PM zur JHV der IG Rurtalbahn 2006

Rurtalbahn (Düren - Heimbach)
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bördebahn
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PM zur JHV der IG Rurtalbahn 2006

Beitrag von bördebahn »

Perversion der Verkehrswende?

Die Bürgervereine und Fahrgastverbände IG Rurtalbahn e.V. und AK Bördebahn kritisieren auf ihrer Jahreshauptversammlung die geplanten Kürzungen der Mittel für den ÖPNV und die Bewertungen der Intergrierten Gesamtverkehrsplanung NRW (IGVP) für die Schienenvorhaben im Kreis Düren.
Der durch die Mitglieder bestätigte Vorstand, M. Escher, H. Filipowicz und H. Schruff, übten harte Kritik an der erneut anstehenden Benachteiligung von Bus- und Bahnbenutzern, wenn die Kürzung der sogenannten Regionalisierungsmittel von Bund und Land dazu führen, dass Verbindungen gestrichen würden und dadurch der ÖPNV im Vergleich zum Autofahren weiterhin benachteiligt wird.
"Die Züge in unserer Region sind Dank einer intensiven Kundennähe der Rurtalbahn und einer bedarfsorientierten Angebotspolitik gut gefüllt. Seit Jahren wachsen die Fahrgastzahlen und bestätigen, dass die Leute einen intelligenten Schienenverkehr gerade auch im Nahverkehr haben wollen" so M. Escher. Der angesichts des immer teurer werdenden Autos bundesweit zu beobachtende Trend hin zu Bussen und Bahnen ist im Sinne einer richtig verstandenen Verkehrswende zu weniger schädlichen Verkehrsmitteln als der Straße begrüßenswert. Kürzungen im ÖPNV und weitere Benachteiligungen von Mobilität ohne Auto bedeuten nicht weniger als eine Perversion der Verkehrswende.
In einem Vortrag über den Intergrierten Gesamtverkehrsplan des Landes NRW (IGVP) zeigte der 1.Vorsitzende H.Schruff auf, dass das Land NRW finanzielle Mittel in Rekordhöhe für teuren Straßenbau aufbringen kann, aber für die dringenden Schienenvorhaben, insbesondere auch in der Dürener Region, angeblich die finanziellen Mittel fehlen.
Die Vorhaben der Aktivierung der Bördebahn (DN - Euskirchen - Bonn) und der Verlängerung der Rurtalbahn von Linnich nach Baal (Mönchengladbach) geben dem gesamten Kreis Düren zwischen den Oberzentren Aachen, Mönchengladbach, Köln und Bonn eine zentrale Position. Die Vorteile für Pendler, Touristen, Käufer und die Reisenden der Region insgesamt liegen auf der Hand. Der IGVP bewertet diese für den Kreis Düren wichtigen Vorhaben jedoch negativ, wodurch eine Realisierung auf die lange Bank geschoben wird.
Weiterhin wurde ausgeführt, dass offensichtliche Bewertungsfehler bei den IGVP Vorhaben zu Fehlentscheiungen für die Schienenprojekte im Kreis Düren geführt haben. So wird zum Beispiel unsinniger Weise der 141 Jahre (!) bestehenden Bördebahn ein möglicher Flächenverbrauch bei einer Reaktivierung negativ angerechnet.

Die IG Rurtalbahn e.V. fordert die verantwortlichen Politiker in den Kommunen, im Kreis Düren und im Land auf, die eklatanten Fehlbewertungen und falschen Zurückgstellungen bei den Vorhaben Bördebahn und der Verlängerung Linnich - Baal zu korrigieren.

Im Rahmen eines weiteren Vortrags führte der Vorsitzende des Arbeitskreis Bördebahn H.Flipowicz aus, dass sich der Kreis Euskirchen wenig kooperativ zeigt, die Strecke Düren - Euskirchen zu beleben. Basierend auf der Unterstützung der Rurtalbahn GmbH und dem ehrenamtlichen Einsatz der AK Bördebahn Mitglieder wird deshalb ab dem 1. Mai 2006 wieder ein Tourismuszug über Zülpich nach Euskirchen, mit Anschluss in die Eifel, nach Bonn und Bad Münstereifel fahren können. Dieser bewirtschaftete BördeExpress wird, an Sonn- und Feiertagen bis zum 29.Oktober 2006 Ausflüglern, Radfahrern, Wanderern und Reisenden die Schönheiten der Bördelandschaft und die südliche Eifel näher bringen können. Der AK Bördebahn weist auf diese Weise auf die Bedeutung der Reaktivierung der Bördebahn hin.
...die Eisenbahn in ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf...
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