sitzteilung und vor allem der Sitzabstand des 628/629ers erinnert mehr an Linienbusse als an Zug; dagegen sitzt man im Federkern-Polstersitz des Regio-Shuttle RS1 sehr bequem.


René Dahlke hat geschrieben: Na wenn die Bahn die KBS 478 wieder bekommt, ist an eine durchgehende Reaktivierung bis Gerolstein wohl nicht zu denken... :(
Richtig erkannt! Die DB hat schließlich überhaupt kein Interesse an diesen kleinen Klitschen. Keine Gesellschaft legte und legt so viele Strecken still, ohne sich auch nur für einen Pfifferling Gedanken über den Weiterbetrieb zu machen. Auf der Pellenz-Eifel-Bahn schleppte DB Regio den Betrieb ja auch nur zäh bis Mayen, bevor trans regio 1998 übernahm und den jetzigen straffen Takt aufbaute. Vom heutigen Potential der Strecke konnte man vor 10 Jahren nicht mal träumen, geschweige denn etwas sehen. Unsere Züge sind nachmittags durchgehend stark besetzt; als ich während meiner Ausbildung den Teil "Kundenservice" auf der Eifelstrecke absolvierte, verloren sich die wenigen Figuren im 628.
Die Bewerbung war letztendlich eine reine Retourkutsche für die Mittelrheinbahn, sonst nichts.
René Dahlke hat geschrieben:Ist denn bekannt, was mit der Mayener Infrastruktur der TR geschehen wird?
Bis 2008 werden dort Triebwagen gewartet :D. Da die Vergabeentscheidung ja an einem Freitag um 16:00 bekannt gegeben wurde, und um diese Zeit keine Büros mehr regulär besetzt sind, gab es in unserer Firma von einem die Stellung haltenden Kollegen nur eine erste Information per Handy über die schlechte Nachricht. Der Rest wird ab nächster Woche beratschlagt.
René Dahlke hat geschrieben:Nebenbei: Der Service auf der Moselweinbahn wird dann auch wieder zurückgehen. Ich bin vor einiger Zeit mal da gewesen, dort hat mir eine Zugbegleiterin während der Fahrt nach Traben-Trarbach viel Interessantes über die Strecke und die Region erzählt und mir auch einige Freitzeittipps gegeben.
Genießt "Elfiland", solange es noch da ist. Wie die DB-Leute -nicht immer, aber traurigerweise immer wieder- ihre Fahrgäste behandeln, kann man regelmäßig in den Zeitungen nachlesen - wenn mal wieder ein Reisender, eine Familie oder sogar Kind wie ein Schwerverbrecher angeschnauzt und in rüdester Weise am nächsten Bahnhof der Polizei übergeben wird, obwohl es durch den ganzen Zug zum Schaffner lief und eine Fahrkarte erbat (vor nicht allzu langer Zeit auf der Lahnstrecke passiert). Der Einfachheit halber werden halt alle über einen Kamm geschert, was kümmert uns denn die Kundenzufriedenheit. In dieser Beziehung ist die Negativrolle der DB unangetastet in der Tiefstposition.
Wir können die Fahrscheine nur im Zug verkaufen, weil in den Stationen keine Automaten sind (das geht in einem kleinen Triebwagen natürlich besser als in langen Zügen, aber selbst dort gäbe es durchaus Möglichkeiten). Unsere Zugbegleiter machen das eben, und auch manches darüber hinaus - und niemand hat Probleme.


jk hat geschrieben:Weiss denn jemand welche Leistungen gestrichen werden ?
Wahrscheinlich die Herren des SPNV Nord, die die Entscheidung ausgebrütet haben. Aber das erfahrt Ihr noch... drei Tage vor Planwechsel ist das allemal früh genug. Möglichkeiten gibt es en masse: Tagesrandlagen ausdünnen, Halbstundentakt Andernach-Mayen streichen, nach Kaisersesch nur noch alle zwei Stunden statt stündlich - oder auch gar nicht mehr - und so weiter... laßt Euch einfach mal überraschen, wenn es Weihnachten 2008 ist. Ich bin auch schon gespannt :wink:- was anderes bleibt mir schließlich nicht übrig, ich weiß ja genausowenig, was den Fahrgästen blüht...
jk hat geschrieben:Wie sieht es denn nun mit der Reaktivierung Kesch-Ulmen aus ?
Schlecht... siehe oben bei "René Dahlke".
Die einzige Möglichkeit wäre der Herr Petry, wenn der das irgendwie stemmen könnte. Aber DB noch weiter ins Unkraut? Never. Ich bin vielmehr gespannt, ob über kurz oder lang nicht Esch wieder eingestellt wird. Warum, siehe unten.


