Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.2011

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Metzelyeti
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Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.2011

Beitrag von Metzelyeti »

Um ein Haar vom Zug erwischt

Von Thomas Schmitz, 25.08.11, 17:13h, aktualisiert 25.08.11, 17:15h
Der Bahnübergang am Appelsgarten ist seit über eineinhalb Jahren defekt, seitdem ist ein Sicherheitsposten vor Ort. Dennoch wäre Martin Kucken dort am Montag beinahe von einem Zug erfasst worden

Euskirchen - Martin Kucken aus Kleinbüllesheim ist immer noch sauer. Am Montagmittag wäre sein Wagen auf dem Bahnübergang am Appelsgarten beinahe von einem Zug erfasst worden. „Es gab kein Blinklicht, die Seile waren auch nicht gespannt, also bin ich über die Gleise. Da höre ich nur noch ein Hupen und sehe links von mir auch schon die Lok herannahen“, schilderte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, was da gegen 12.55 Uhr passiert ist.

Seit über anderthalb Jahren ist die Schranke am Bahnübergang defekt. Aus diesem Grund sorgt ein Bahnübergangsposten, so die offizielle Bezeichnung der Deutschen Bahn, für die Sicherheit. Wegen eines technischen Defekts hatten sich die Schranken nicht immer gesenkt. Der Bahnübergangsposten spannt nun zusätzlich zu den Schranken eine Kette, außerdem warnt ein Blinklicht vor dem herannahenden Zug. Das ist am Montag aber nicht geschehen. Kucken stellte, mit einem großen Schreck in den Gliedern, den Bahnübergangsposten zur Rede. Der hatte während des Vorfalls im Auto gesessen.

„In keinster Weise korrekt“

„Der Mann sagte, ihn träfe keine Schuld, denn niemand habe ihm mitgeteilt, dass ein Zug komme“, schilderte Kucken dessen Antwort. Bahnsprecher Udo Kampschulte versprach am Dienstag, sich in der Angelegenheit schlauzumachen, betonte aber: „Wenn das so war, wie das der Herr geschildert hat, dann war das in keinster Weise korrekt.“ Der Bahnübergangsposten habe einen Fahrplan in seinem Wagen, auf dem die Zugverbindungen stehen.

Der Zug aus Köln trifft planmäßig immer drei Minuten vor der vollen Stunde im Euskirchener Bahnhof ein, in dem Fall also um 12.57 Uhr. Damit hätte der Posten wohl durchaus damit rechnen können, dass ein Zug wenige Minuten vorher den Bahnübergang am Appelsgarten passiert. „Es handelt sich um einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr, da hat der Posten nichts zu lachen“, teilte Kampschulte noch vor Prüfung der Sachlage mit. Derzeit wird der Fall untersucht. Bis es zu einem Ergebnis kommt, können Tage, schlimmstenfalls sogar Wochen vergehen.

Doch auch der Autofahrer habe falsch reagiert. „Vor jedem Bahnübergang steht ein Andreaskreuz, das darauf hinweist, dass man langsam an die Gleise heranfahren muss“, erklärte Kampschulte. So ähnlich sah das auch die Polizei, bei der Kucken am Montag Anzeige erstatten wollte. In der Wache wurde der Vorfall zumindest aufgenommen und es wurde ein Bericht gefertigt. Kucken wurde darauf hingewiesen, dass ein Andreaskreuz dazu verpflichtet, sich vorsichtig den Bahngleisen zu nähern.

Kucken selbst meinte: „Es ist zwar nichts passiert. Aber wäre ich nur Sekundenbruchteile später über den Bahnübergang gefahren, wäre es zu einem schlimmen Unfall gekommen. Nicht auszudenken, wenn das einem voll besetzten Schulbus passiert wäre.“



http://www.euskirchen-online.ksta.de/ht ... 5452.shtml
Firefly
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von Firefly »

„Der Mann sagte, ihn träfe keine Schuld, denn niemand habe ihm mitgeteilt, dass ein Zug komme“, schilderte Kucken dessen Antwort. Bahnsprecher Udo Kampschulte versprach am Dienstag, sich in der Angelegenheit schlauzumachen, betonte aber: „Wenn das so war, wie das der Herr geschildert hat, dann war das in keinster Weise korrekt.“ Der Bahnübergangsposten habe einen Fahrplan in seinem Wagen, auf dem die Zugverbindungen stehen.
Wenn keine Meldung gemacht wurde, trifft den BüP auch eigentlich keine Schuld oder sehe ich das falsch?? Der Zug hätte ja auch Verspätung haben können. Die BüPs können ihr Flatterband doch nicht nach Fahrplan zumachen.

Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, dass der BüP nicht erreicht werden konnte und der Zug per Befehl dazu aufgefordert wurde, den BÜ zu sichern.
Big Steve
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von Big Steve »

"Der BüP hat einen Fahrplan in der Tasche!"...Super, wenn dann mal ein Zug ausfällt ist das Band eine halbe Stunde gespannt, weil ja der Zug noch nicht durch ist. :mrgreen:
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eifelhero
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von eifelhero »

Die Bahn ist trotzdem fein raus!
Egal ob die Schranke/Flatterband zu ist,das Andreaskreuz regelt den Verkehr.
Wenn es knallt,ist der Betroffe der Dumme(oder Tote)
gruß Heinz
gruß aus der Eifel
Heinz
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petermann79
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von petermann79 »

Ich sage da nur:
Augen auf im Straßenverkehr!

Egal wie der BÜ gesichert ist - in diesem Falle haben Schienenfahrzeuge Vorrang!
Der Kraftfahrer ist hier in der Pflicht sich umsichtig zu Verhalten - und nicht nur blind auf den Posten verlassen!

Imm rechts und links schauen ob da nicht doch was kommt!

Grüße
S.
Nebenbahner
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von Nebenbahner »

Dann schaut euch mal die Lage dieses Bahnübergangs an. Wie lange soll man bei dieser Kurve denn schauen, ob was kommt oder vielleicht auch nicht, weil entweder tatsächlich nichts kommt oder einfach nur Verspätung hat. Beide Richtungen Kurve, geschaut kommt nix, los gefahren und schon ist der Zug da.
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DER PLANER
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von DER PLANER »

eifelhero hat geschrieben:Die Bahn ist trotzdem fein raus!
Egal ob die Schranke/Flatterband zu ist,das Andreaskreuz regelt den Verkehr.
So einfach ist das nicht. Ein Andreaskreuz im Zusammenhang mit einer BÜ-Sicherungsanlage ist nicht gleichzusetzen mit einem Stopschild an einer Straßenkreuzung! Eine defekte Ampel, ist durch den Autofahrer daran erkennbar, das Sie dunkel ist. Wie soll der Autofahrer dagegen die Funktionsfähigkeit einer BÜ-Sicherungsanlage erkennen, deren Lichtzeichen in Grundstellung dunkel geschaltet sind? Hinzu kommt, dass an BÜ mit technischer Sicherung keine Sichtdreiecke freigehalten werden.
rrobby
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von rrobby »

Man lernt bereits in der Fahrschule, dass man sich an jedem Bahnübergang zu vergewissern hat, dass kein Zug kommt bevor man über den Bahnübergang fährt. So einfach ist das.
Wir alle leben unter dem gleichen Himmel, aber nicht alle haben den gleichen Horizont
Dreiklanghorn
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Re: Zwischenfall BÜ Appelsgarten, Bericht KSTA vom 25.08.201

Beitrag von Dreiklanghorn »

rrobby meinte:

"So einfach ist das."

Nein, nicht immer.
Im Appelsgarten kannst Du noch so vorsichtig an den "Bü heranfahren" und auch noch so intensiv nach Zügen Ausschau halten - im einsehbaren Bereich siehst Du keinen und fährst los.
Dann kommt der Talent aus Köln "um die Ecke" und Du wirst Dir ein spurtfreudigeres Vehikel wünschen.
DER PLANER hat völlig zurecht auf fehlende Sichtdreiecke hingewiesen - wer den Bü kennt, weiß, dass es insbesondere stadtauswärts keine gibt. Deshalb wird hier wegen der unzuverlässigen Technik seit langem schon zusätzlich manuell gesichert.

Wesentlich ist aber doch folgendes:
Die Sicherungsposten werden über die jeweilige Zugfahrt informiert und melden den gesicherten Übergang - der Hinweis zum Fahrplan ist Käse, weil die Dinge eben nicht immer nach Plan laufen.
Wann ist mit einer Instandsetzung zu rechnen?
Anderthalb Jahre ist eine lange Zeit - da war man selbst am "berühmten" Wupperweg in Höhenhaus schneller - wenn da nicht ein Bagger im Frühjahr wieder alles umgeschmissen hätte...

Freundliche Grüße

Kurt
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