http://www.rundschau-online.de/html/art ... 1367.shtml
Am besten ist die Aussage: "Wir werden keinen Stillstand haben." Stimmt - es ist keine Störung im Betriebsablauf, es ist der Betriebsablauf, wenn dann nichts "nach oben" mehr fährt
Kölnische Rundschau hat geschrieben: Bahn von Köln nach London
Sperrzone für den „Insel-ICE“
Von Jens Meifert, 13.04.11, 11:45h, aktualisiert 13.04.11, 12:36h
Wenn ab 2013 wie geplant der ICE von Köln nach London fährt, wird es am Hauptbahnhof einen separaten Zugang für die Reisegäste geben. Zudem muss Gleis 1, von dem aus die Züge auf die Insel fahren sollen, komplett abgeriegelt werden, wenn der Zug hält.
Kölner Hauptbahnhof
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Am Kölner Hauptbahnhof werden einige Umbauten notwendig. (Archivbild: dpa)
KÖLN. In gut zwei Jahren soll die ICE-Verbindung zwischen Köln und London stehen. Rund vier Stunden braucht der Hochgeschwindigkeitszug ICE 3 für die Fahrt in die britische Hauptstadt, womit die Bahn ab 2013 die Fluggesellschaften das Fürchten lehren will. Das Gleis 1 des Kölner Hauptbahnhofs wird für den "Cool-Britannia-Express" zur Sperrzone.
Weil nämlich für die Fahrt durch den Eurotunnel scharfe Sicherheitsvorschriften bestehen, muss - ähnlich wie am Flughafen - ein separater Zugang für Personen- und Gepäckkontrolle eingerichtet werden. Peter Kradepohl, Bahnhofsmanager im Kölner Hauptbahnhof, erläuterte gegenüber der Rundschau die Umbaupläne: "Es gibt keine andere Möglichkeit, als diese Zone im Bereich des Gleis 1 einzurichten." In der Passage sollen vor dem Reisezentrum eine Rolltreppe und ein Aufzug errichtet werden, die zur ersten Etage des Bürogebäudes im Bahnhof führen werden. Hier will die Bahn den Übergang zu Gleis 1 einrichten.
Ebenfalls auf dieser Ebene des Verwaltungsbaus befindet sich die Lounge, die aber auch künftig den Reisenden der ersten Klasse vorbehalten bleiben soll. Die Planungen werden aktuell von einem Architekturbüro ausgearbeitet, der Umbau soll Ende kommenden Jahres beginnen.
Die Fahrt mit dem ICE 3 führt von London (St. Pancras) nach Lille und Brüssel, wo der Zug geteilt wird. Ein Teil fährt über Rotterdam nach Amsterdam, der andere über Köln nach Frankfurt. Ein Stopp in Aachen wird noch auf Wirtschaftlichkeit hin geprüft. Unter anderem für dieses Projekt, mit dem Bahn-Chef Rüdiger Grube "eine neue Ära" einleiten will, läst das "Unternehmen Zukunft" derzeit 15 neue ICE 3 der Baureihe 407 im Siemens Werk Krefeld-Uerdingen bauen. Auftragsvolumen: 500 Millionen Euro. Die Züge sollen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 320 Stundenkilometern auf die Insel rauschen. Da Großbritannien nicht zu den Staaten zählt, die das Schengen-Abkommen unterzeichnet haben, müssen auch Passkontrollen auf Gleis 1 stattfinden. "Deshalb muss der komplette Gleisbereich abgesperrt werden", sagt ein Bahn-Sprecher.
Die Bahn wird vor Einfahrt des Zuges auch die Aufzüge und Treppenaufgänge zeitweise abriegeln. Wie dies konkret aussehen wird, ist noch unklar, denkbar ist laut Kradepohl zum Beispiel ein Rollgitter oder ein transparentes Tor, das vor den Aufgängen hinuntergelassen wird. Zum benachbarten Gleis wird ein etwa zwei Meter hoher Zaun den Zusteigebereich abschotten. Zwischen den Stopps des "Insel-ICE" soll der normale Bahnbetrieb auf Gleis 1 weiterlaufen.
Auf der Zugangsebene soll es auch kleine gastronomische Angebote geben. "Wir werden während keinen verhungern lassen", sagt Kradepohl. Die Wartezeit vor der Abfahrt dürfte rund eine halbe Stunde betragen. "Es muss keiner zwei Stunden vorher da sein wie am Flughafen", verspricht die Bahn. Der erste ICE soll spätestens mit der Fahrplanumstellung im Dezember 2013 drei mal täglich Richtung London fahren. Ebenso oft werden Züge in die Gegenrichtung fahren. Möglich sei auch eine Umstellung schon im Juni.
Da die Züge das komplette Gleisvorfeld kreuzen müssen, um aus Gleis 1 auf das Gleis Richtung Aachen zu gelangen, wird der Ein- und Ausfahrtbetrieb am Kölner Hauptbahnhof kurzzeitig unterbrochen werden müssen. "Das lässt sich betrieblich regeln", sagt Kradepohl. "Wir werden deswegen keinen Stillstand haben."