Birresborn hat geschrieben:Jetzt redet mal DB Regio nicht schlechter als sie ist.
Jetzt jubelt mal DB Regio nicht höher als sie verdient. Die kochen auch nur mit Wasser.
Birresborn hat geschrieben:Ich freue mich jedenfalls für die DB!!
Darfst Du ja. Kann Dir keiner verbieten.
Birresborn hat geschrieben:Ich habe zur Zeit noch keine richtigen Informationen mit welchem Fahrzeug angeboten wurde. Wenn da jemand was in Erfahrung bringt bitte um Meldung.
Soweit ich erfahren habe:

Moselweinbahn: ein Fahrzeug der DESIRO-Reihe, allerdings eine bisher noch nicht gebaute weiterentwickelte Version. Besonders gelobt wurde angeblich die Möglichkeit des raschen Ausbaus von Sitzen, um zusätzliche Fahrradstellplätze schaffen zu können. Dafür braucht man aber Arbeitszeit und Personal - beides Dinge, die die DB scheut wie der Teufel das Weihwasser. Ob diese Möglichkeit tatsächlich Wirklichkeit wird? Jeden Freitag ausbauen? Jeden Montag einbauen? An einem Fahrzeug, das kilometerweit von jeder Werkstatt entfernt steht? Wer an den Weihnachtsmann glaubt, vortreten....

Pellenz-Eifel-Bahn: die BR 629. Sie besteht aus zwei Motorwagen der BR 628. Mehr dazu unten.


gummibahnfahrer hat geschrieben:Diese Nachricht erfreut mich sehr,somit sind die Arbeitsplätze der Kollegen von DB-Regio Süd-West in Koblenz gerettet.
Auch bei trans regio gibt es Arbeitsplätze und hätte es Arbeitsplätze gegeben. Jeder Triebfahrzeugführer kann auch für uns fahren, wir sind keine Aussätzigen. Wenn die OPEL-Werkstatt dichtmacht, schraubt der Autoschlosser schließlich auch für VW oder FORD oder sonstwen - Hauptsache, er verdient Geld.
Das selbstgemachte Problem liegt woanders. Als "Privatbahner" werden Kollegen von DB-Leuten leider oft verächtlich betrachtet. Man dünkt sich wohl höher. Aber: wer aufsteigen will, muß klettern. Andere nach unten treten bringt einen selbst nicht hinauf, man steht immer noch an derselben Stelle.
trans regio ist ein Eisenbahnverkehrsunternehmen wie viele andere auch. Wir machen unsere Arbeit und danach Feierabend.
gummibahnfahrer hat geschrieben:Hoffentlich beginnt jetzt für die DB die ERfolgsserie der Ausschreibungen.
Viele Fahrgäste erhoffen sich oft das Gegenteil: endlich ein vernünftiges Angebot und Kundenservice zu bekommen.
gummibahnfahrer hat geschrieben:Man muß wohl ehrlich zugen´ben daß die Lokführer von der DB am besten ausgebildet sind
Dieser Satz ist dummes Geschwätz. In "meiner" Ausbildungsgruppe bei DB-Cargo waren im Abschnitt "Fahrausbildung" 5 (fünf) EiB-Auszubildende (3 Jahre Lehrzeit, volle Berufsausbildung mit IHK-Facharbeiterzeugnis [= Gesellenbrief]) und 7 (sieben) gewerblich-technische Umschüler zum Tf - also 9-Monats-Kinder. Wohlgemerkt: bei DB-Cargo, nicht privat!
Über die dabei erzielten Noten der 7 sage ich nichts, Ihr sollt ja keine Angst vor dem Bahnfahren bekommen.

Bei uns sind mehrere Kollegen, die nach ihrer Prüfung mit guten und sehr guten Ergebnissen nicht von der DB übernommen, sondern auf die Straße gesetzt wurden. In der Zwischenzeit gab es mehrere Anrufe und Briefe, ob sie nicht doch... vielleicht Lust, bei der DB... man würde Leute suchen...? Die meisten Lokführer wurden bei der DB ausgebildet und anschließend an Privatbahnen "weitergereicht"; die brauchten nur noch auf dem Silbertablett zuzugreifen. Erst vergraulen, dann angejammert kommen. Ich war übrigens zweimal da - wegen MORA C flog ich raus, und den 2. Anlauf hätte ich mir besser in den Hintern gekniffen. Ich ging freiwillig.

Soviel zu den "bösen" Privaten und der "guten" Bahn.

