keine Hetze für den Hetzerather
Verfasst: Samstag 6. Mai 2017, 22:01
Mit Interesse las ich vor einigen Tagen den Hinweis auf den Umleiterzug Hetzerath – Münster, der wegen der Sperrung der Moselstrecke über Ehrang und die Eifelstrecke nach Köln fahren sollte. Danke für den Hinweis!
Da die Zuglok eine lang vermisste 218 sein sollte, stand fest: Da musst Du hin! Dann kam die Frage: Wo musst Du hin??? Kriterien waren Uhrzeit, Sonnenstand, Fotoumgebung und Begegnung mit dem Regelverkehr. So zogen in den vergangenen Tagen alle mir bekannten Fotostandpunkte zwischen Ehrang und Weilerswist vor meinem geistigen Auge vorbei. Nach dem vorgegebenen Fahrplan hätte der Sonderzug eigentlich ohne Halt die Lücken zwischen dem Regelverkehr ausnutzen können. Der einzige Konfliktpunkt war auf dem Papier in Kall zu sehen: Der Sonderzug sollte um 10:05 durch Mechernich fahren, jeweils um die volle Stunde endet in Kall eine RB, die von Köln kommend auf Gleis 2 einfährt und so dieses Gleis in Fahrtrichtung Köln für ca 10 min blockiert.
Also fuhr ich gegen 8:00 zuhause los, um genug Zeitreserve zu haben. Dies war auch nötig! Auf der Himmelsleiter hatte ich auf fast leerer Strecke einen etwas betagten niederländischen Verkehrsteilnehmer vor mir, der außer einem Linksdrall (der, wenn es bemerkt wurde, durch Herumreißen des Steuers kompensiert wurde) die zulässige Streckenhöchstgeschwindigkeit weder innerorts noch außerorts nur ansatzweise ausnutzte und zudem ständig die Geschwindigkeit veränderte oder bremste. Erst hinter Kesternich konnte ich ihn überholen. Wer die Strecke kennt, weiß wie viele Kilometer dazwischen liegen welche Höllenqualen man leidet. Bis dahin +10min. Einige 100m weiter bekam ich zur Belohnung für meine Geduld einen übergroßen Reisebus vor die Nase, der sich die Serpentinen bis Einruhr herunterbremste und bis kurz vor Vogelsang die kurvige Strecke wieder bergauf fuhr. Hier hatte sogar der Kollege von vorher eine Chance und hielt einige Positionen hinter mir wacker mit!
Die Lehre: Keine Hetze für den Hetzerather! Was sich im Folgenden bewahrheiten sollte….
Ich war trotzdem lange vor der Zeit in Kall und konnte in Ruhe meinen Fotostandpunkt auf der dem EG abgewandten Seite des Bahnhofs einnehmen. Ein kleiner Hocker, den ich immer im Auto habe, half, den hohen Zaun zumindest optisch zu überwinden. Alles gut, es zog ein wenig Alltagsbetrieb an mir vorbei:
Kurz vor 10 Uhr kam dann auch der Kölner, schüttete seine Fahrgäste aus, zog sich etwas zurück und wartete seien Rückfahrt ab. Währenddessen kam der nächste Zug aus Köln, um seine Fahrt nach Gerolstein fortzusetzen. Da die Strecke eingleisig ist und die nächste Überleitung auf zweigleisigen Betrieb in Nettersheim ist, konnte der Umleiter in den nächsten 20 min nicht kommen.
So ging ich auf die andere Seite zum Auto, um etwas zu trinken. Leider bleib mein Versuch, mit dem Fdl auf dem Tower Kontakt aufzunehmen, erfolglos.
Gegen 11 Uhr wiederholte sich das Szenario, weit und breit keine 218! So ging ich dann, bereit, die Segel zu streichen, wieder am Stellwerk vorbei. Diesmal bemerkte der Fdl mein Winken und gab mir dann die Auskunft, dass der Zug gegen 12 Uhr kommen würde. Ob Durchfahrt auf Gleis 2 oder Warten auf Gleis 3, war noch nicht abzusehen.
Also, das Auto schon mal mit auf die andere Seite genommen und den Standplatz wieder eingenommen. Der Kölner kam, stelle sich auf Gleis 2. Und endlich, langsam schob sich 218 483 mit dem 9-Wagen-Zug auf Gleis 3. Keine Durchfahrt, Hp 00:
Die RB nach Köln bekam zuerst Ausfahrt:
Minuten später setzte sich dann 218 483 ächzend in Bewegung:
An Bord des Zuges schien trotz der Verspätung noch gute Laune zu herrschen, prosteten mir doch diverse Fahrgäste mit einem guten Tröpfchen zu…
Es war nach langer Zeit noch einmal ein Erlebnis, ein 218 hier zu sehen. Der Aufwand hat sich gelohnt!
