Mit Tempo 260 durch das Hohe Venn

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mediapark
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Mit Tempo 260 durch das Hohe Venn

Beitrag von mediapark »

Tag zusammen,
man kann ja sicherlich streiten, ob die Neubaustrecke Aachen - Lüttich wirklich durch das hohe Venn führt, aber vielleicht ist es ja in weiterem Sinne noch eine Art Eifelstrecke... Jedenfalls war der Titel heute Schlagzeile über einem Artikel über die NBS im Kölner Stadtanzeiger:

http://www.ksta.de/html/artikel/1195247795603.shtml
Dabei gibts ein ziemlich cooles Foto von der Trassenführung.

Mit Tempo 260 durch das Hohe Venn
VON INGMAR KELLER, 19.11.07, 21:41h

Köln / Aachen - Von Köln nach Paris in gut drei Stunden, bis Brüssel nur noch wenig mehr als anderthalb und bis London knapp vier Stunden Fahrzeit - Kölns Rolle als wichtiges Drehkreuz im europäischen Schnellbahn-Netz wird langsam Wirklichkeit. Innerhalb der nächsten anderthalb Jahre wird der Hochgeschwindigkeitszug „Thalys“, der vor genau zehn Jahren zum ersten Mal zwischen Köln und Paris eingesetzt worden ist, zur ernsthaften Konkurrenz für Kurzstreckenflüge. Die Züge werden in den nächsten Monaten komplett neu ausgestattet, vom Design der Sitze über die Uniform der Zugbegleiter bis hin zur elektronischen Ausstattung.

Der erste Schritt erfolgt schon am kommenden Freitag. Da wird die neue, zweite Röhre des Buschtunnels an der deutsch-belgischen Grenze bei Aachen eröffnet. Derzeit schleichen die Thalys-Züge noch mit Tempo 40 durch den mehr als 150 Jahre alten eingleisigen Tunnel. Die neue Röhre - ebenfalls eingleisig - erlaubt 160 Kilometer pro Stunde. Im nächsten Jahr soll dann auch der alte Tunnel saniert und für Tempo 160 ausgebaut werden.

Die Fahrzeit wird sich durch den Tunnelausbau allerdings zunächst nur um wenige Minuten verkürzen. Wesentlich größer ist der Zeitgewinn auf der dahinter folgenden Schnellstrecke nach Lüttich, auf der die ersten Testfahrten entlang der Autobahn E 42 in diesen Tagen begonnen haben. Aber erst im Sommer 2009 werden die dunkelroten Thalys-Züge - Fortentwicklungen des französischen Hochgeschwindigkeitszuges TGV - mit Tempo 260 über das Hohe Venn rauschen. So lange wird es dauern, bis Strecke und Züge alle erforderlichen Genehmigungen haben; dies liegt unter anderem daran, dass die Züge auf dieser Strecke erstmals mit „ERTMS“ (European Rail Traffic Management System) fahren. Mit diesem neuen Kontroll- und Signalisierungssystem sollen in Zukunft alle Hochgeschwindigkeitszüge europaweit sicherer betrieben werden.

Nach der Inbetriebnahme der Strecke Aachen-Lüttich bremst nur noch ein kleines „Nadelöhr“ die schnellen Züge, und zwar auf deutscher Seite: Die Strecke zwischen Köln und Düren erlaubt zwar inzwischen Geschwindigkeiten bis zu 250 Kilometern pro Stunde. Auf dem kurzen Restabschnitt bis Aachen aber ist derzeit noch maximal Tempo 140 möglich. Das liegt vor allem an den relativ engen Kurven. Diese sollen zwar in den nächsten Jahren so ausgebaut werden, dass auch 160 Stundenkilometer möglich sind. Ein Ausbau für noch höhere Geschwindigkeiten wäre aber sehr teuer - zu teuer, da der dann noch zu erzielende Zeitgewinn allenfalls ein paar Minuten ausmachen würde.

Die Fahrgäste sollen aber nicht nur schneller, sondern auch komfortabler mit dem Thalys reisen. So kündigte Thalys-Chef Jean-Michel Dancoisne bei einer Feierstunde zum zehnjährigen Bestehen der Schnellverbindung Köln-Paris gestern an, das schon im nächsten Jahr alle Züge in der ersten und zweiten Klasse mit komplettem Internetzugang ausgestattet sein sollen.

http://www.ksta.de/jks/artikel.jsp?id=1195247795603
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