An Deinem Nickname "gummibahnfahrer" sehe ich, daß Du einen Bus fährst? Oder gar nur mit diesem Bus als Fahrgast fährst? Dann kennst Du also gar keine Eisenbahngesellschaft von innen, als Mitarbeiter? Leute, die selber keine blasse Ahnung haben, aber mir meinen Beruf erklären, habe ich stets am allerliebsten :twisted:....

Aber danke für Deine Aufklärung. Jetzt weiß ich mit meinem kleinen bißchen an Fahrberechtigungen (BR 110 / 139 / 140 / 150 / 151 / 152 / 155 / 185 / 189 / 212 / 216... ach ja, und Regio-Shuttle RS1 = BR 650) wenigstens mal, wo ich ausbildungsmäßig so stehe... ich bin ja "privat" :?

Nix für ungut, wenn ich Deinen Beitrag etwas sarkastisch nehme. Aber nach der gestrigen Entscheidung darf sich auch ein Privatbahnlokführer über den von seiner Firma erlittenen Verlust ärgern. Wenn ich wieder lieb bin, schreibe ich auch was anderes :D.



Und nun, wie versprochen, noch einige Anmerkungen.

Wir haben RS1. 4 Achsen, 41t, 2 angetriebene Drehgestelle und 2 x 257 kW (etwa 640 PS).

In der Eifel sollen 629 fahren. 8 Achsen, 84t, 4 Drehgestelle, aber nur 2 angetrieben und 2 x 485 kW (etwa 1300 PS). Da die Triebwagen zwei Wagenteile haben, fahren sie also ständig in “Doppeltraktion” (verglichen mit RS1).

Zwischen Mayen und Kaisersesch werden unsere Wagen längst nicht voll. Aber eine Doppeleinheit? Ach ja, Hartmut fährt ja keine warme Luft mehr spazieren, deshalb hat er auch den überdurchschnittlich ausgelasteten Interregio abgeschafft. Umso mehr freut er sich, daß seine Bahn jetzt mit zwei fast leeren Wagen durch die Eifel fährt. Das bringt doch Gewinn.

Der 629 ist schwerer und schleppt durch die antriebslosen Drehgestelle mehr tote Last mit sich herum. Er ist also träger im Beschleunigungsvermögen, das heißt, die Motoren laufen länger unter Last zum Beschleunigen, bevor sie in Beharrungsfahrt gehen können. Außerdem fordert die schiere Leistung ihren Tribut in Form von Diesel, denn von nix kommt nix.

Die Kraftstoffkosten werden mit Sicherheit höher sein als beim RS1. Die Fahrzeuge sind in die Jahre gekommen, was erhöhten Wartungsaufwand bedeutet. In den Personalkosten liegt die DB auch etwas höher. Es ist nicht viel, aber immerhin. Nun, wenn die Betriebskosten größer sind, aber das Angebot günstiger - wo wurde denn dann gespart? Ich weiß es nicht, als kleiner Indianer sagt mir kein Häuptling die Zahlen. Aber ich habe denken gelernt, und deshalb weiß ich, daß die Sache faul sein muß. Über mögliche Angebotskürzungen habe ich ja schon spekuliert, aber ob das reicht? Eines steht fest: der SPNV Nord hat mit Sicherheit weniger Geld ausgegeben als für uns - sonst hätte trans regio ja nicht verloren.

Aber so ist das halt. Die Deutsche Bahn AG ist schließlich keine muffige Bundesbahn mehr, sondern ein privatisiertes Unternehmen. Und man weiß ja, wie das bei den Privaten so geht: die arbeiten eben mit Dumping-Preisen :shock:
(... hach, was bin ich heute gehässig.... :twisted: :twisted: :twisted: )

Dann spinne ich mal so einen Gedanken:

Den Auftrag bekommen um jeden Preis - auch wenn man dafür draufzahlen muß? Nicht ganz abwegig: solange ein Dritter auf einer Strecke fährt, kann sie nicht stillgelegt werden. Gehört die Strecke wieder “uns”, sieht die Welt schon anders aus. Man fährt pro Forma ein Jahr oder zwei, beklagt den schmerzlichen Verlust - und sieht sich außerstande, dem Steuerzahler diese Last weiterhin aufzubürden. [/Ironie wieder aus] Die Stillegung über Nacht ist dann nur noch eine Formsache.

