Ein Eisenbahner aus Passion

Rurtalbahn (Düren - Heimbach)
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Kalle
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Ein Eisenbahner aus Passion

Beitrag von Kalle »

Hallo zusammen,habe folgenden Artikel beim Kölner Stadtanzeiger gefunden.
http://www.ksta.de/html/artikel/1218660535097.shtml
Ein Eisenbahner aus Passion
Von Wilfried Horrmann, 10.09.08, 19:23h

Hans Peter Nießen hat die marode Rurtalbahn saniert. Der Dürener verzichtete auf seine Beamtenstellung, kaufte neue Triebwagen und gab 250 Arbeitslosen wieder Beschäftigung.

Hans Peter Nießen sitzt manchmal auch selber am Steuer seiner modernen "Regiosprinter". (Bild: Horrmann)

Hans Peter Nießen sitzt manchmal auch selber am Steuer seiner modernen "Regiosprinter". (Bild: Horrmann)DÜREN - Manchmal, wenn Not am Mann ist, setzt er sich schon mal ins Führerhaus eines „Regiosprinters“. Er ist eben keiner, der in italienischen Schuhen und maßgeschneiderten Pierre-Cardin-Anzügen mit dem Lederkoffer herumläuft, er verdient auch keine Millionen. Dennoch ist Hans Peter Nießen (50) aus Düren Chef der idyllischen „Rurtalbahn“, einer der erfolgreichsten Manager in Deutschland.
„Ich bin mit Leib und Seele Eisenbahner“, sagt der Familienvater, der nach dem Abitur bei der Bahn AG einstieg und als Beamter arbeitete. Als die Bahn vor genau 15 Jahren ihre unrentable Strecke von Düren ins malerische Eifel-Städtchen Heimbach für eine Mark an die örtliche Kreisbahn verkaufte, verpflichtete die ihn gleich mit. „Ich sollte den betrieblich-technischen Ablauf schmeißen. Eine reizvolle Aufgabe. Dafür habe ich sogar meine Beamtenstelle bei der Bahn AG geopfert“, erzählt Hans Peter Nießen.

Dabei waren die Züge und die Gleise in einem furchtbaren Zustand, die Strecken praktisch tot. Doch Nießen zeigte der Bahn, wie man wieder Leben auf die Schiene bringt. Er ließ neue überdachte Stationen und 17 moderne „Regiosprinter“ bauen, die er regelmäßig und vor allen Dingen pünktlich pendeln ließ. Längst abgesprungene Kunden konnten langsam wieder zurückgewonnen werden, die Fahrgastzahlen stiegen und steigen von Jahr zu Jahr weiter an. Die Rurtalbahn wurde sogar ein Renner, letztes Jahr beförderte man insgesamt 1,5 Millionen Menschen.

Nicht nur aus Köln und Düsseldorf kommen die Fahrgäste, ganze Busse von Holländern und Belgiern stürmen am Wochenende die Bahn vom Dürener Hauptbahnhof in die wunderschöne Eifel. Im Gegensatz zu Managern, die glauben, ihr Unternehmen durch Personalabbau auf Kurs bringen zu können, stellte der „Eisenbahner mit Herz“ Leute ein und übernahm weitere „tote Strecken“ in Deutschland, unter anderem im Odenwald und die Route Mönchengladbach-Dalheim. Außerdem wurde man auch in Holland und Belgien aktiv. Der Rurtalbahn-Chef holte arbeitslose Handwerker von der Straße und schulte sie mit Unterstützung des Arbeitsamts in monatelangen Kursen zu gewissenhaften Lokführern. Nießen: „So fanden bereits 250 Langzeitarbeitslose einen tollen, verantwortungsvollen und aufregenden Job bei uns.“

Auch im Güterverkehr ließ Hans Peter Nießen die Rurtalbahn durchstarten, mittlerweile befördert man anstatt wie bei der Übernahme 100 000 jährlich 1,9 Millionen Tonnen Güter durchs ganze Land und zu den Seehäfen nach Holland und Belgien. Der „rheinische Jong“ führt heute ein Unternehmen mit einem Umsatz von 50 Millionen Euro, er hat der Bahn AG eindrucksvoll gezeigt, wie man erfolgreich und effektiv arbeiten kann.

Grüße von Kalle
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kpo9
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Re: Ein Eisenbahner aus Passion

Beitrag von kpo9 »

Ja, das stimmt so. Hans-Peter hat sich für die Dürener Kreisbahn "lang" gemacht und macht es noch immer. Er war mal mein zuständiger Betra-Sachbearbeiter als er noch in Aachen bei der Deutschen Bundesbahn war.

Man sollte aber auch nicht vergessen das dieses Risiko auch mit Geld zu tun hat. Denn als A11 hätte er den Job nicht bei der DB und auch nicht bei der Dürener Kreisbahn gemacht.

Ich wünsch ihm auf jedenfall weiterhin viel Erfolg!

Gruß

KPO9
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