Franz-Josef
Da die Zuglok eine lang vermisste 218 sein sollte, stand fest: Da musst Du hin! Dann kam die Frage: Wo musst Du hin??? Kriterien waren Uhrzeit, Sonnenstand, Fotoumgebung und Begegnung mit dem Regelverkehr. So zogen in den vergangenen Tagen alle mir bekannten Fotostandpunkte zwischen Ehrang und Weilerswist vor meinem geistigen Auge vorbei. Nach dem vorgegebenen Fahrplan hätte der Sonderzug eigentlich ohne Halt die Lücken zwischen dem Regelverkehr ausnutzen können. Der einzige Konfliktpunkt war auf dem Papier in Kall zu sehen: Der Sonderzug sollte um 10:05 durch Mechernich fahren, jeweils um die volle Stunde endet in Kall eine RB, die von Köln kommend auf Gleis 2 einfährt und so dieses Gleis in Fahrtrichtung Köln für ca 10 min blockiert.
Also fuhr ich gegen 8:00 zuhause los, um genug Zeitreserve zu haben. Dies war auch nötig! Auf der Himmelsleiter hatte ich auf fast leerer Strecke einen etwas betagten niederländischen Verkehrsteilnehmer vor mir, der außer einem Linksdrall (der, wenn es bemerkt wurde, durch Herumreißen des Steuers kompensiert wurde) die zulässige Streckenhöchstgeschwindigkeit weder innerorts noch außerorts nur ansatzweise ausnutzte und zudem ständig die Geschwindigkeit veränderte oder bremste. Erst hinter Kesternich konnte ich ihn überholen. Wer die Strecke kennt, weiß wie viele Kilometer dazwischen liegen welche Höllenqualen man leidet. Bis dahin +10min. Einige 100m weiter bekam ich zur Belohnung für meine Geduld einen übergroßen Reisebus vor die Nase, der sich die Serpentinen bis Einruhr herunterbremste und bis kurz vor Vogelsang die kurvige Strecke wieder bergauf fuhr. Hier hatte sogar der Kollege von vorher eine Chance und hielt einige Positionen hinter mir wacker mit!
Die Lehre: Keine Hetze für den Hetzerather! Was sich im Folgenden bewahrheiten sollte….
Ich war trotzdem lange vor der Zeit in Kall und konnte in Ruhe meinen Fotostandpunkt auf der dem EG abgewandten Seite des Bahnhofs einnehmen. Ein kleiner Hocker, den ich immer im Auto habe, half, den hohen Zaun zumindest optisch zu überwinden. Alles gut, es zog ein wenig Alltagsbetrieb an mir vorbei:
Kurz vor 10 Uhr kam dann auch der Kölner, schüttete seine Fahrgäste aus, zog sich etwas zurück und wartete seien Rückfahrt ab. Währenddessen kam der nächste Zug aus Köln, um seine Fahrt nach Gerolstein fortzusetzen. Da die Strecke eingleisig ist und die nächste Überleitung auf zweigleisigen Betrieb in Nettersheim ist, konnte der Umleiter in den nächsten 20 min nicht kommen.
So ging ich auf die andere Seite zum Auto, um etwas zu trinken. Leider bleib mein Versuch, mit dem Fdl auf dem Tower Kontakt aufzunehmen, erfolglos.
Gegen 11 Uhr wiederholte sich das Szenario, weit und breit keine 218! So ging ich dann, bereit, die Segel zu streichen, wieder am Stellwerk vorbei. Diesmal bemerkte der Fdl mein Winken und gab mir dann die Auskunft, dass der Zug gegen 12 Uhr kommen würde. Ob Durchfahrt auf Gleis 2 oder Warten auf Gleis 3, war noch nicht abzusehen.
Also, das Auto schon mal mit auf die andere Seite genommen und den Standplatz wieder eingenommen. Der Kölner kam, stelle sich auf Gleis 2. Und endlich, langsam schob sich 218 483 mit dem 9-Wagen-Zug auf Gleis 3. Keine Durchfahrt, Hp 00:
Die RB nach Köln bekam zuerst Ausfahrt:
Minuten später setzte sich dann 218 483 ächzend in Bewegung:
An Bord des Zuges schien trotz der Verspätung noch gute Laune zu herrschen, prosteten mir doch diverse Fahrgäste mit einem guten Tröpfchen zu…
Es war nach langer Zeit noch einmal ein Erlebnis, ein 218 hier zu sehen. Der Aufwand hat sich gelohnt!
Franz-Josef