Auf jene Art profitieren die Beteiligten: DB Netz ist endlich die Abschnitte Mayen-Kaisersesch und Pünderich-Traben=Trarbach los, ein Konkurrent ausgebootet, der Verbund spart sowieso bereits gekürzte Regionalisierungsmittel ein - und wenn die nächste Ausschreibung ansteht, kann man sich ja mal auf dem Golfplatz nett unterhalten. Ich meine, man sagt ja nix, man redet ja nur. Und eine Hand wäscht immer die andere.... Kostensenkung ist schließlich nichts schlimmes....

Wenn die DB auf diese Weise Strecken in die Finger bekommen kann, um sie vielleicht loswerden zu können, dann sollte man sich um Eifel und Mosel Gedanken machen.



Klar, an Verschwörungstheorien glauben immer die am festesten, die sie erfunden haben. Ich war jetzt gerade so schön am Schreiben, da fielen mir halt ein paar Dinge ein. Vielleicht sehe ich zu schwarz, aber ein ungutes Gefühl habe ich trotzdem. Hinter der Vergabeentscheidung stecken Dinge, die nicht für Jedermann einsehbar sind, und das macht mir Bauchschmerzen. Es ist egal, wer auf einer Strecke fährt, solange ein Zug fährt. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: die DB betreibt seit über 30 Jahren eine ganz perfide Ausdünnungs- und Stillegungspolitik, die bisher immer nur zu weniger Eisenbahn geführt hat - und niemals das Gegenteil. Im Gegenteil! Es kann mir keiner weismachen, die DB hätte ernsthaftes Interesse an einer Nebenstrecke in der Eifel gehabt, wenn sie selbst die Mittelrheinbahn gewonnen hätte.

Den Schaden hat letzten Endes das Verkehrsmittel Eisenbahn, der Fahrgast, die Umwelt - und damit wir alle. Diesen Mißstand zu beseitigen, halte ich für eigentlich wichtiger als den kleinkarierten Krieg zwischen “anständiger” und “privater” Eisenbahn. Ob ich die Verwirklichung noch erlebe? Ich glaube, nicht.
gsl
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Re: Schlechte Nachrichten... :-(((

Beitrag von gsl »

Hallo,

eine interessante Sicht der Dinge, regt auf jeden Fall zum nachdenken an! Es ist immer gut, eine andere Position ebenfalls in Betracht zu ziehen.
Zum Tfz Einsatz: Ich hätte ja vielleicht vermutet, dass die DB in der Eifel mit BR 643 an den Start geht, aber dem scheint ja nicht so zu sein!? Mit BR 628 wäre es theoretisch immerhin möglich auch weiterhin einen durchgehenden Sdz über die Querbahn mit dem Regelzug mitzuführen. Aber das nur mal nebenbei bemerkt...

Eine Frage bleibt noch: Was wird mit den RS1 geschehen die transregio zur Zeit in der Eifel und auf der Mosel einsetzt?



Gruß
Zuletzt geändert von gsl am Samstag 7. Juli 2007, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
gsl

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jk
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Beitrag von jk »

Danke, Kommentar hat sich damit erledigt...
Rolf
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Beitrag von Rolf »

Was den besseren Service bei Transregio betrifft, kann ich aus meiner Erfahrung nur zustimmen. Wir benutzen die Bahn an Rhein und Mosel gerne zur Anreise mit unseren Fahrrädern. Bei Transregio war dafür immer genügend Platz. Was die DB in diesem Zusammenhang für idiotische Klamotten gebracht hat, will ich mal exemplarisch benennen. Besonders chaotisch, ja idiotisch läuft es bei der DB an den Tagen, wo die Täler an Rhein und Mosel autofrei sind. Die Zubringerzüge fahren dann (von Bonn) stets ohne zusätzliche Fahrradwagen. Da zudem keiner bei der DB weiß, ob sich der Steuerwagen mit Fahrradabteil beim RE am Anfang oder Ende des Zuges befindet, regiert in Bonn dann das Chaos. Vor wenigen Jahren kam der RE sogar ohne Fahrradabteil. Und das bei 'Rhein total'! Stattdessen fahren DB-Pendelzüge mit 3 und mehr fast leeren Fahrradwagen zw. Koblenz und Mainz/Wiesbaden. Wie blöd kann man eigentlich sein? Besonders chaotisch ist es dann nach Ende solcher Veranstaltungen. Alle Leute streben nach Hause, aber die DB fährt wieder 'nach Plan', als sei nichts geschehen. Sonnag Abend heißt das nur EIN Triebwagen. 2007 war das auf der Rückfahrt von Cochem bzw. Bacharach Chaos pur. Fazit: dei DB ist immer noch ein unflexibler, verschnarchter Verein, und es tut mir für 'Transregio' und die Kunden sehr Leid, daß sie ausgetrickst wurden. Ganz ohne Verschwörungstheorien stelle ich mir das so vor: Die 'große' DB kann es sich als Riesenunternehmen einfach von Fall zu Fall leisten, die eine oder andere Strecke mal unter Kostendeckung anzubieten, die kleine Konkurrenz (TR) aber nicht! Es ist ja auch ein Verdrängungswettbewerb. TR steht jetzt mit dem teuren, neuen Wartungskomplex in Mayen dumm da. Die Investition ist jetzt gewissermaßen in den Sand gesetzt. So kann man die Konkurrenz auch in den Ruin treiben und die marktbeherrschende Stellung zurückerobern. Welcher Anbieter traut sich unter diesen Umständen noch, gegen die DB anzutreten?

