Urlaub im Norden: Der lange Weg nach Dagebüll

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locotracteur
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Registriert: Mittwoch 27. Juli 2011, 07:00
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Urlaub im Norden: Der lange Weg nach Dagebüll

Beitrag von locotracteur »

Hallo zusammen,

die beste Eisenbahnergattin und mich zieht es immer wieder zum Meer. So fiel es Ersteren leicht, meinem Wunsch nach Marschbahn nachzukommen und zum widerholten Mal eine schöne Woche in Dagebüll zu verbringen.

Einfach dahin fahren ist uns zu einfach, der Weg ist das Ziel.

So machten wir uns am sehr frühen Morgen des 30.06 Richtung Norden auf den Weg. Der Plan war, vor Einsetzen des Berufsverkehrs schon aus dem Ruhrgebiet herauszufahren. Wer im äußersten Westen wohnt, ist eben schneller in Paris als in den meisten Städten des Deutschlands. Die „bestellte Fahrplantrasse“ war spätestens in Neuss Geschichte, als ein unfallbedingter Stau uns eine gute halbe Stunde kostete und (wie bei der Bahn) weitere Verspätungen einbrachte. Es holperte so vor sich hin, als vor Bremen gar nichts mehr lief und ich mit viel Glück die Autobahn verlassen konnte. Das Tagesziel war Stade. Der Wegweiser Cuxhaven ließ die Idee reifen, die Stadt noch einmal zu besuchen.

Der Kopfbahnhof Cuxhaven ist noch mit Formsignalen ausgestattet und wird vom Metronom mit Zügen aus Bremen und Hamburg bedient:

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Am Nachmittag erreichten wir Stade und verbachten einen schönen, sonnigen Abend am alten Hafen.

Der nächste Tag sah ein strammes Programm vor, deswegen besuchte ich nicht den Bahnhof von Stade. Auf dem Weg zur Wischhafen-Fähre hielten wir bei Abbenfleth am Fort Grauerort an, dessen in die Elbe gebaute Verladebrücke einst ein Anschlussgleis der 1935 stillgelegten Kehdinger Kreisbahn trug.

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Das Fort wird durch einen Trägerverein erhalten. Zusätzlich hat sich ein Feldbahnverein dort etabliert, ich habe jedoch noch keine weiteren Informationen eingeholt:

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In Sichtweite des Forts steht noch der Turm der Bleikugelfabrik Barnkrug, die ebenfalls durch die Kreisbahn bedient wurde.

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Bedenkenswert ist, dass die Kleinbahn, die mangels Finanzen und Auslastung stillgelegt wurde, ein Gebiet erschloss, dass heute m.E. zumindest von Stade bis Wischhafen einen SPNV rechtfertigen würde. Zusätzlich liegt bis Abbenfleth ein Industriestammgleis aus Richtung Stade in der Nähe oder auf der ehemaligen Kleinbahntrasse.

Nach noch nicht einmal einer Stunde Wartezeit an der Elbfähre führte der Weg nach Wilster. Dort zweigt die Güterzugstrecke nach Brunsbüttel-Süd ab. Hier begegnete mir die NOB nach Heide:

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Der ausfahrende Güterzug nach Brunsbüttel hatte mich auf die andere Gleisseite gelockt, zu spät, um den IC nach Westerland mit 218 321 und einer unbekannten Schwesterlok von der „richtigen Seite“ aufzunehmen. Kurz vorher schob NOB DE 2700-03 ihren Zug Richtung Hamburg:

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Ein wichtiges Etappenziel war Itzehoe, wo ich den Lokwechsel von 101 auf 218 sehen wollte. Die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel, als die NOB nach Westerland einfuhr, 261 029 rangierte und etwas später 218 313 mit ihrem IC nach Hamburg einen Zwischenhalt einlegte:

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In der weiteren Folge begegneten sich die Nordbahn und NOB, zusätzlich ließ sich NOB VT 728 aus Heide blicken. Im Hintergrund liefen sich schon die 218 für den IC warm:

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Es verging noch geraume Zeit in der Mittagshitze, bis der IC mit angekündigten 15 und fühlbaren 30 min Verspätung endlich eintraf und sich 218 381 und 371 endlich zum Zug begeben konnten:

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Bei dem Lokwechsel schien kein Zeitsparpotential vorhanden zu sein, also nahm der IC seine Verspätung Richtung Westerland mit:

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Mit dem Ergebnis in Wilster war ich noch nicht zufrieden, so dass ich auf dem weiteren Weg noch einmal dort anhielt, um einen IC aus Westerland abzuwarten. Die Sonne brannte immer noch unerbittlich vom Himmel und die Luft flimmerte, als der IC den Vordergrund für die Hochdonn-Brücke gab, die er Minuten vorher passiert hatte:

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Sekunden später durchbrach er die Stille im Bahnhof. Hier fehlte nur noch „Spiel mir das Lied vom Tod“

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Nach dem recht hohen Eisenbahnanteil an diesem Tag bezogen wir unser Quartier in der Pension „Kanal 33“ in Hohenhörn am Nordostseekanal, ca 5 km von der Hochdonn-Brücke entfernt. Ich mag dieses Bauwerk sehr, obwohl es schwer zu fotografieren ist. Ich habe im Laufe der Jahre schon einige Anläufe aus allen Richtungen gemacht.

Hier einige Eindrücke aus diesem Sommer:

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Den zweiten Juli verbrachte man mit Radfahren und eisenbahnfrei am Kanal, bevor es am 3. Juli und im zweiten Teil weiter nach Dagebüll ging.

Franz-Josef
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