Rund um Emmelshausen, Boppard und Mainz:

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locotracteur
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Rund um Emmelshausen, Boppard und Mainz:

Beitrag von locotracteur »

Hallo zusammen,

am Samstag, den 12.10, stand eine Fahrt nach Mainz an. Da der Zug in Emmelshausen vor dem Hotel endet, lag es nahe, dem Auto einen Ruhetag zu gönnen.

Also rein in die RB 93 und runter zum Rhein. Die Fotos aus Emmelshausen sind schon an anderer Stelle zu sehen, hier Boppard am Morgen:

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Dort sollte es nach kurzer Umsteigezeit mit der Mittelrheinbahn weitergehen. Ging es auch, allerdings mit +25 min:

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Unterwegs wurden wir 2 Mal auf die Seite genommen, weil hochrangigere Züge Vorrang hatten, so überholte in Bingen ein IC mit einer 103….natürlich keine Chance auf ein Foto… :(

Nach dem Stadtbummel in Mainz sollte es ab Gleis 11 zurück nach Köln gehen. Alles normal, ich freute mich am Anblick eines 420 und des etwas älteren Vertreters der Gattung Reisezugwagen:

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Plötzlich kam insofern Leben in die Szene, als das die Anzeige für die Mittelrheinbahn wenige Minuten vor der planmäßigen Abfahrt auf Gleis 5 umsprang und sogar eine Durchsage kam…
Unterwegs auf der Fußgängerbrücke wurde diese Aussage dann nochmals auf Gleis 3 korrigiert. Mich hätte nicht gewundert, wenn man die Karawane wieder zum Ausgangspunkt zurück geschickt hätte, das muss von oben fantastisch aussehen……Nebenher, dieser Zug fuhr pünktlich ab, die Zahl der Gestrandeten ist unbekannt.
Diese plötzliche Dynamik verhinderte, dass ich mich intensiver mit 218 425 beschäftigen konnte, was mich in Verbindung mit dem Chaos doch frustrierte. Trotzdem das dokumentarische Foto:

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Ich konnte nicht ahnen, dass mir diese Lok innerhalb von 24 Stunden wieder begegnen würde, vorher musste ich noch durch ein tiefes Tal. Ich wartete mit der Kamera um den Hals in Boppard auf den Zug von und nach Emmelshausen (die Gattin war derweil noch in einem Supermarkt verschwunden), als mich ein Herr betont freundlich von hinten auf mein Tun auf dem Bahnsteig ansprach. Ich erklärte ihm ebenso betont freundlich, dass ich im Begriff sei, den einfahrenden Zug aus Emmelshausen zu fotografieren. Der Herr erwiderte betont freundlich, dass das Fotografieren in Bahnanlagen usw usw usw…. Der Kenner wird’s erraten haben, das waren die Jungs mit den blauen Uniformen und dem roten Emblem. Ein Wort gab das andere, der Herr wollte nicht die Hausordnung mit mir zusammen auf ein Fotoverbot überprüfen und sich nicht ausweisen. Der jüngere Kollege, scheinbar in der Ausbildung, sagte nichts und schaute nur zu. Irgendwann beugte ich mich der Gewalt der Uniform und packte die Kamera weg. Dem drohenden Polizeieinsatz wäre ich nicht aus dem Weg gegangen, aber der Zug wäre weg gewesen. In solchen Momenten wünscht man sich übernatürliche Kräfte, um das Gegenüber auf den Kopf zu stellen, einen Trichter in die Nase zu stecken und Hirn nachzufüllen… :oops: :oops: :oops:
Mehrere Gründe hinderten mich daran: Mir fehlten die Kräfte und ich führe in meiner Fototasche keinen Nachfüllpack Hirn mit mir. Darüber hinaus soll man sich die Frage stellen, ob Nachfüllen im Einzelfall noch hilft. Man macht ja auch bei einem Motor mit Kolbenfresser keinen Ölwechsel, in der Hoffnung, dass das Ding wieder anspringt…

Ich kochte so langsam in mich zusammen, (der Übereifrige faltete derweil auf Bahnsteig 1 den nächsten Fotografen zusammen), als meine Frau mich auf einen komischen Zug am Sonntagmorgen aufmerksam machte: Koblenz – Wissembourg. Schnell fiel der Groschen, der ist mit 218 bespannt!
Dies, ein gutes Schnitzel und ein paar Bier im Waldfrieden stellten die Ausgeglichenheit wieder her.
Der Sonntag war Abreisetag, als runter nach Boppard. Unterwegs hielten wir hoch über dem dunstigen Rheintal an, als mir auf der rechten Rheinseite dieser ungewöhnliche Zug vor die Linse fuhr. Zwei unterschiedliche Privat-Eloks (MEG?) und ein langer Zug Silowagen Ucs 908/909, ich wusste gar nicht, dass es die noch gibt:

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Dort empfing mich ein sonniger, idiotenfreier Bahnhof. Und pünktlich kam der RE nach Wissembourg, kreuzte mit einer Mittelrheinbahn und der Lokführer grüßte freundlich bei der Ausfahrt, die Eisenbahn kann so schön sein:

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Den fotografischen Abschluss am Rhein bildete der einfahrende Emmelshausener:

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Über das RSE-Museum in Asbach (Bericht schon an anderer Stelle) ging es nach Hause.

Den Vorfall mit dem Fotoverbot habe ich nicht auf sich beruhen lassen. Ich habe in Ermangelung anderer Anschriften eine Email mit einer Beschwerde an DB-Sicherheit in Berlin geschickt und hatte nach 5 Tagen noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung. Also ran ans Telefon. Die Telefonauskunft im Kundenportal der DB konnte (wollte, durfte??) mich nicht mit der Sicherheit verbinden und stellte mich zu einem normalen Kundenbetreuer durch. Der freundliche Herr hatte überhaupt kein Verständnis für das Verhalten seines Kollegen und gab mir mit meiner Beschwerde ausdrücklich recht und versprach, den Vorfall weiterzuleiten. Ich bat um eine persönliche Fotoerlaubnis, die schon am nächsten Tag!!!! im Briefkasten lag. So geht es auch bei der Bahn, von meiner Seite nochmals vielen Dank!

DB-Sicherheit hat nach knapp 2 Wochen geantwortet....

Nebenher, ich freue mich schon auf die nächsten Fotos in Boppard, man sieht sich immer zweimal.....

Franz-Josef
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Zavelberg
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Re: Rund um Emmelshausen, Boppard und Mainz:

Beitrag von Zavelberg »

Hallo,

erstmal schöne Bilder aus der südlichen Richtung.
Allerdings hätte ich schon Probleme mit dem Trichter
in der Fotoausrüstung :D Zu wenig Hirn würde leider
zu viel Platz wegnehmen, wird daher selten mitgenommen.

Gruß aus der Voreifel

Ralf
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