Es ist traurig, was da läuft. Als 'Bahnopfer', das seit 11 Jahren täglich zw. Bonn und Köln zur Arbeit pendelt, könnte ich noch jede Menge mehr zum Thema Pleiten, Pech, Pannen, Dummheit und Inkompetenz bei der Bahn schreiben, aber vielleicht hole ich das später mal nach. Gefreut habe ich mich darauf, daß TR ab 2009 die RB über Bonn übernehmen soll(te). Ich fürchte nun allerdings, daß die DB TR vorher in den Ruin getrieben hat, um die Rhein-Strecke dann wieder selbst bedienen zu können. So läuft das!
Birresborn
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Beitrag von Birresborn »

Dann stimmt es also doch, dass sich die 628 wieder in ihr altes Einsatzgebiet zurückbegeben dürfen, für die Moselstrecke sollten aber neue Talent II beschafft werden wenn ich da richtig informiert bin und nicht die 425/426 weiterfahren.
Die RS1 von transregio werden ja dann alle arbeitslos, denn Kaiserslautern-Kusel geht ja auch zurück an die DB.
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CMH
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Re: Schlechte Nachrichten... :-(((

Beitrag von CMH »

Hallo Z-Steller, Hallo Ihr anderen,

die Stillegungstheorie ist zwar "interessant", aber wohl kaum ernsthaft zu halten. Die DB fährt auf einer ganzen Reihe ähnlicher Strecken und hat diese auch nicht stillgelegt. Zudem liegt es nicht im Ermessen von DB Regio, eine Strecke stillzulegen... Ein Vergleich mit Stillegungswellen der 60er bis fühen 90er Jahre ist indes unangebracht, weil zu Bundesbahnzeiten andere Bedingungen herrschten.

Die anderen Aspekte, einschl. möglichem Arbeitsplatzverlust sind für die Betroffenen natürlich bedauerlich. Das sind die Folgen des Wettbewerbs.

Beim Service sollte man mal abwarten, welche Anforderungen der Zweckverband genau ausgeschrieben hat. Ich bin mir sicher, dass die DB diese erfüllen wird, allein schon weil anderenfalls Vertragsstrafen fällig werden.

Schöne Grüße, auch von einem "ahnungslosen" Außenstehenden, der aber versucht, die Lage sachlich zu betrachten.

Schöne Grüße, Christian
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Z-Steller
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Beitrag von Z-Steller »

Hallo zusammen,

nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Ich habe meinen Beitrag mit Absicht überspitzt formuliert, um bestimmte Dinge ausdrücken zu können. Es war gewissermaßen der Galgenhumor, mit dem man eine unangenehme Situation zu übertünchen pflegt.

Theorien jeder Art sollte niemand ernst nehmen, solange sie nicht bewiesen sind. Ich habe wirklich keine Ahnung, welche Zahlen und Bedingungen für die Entscheidung pro DB maßgeblich waren. Ich muß, wie Ihr und alle anderen auch, abwarten, was nächste Woche an Einzelheiten bekannt wird.

Nichtsdestrotrotz liegen Stillegungen keineswegs im Bereich des Unmöglichen. Bei der DB gab es zu oft böse Überraschungen, und "Verschwörungstheorie" hin oder her: in jedem Märchen steckt immer das berühmte Körnchen Wahrheit. (Leider :()


Ich sehe jeden Eisenbahner, egal für welche Firma er fährt, als Berufskollegen. Das ist bei Verkäufern und Schreinern und Bäckern und anderen Berufen auch so, obwohl die über ihre Firma ebenfalls Konkurrenten sind. Aber nirgendwo wird eine solch erbitterte, teilweise haßerfüllte Gegnerschaft gezüchtet wie bei der Eisenbahn. Traurig!

