Umfangreiche Sanierung der Pellenzbahn (Mayen-Andernach)

Eifelquerbahn (Andernach - Mayen - Kaisersesch - Daun - Gerolstein)
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mi82an
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Registriert: Montag 20. März 2006, 20:46
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Umfangreiche Sanierung der Pellenzbahn (Mayen-Andernach)

Beitrag von mi82an »

Seit Anfang April wird die komplette Bahnstrecke von Mayen nach Andernach vollsaniert. Die Arbeiten sollen noch bis Anfang Mai andauern.
Es werden auf der gesamten Strecke 11 Mio. € investiert. Dies ist ein gutes Zeichen für den künftigen Bestand dieser Bahnstrecke.

Jedoch zieht diese Modernisierung auch einige negative Punkte mit sich.
Der Güterverkehr wurde schon vor einiger Zeit auf dieser Strecke eingestellt. Alle Bahnanschlüsse der ansässigen Firmen (Basalt-, Bims-, Zementwerke) wurden abgebaut.
Die ehemals weitreichenden Gleisanlagen der Bahnhöfe Kruft und Plaidt wurden komplett zurückgebaut.
Es gibt somit auf der gesamten Strecke kein Ladegleis mehr.

In Kruft und in Plaidt saßen bis vor Kurzem noch Fahrdienstleiter im Stellwerk (ohne Weichen). Diese Stellen sollen jetzt auch wegfallen.

Die gesamte Strecke besteht von Mayen bis Mendig aus einem, ab Mendig bis Andernach aus zwei Durchgangsgleisen. Es gibt somit nur noch eine Weiche auf der Strecke (Mendig).
Es ist Schade, dass auf solch einer Strecke, wo in früheren Jahren (auch noch Ende der 90er) so viele Güter auf die Schiene verladen wurden, kein Güterverkehr mehr stattfindet.
Und das, obwohl die Straßen, hauptsächlich B 256, vor LKW-Verkehr fast überquillen. Andauernd sind aufgrund der starken Belastung größere Reparaturen fällig.

Man muss jedoch sagen, dass die Bahn hierbei nicht ganz unschuldig ist. Es scheint bei ihr kein Interesse mehr am Güterverkehr in der gesamten Eifel zu bestehen.
Jedoch kann man dem LKW, wo Fahrer teilweise nur 4,90 € brutto in der Stunde verdienen, nur schwer Konkurrenz machen.

Diese Entwicklung ist mittlerweile auch auf der Rheinschiene zu beobachten. Außer im Bhf Andernach, wo mehrmals täglich der Anschluss Rasselstein und Andernach-Hafen bedient wird, und alle Gleise des Bahnhofes meist voll mit Waggons stehen, ist dort auch nicht mehr viel los.
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kpo9
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Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von kpo9 »

Ich habe es auch schon mehrfach hier geäussert die Bahn hat keine Lobby in diesem Land! Und jetzt da sie als Wirtschaftsunternehmen fungieren muss kann es nicht besser werden! Bahnbauen und unterhalten ist teuer! Solange die Bahn dafür selbst aufkommen muss (ja ich weis, die Bahn wird auch bezuschusst) Ich bin seit 1980 in diesem Unternehmen tätig, ich habe schon einiges erlebt, aber wartet mal ab wenn der Laden an der Börse ist. Dann ist abzusehen das alles keinen Gewinn macht futsch ist. Mann kann es dem Herrn Mehdorn doch nicht übel nehmen, denn schliesslich ist es sein Auftrag die Bahn an die Börse zubringen. Auch die Infrastruktur (Alles was zum Betreiben einer Bahn notwendig ist) wird darunter leiden. Die Um-und vorallem die Rückbauten auf dem Bahn-Netz sind nur folgen einer jahrzehntelang verfehlten Bahnpolitik. Der politische Auftrag hätte heissen müssen "Optmierung und vor allem Modernisierung der vorhandenen Bahnanlagen" dann hätte es was werden können. Ein Blick auf die Schweizer Eidgenossen genügt...

Aber trotzdem

Ein frohes Osterfest!
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