Es wäre mir auch lieber, es gäbe eine bundesweit einheitliche Bahngesellschaft, die im Rahmen der allgemeinen Daseinsvorsorge für den Bürger vorgehalten wird und uns hilft, die Verkehrszuwächse der Zukunft aufzufangen. Die jetzige Vergabepraxis dagegen führt, wie Rolf schon anmerkte, zu einer Verdrängung und weiterem Abbau.

Ich war ja schonmal bei trans regio und habe damals gekündigt, um wieder Güterzüge zu fahren. Ich kehrte gewissermaßen "heim" in die Firma, die mich ausbildete. Wie schon gesagt, lohnte es sich nicht: nach MORA C war ich frustriert, seit dem zweiten Anlauf bin ich kuriert. Die Arbeitsbedingungen hatten sich ziemlich verschlechtert.
(Anmerkung dazu: mein Avatar zeigt die 155 034-2, meine Lieblingsbaureihe; die vermisse ich am meisten :()


Für uns TR-Tf hat die Entscheidung insofern keine Auswirkungen, weil wir ja auf der Rheinstrecke weiterfahren können. Gewissermaßen Glück im Unglück. Das bedeutet allerdings im Umkehrschluß, daß zu Beginn schon mehr Leute da sind, als ursprünglich geplant, und deshalb weniger Tf eingestellt werden brauchen. In der heutigen Zeit ist nichts so wichtig, wie einen Arbeitsplatz zu haben. Ich war selbst mehrere Male arbeitslos und weiß, wie sich das anfühlt. Deshalb freue ich mich durchaus für die Kollegen an der Mosel, daß sie in ihrer Firma bleiben können, obwohl sie wie erwähnt auch bei uns eine Bleibe hätten finden können.



Was nun das neue Angebot auf unseren bisherigen Strecken angeht, bleibe ich erst mal skeptisch. Ich traue den oberen Zehntausend der DB nicht einen Mikrometer weit - irgendwo müssen die das bis zu unserem Angebot fehlende Geld herausgekitzelt haben. Und ob die Personale über ihre "Degradierung" von der Rheinstrecke auf Mosel- und Eifelunkraut so begeistert sein werden, ist auch die Frage. Insofern könnte der Unmut durchaus bei denjenigen landen, die gar nichts dafür können: bei den Fahrgästen. Wohlgemerkt, das sind Vermutungen - ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.


Noch kurz zu Rolf: in den Ruin getrieben werden wir nicht; solange der Betrieb läuft, fließen Einnahmen und Zuschüsse, und der Anschlußauftrag steht ja in den Startlöchern. Was aus der Werkstatt wird, bleibt abzuwarten. Im Grunde genommen braucht die DB ja auch eine Wartungsanlage, und von Mayen Ost aus kann der Tagesbetrieb symmetrisch in beide Richtungen ohne Leerfahrten aufgenommen und beendet werden. Aber ob jemand nach Vernunft handelt....? Da bleiben große Zweifel.


Welche Fahrzeuge für die Mosel-Regionalbahn KO-Trier eingesetzt werden, weiß ich noch nicht. Die Veröffentlichung wird aber nicht mehr lange dauern.

Unsere eigenen Triebwagen sind geleast und gehen wohl zurück an Angel Trains, die sie dann weitervermarktet. Als wir die Strecke Lautern-Kusel verloren, war auch mal daran gedacht, mit diesen Fahrzeugen 2er oder 3er-Päckchen zu bilden und an der Rheinstrecke als Störungsreserve bereitzustellen. Da jetzt alle 20 überflüssig sind, muß neu geplant werden.


Kurze Quintessenz: wenn die nächste Woche vorbei sein wird, wissen wir mehr. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
dietmar
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Wohnort: Remagen

Beitrag von dietmar »

Hallo

Es liegt wohl in der Natur des Menschen immer auf die bösen Anderen zu schimpfen wenn man selber verloren hat.
Ob und in wie weit da Arbeitsplätze verloren gehen muss man abwarten, bei Trans Regio ja zu Glück wohl nicht, die können auf der Rheinstrecke eingesetzt werden. Bei der DB an der Mosel auch nicht, die können bleiben und noch mehr brauchen für nach Traben-Tarbach. Auf der Rheinstrecke können wenigstens einige der DB Lokführer sicher auf Mayener Strecke. Es werden doch weiterhin Züge fahren und auch weiterhin Lokführer gebraucht. Man muss also abwarten ob dann unter dem Strich gesehen überhaupt Lokführer ihren Arbeitsplatz verlieren, oder nur die „Firma“ wechseln müssen. Und das kann und muß man heut zu Tage auch von einem Arbeitnehmer verlangen, das er flexibel ist. In der normalen freien Wirtschaft wechselt man ja auch die Firma wenn die alte einen nicht mehr braucht.
Und das die Privaten immer alles besser und DB alles schlechter macht oder auch umgekehrt ist doch auch so nicht richtig.
Oder möchte mir einer weismachen, dass ein Lokführer oder Zugbegleiter der bei der DB unfreundlich und schlecht ist, sozusagen über Nacht durch ein Wunder freundlich, kompetent, und hilfsbereit ist nur weil er jetzt bei Trans Regio oder einen anderen Privaten EVU arbeitet?
Und das Private auch mit Dumpingpreisen arbeiten, die sie nachher Unterumständen nicht halten können und nachvordern ist ja auch so ungewöhnlich nicht. (siehe Strecke nach Sylt). Dort hat sich ein Privates Unternehmen auch übernommen und musste erst viel Lehrgeld zahlen bis es mal richtig lief. Und die wussten auch vorher wie es dort läuft.
Das es mit der Betriebsübernahme von Privaten EVUs auch besser wird, möchte ich ja gar nicht anzweifeln. Es gibt ja auch genug Beispiele dafür, aber doch meistens bei einzelnen Strecken oder kleineren Netzen. Bei großen Ausschreibungen gewinnt doch nicht selten eben doch die DB, warum, ich weiß es nicht. Das es bei der DB immer schlechter sein muss, stimmt ja auch nicht immer. Die Fahrzeuge werden doch in der Regel so eingesetzt wie sie bestellt und ausgeschrieben werden. Und wenn die DB mit ihrem nicht Klimatisierten und ohne Niederflureinstieg ausgestatteten 628 gegen die Klimatisierten Regioschuttel gewonnen hat, hat es bei Trans Regio wohl nicht an den schlechteren Fahrzeugen gelegen. Also muß man abwarten woran es gelegen hat.
Abgesehen davon gibt es ja auch beispiele, wo es auch auf Strecken oder Netzen mit DB-Betrieb freundlich, und kundenorientiert zugeht, und sogar noch Rücksicht auf Eisenbahnfreund genommen wird. Da fallen mir z.B. die Frankenbahn, die Kurhessenbahn und die DB Tochter Usedomer Bäder Bahn ein. Da geht es ja auch, trotz DB- Mitarbeiter oder wurden die einer Gehirnwäsche unterzogen? Ob einer Freundlich ist oder nicht leiegt an dem Menschen selber und an seiner Erziehung die er genossen hat. Und vom einsatz eines bestimmten Fahrzeuges ist es auch nicht abhängig ob einer Freundlich ist.
Und das mit der Umweltfreundlichkeit der Fahrzeuge müsste man doch erst wirklich mal untersuchen.
Um die Kapazität eines 628 mit einem Motor zu ersetzen braucht man doch 2 RS1 mit 4 Motoren. Bei einem 629 mit 2 Motoren ist der betrieb mit RS 1 immer noch im hintertreffen.
Auch wenn der 628 nur mit 10 Personen besetzt ist, laufen immer noch ein Motor weniger, beim629 keiner mehr als beim RS1. Der Wartungsaufwand beim 628 oder 629 ist doch bei gleicher Kapazität auch nicht unbedingt größer, oder? Und auf einer Nebenbahn mit niedriger Höchstgeschwindigkeit macht doch die Beschleunigung auch nicht gleich soviel aus. Für mich als Fahrgast ist da schon mehr der Komfort wichtig. Und da bestehen zwischen dem 628 und RS1 schon unterschiede. Beim RS1 habe ich Klimanahlage und einen geringfügig größeren Sitzabstand als im 628. Der 628 ist für mich mit 1,92 m Körpergröße natürlich in der 2.Kl. zu eng, auf die Klimaanlage kann ich auf einer kurzen Strecke noch verzichten. Aber im Verhältnis zum RS 1 mit 2 Motoren ist es im Steuerwagen des 628 deutlich leiser und die Toilette hat nicht direkten Zugang zum Fahrgastraum was im Sommer schon mal besser ist. Ich habe letztes Jahr im Sommer mit meinem Sohn, der auch eisenbahnbegeistert ist eine Fahrt über verschiedene Strecken gemacht um mal unterschiedliche Triebwagen kennen zu lernen. Die Fahrt ging von Remagen über Koblenz, Limburg nach Siershan. Zurück haben wir in Andernach noch einen Abstecher nach Mayen gemacht um auch den RS 1 mal zu testen.
Wir haben natürlich nicht nach einem Testbogen alle Punkte abgehakt, sondern nach „gefühltem“ Komfort geurteilt. Einen sehr gemütlichen Eindruck machten die Vectus Triebwagen ob ein oder 2-teilig, die Verarbeitung von Holzelementen mit Edelstahl und die großen Fenster machten die fahrt durch das Lahntal zu einem Erlebnis. Auch die Klimaanlage hat trotz der Hitze gut gekühlt ohne zu unangenehm zu unterkühlen. Die Platzverhältnisse waren auch für mich ausreichend und der ganze Triebwagen machte vom Platz her einen großzügigen Eindruck. Für ein Nahverkehrsfahrzeug sehr schön.
Auf der Rückfahrt haben wir den 612 genossen. Auch er macht einen guten Eindruck, aber man hat mehr das Gefühl in einen Fernverkehrsfahrzeug zu sitzen, der Triebwagen ist vom platz her nicht so großzügig wie der Vectuswagen. Auch er ist angenehm leise und die Klimaanlage war auch ok. Der RS 1 auf dem Weg nach Mayen hat mich da nicht ganz so überzeugt, er war nach meinem Gefühl deutlich lauter, die Sitze waren aber nicht schlecht und der Abstand noch ausreichend. Auch machten die beiden Motoren nicht so einen gequälten Eindruck beim beschleunigen wie z.B. beim 628, sondern gingen kräftig zur Sache. Aber der Innenraum ist auch für ein Nahverkehrsfahrzeug nach meinem Geschmack zu ungemütlich, das kommt wahrscheinlich durch die hohe Decke. Aber am unangenehmsten fand ich die Klotüre, die sich in jeder Kurve selbständig öffnete, und sich der Toilettengeruch in den Wagen ausbreitete.
Am schlechtesten waren wohl die 425 der DB, die sind nur auf S-Bahnstrecken noch zu tolerieren, die Doppelstockwagen dagegen find ich sehr angenehm. Sie laufen sehr ruhig, der Sitzabstand ist noch ausreichend, die Klimanahlage sehr angenehm und auch das Raumgefühl nicht unangenehm. Den 628 und den 643 habe ich schon vorher probiert auf der Ahrtalbahn sind die Talent ja heimisch. Der Talent, speziell der 643 ist auch ein sehr angenehmes Fahrzeug, vom Komfort und der Ausstattung einem Fahrzeug für den Nahverkehr vollauf genügend, im Gegensatz zu den 644 auf der Eifelstrecke, die liegen weit hinter den 643.
Also was den Komfort von Dieseltriebwagen angeht ist für mich persönlich der RS 1nicht unbedingt die erste Wahl. Und da ja sowieso mangels Oberleitung keine 425 nach Mayen oder Traben Trabach verkehren können, kann es mit den Fahrzeugen soviel schlechter nicht werden unter der DB.
Wie gesagt, das ist nur mein Persönlicher Eindruck und meine Meinung als Fahrgast zur der ganzen Sache.
Grüße
Dietmar
Zuletzt geändert von dietmar am Sonntag 8. Juli 2007, 10:01, insgesamt 2-mal geändert.
Rolf
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Beitrag von Rolf »

Wenn mein Verdacht zutrifft, daß die DB den Konkurrenten TR 'platt machen' will, wird die DB einen Teufel tun und der TR die Liegenschaft in Mayen abnehmen. Im Gegenteil, TR würde auf der Immobilie sitzen gelassen, um dem Unternehmen den größtmöglichen Schaden zuzufügen. Eine Übernahme durch die DB könnte ich mir dann allenfalls deutlich unter Wert vorstellen. Das bringt TR vielleicht nicht direkt in die Pleite, aber es wird dem Unternehmen schaden. Die DB scheint unbedingt verhindern zu wollen, daß TR flächendeckend aktiv wird, da dann Synergiegewinne auftreten (würden), die TR insgesamt stärken und die DB umgekehrt schwächen. Je lückenhafter ein Netz ist, desto höher sind die relativen Kosten. Genau das will die DB für sich verhindern, und deswegen wird sie die o. g. Strecken zukünftig vielleicht sogar unter Wert bedienen. Das ist betriebswirtschaftlich völlig legitim und in anderen Bereichen, etwa dem Luftverkehr, längst üblich. Knallharter Verdrängungswettbewerb! Die Kehrseite der Bahnreform!
jk
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Beitrag von jk »

Knallharter Wettbewerb. mag ja sein...aber nicht für den Kunden, egal wer am Ruder ist, der Kunde zahlt immer den gleichen Preis!
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