Danke und frohe Weihnachten. 30 Bilder von Dampfsonderfahrt

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dietmar
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Danke und frohe Weihnachten. 30 Bilder von Dampfsonderfahrt

Beitrag von dietmar »

Hallo
An dieser Stelle möchte ich mich einmal bedanken.
Es ist immer wieder eine Freude sich abends in aller Ruhe eure interessanten Fotos zu betrachten. Auch die dazugehörigen Berichte sind sehr oft kurzweilig und interessant. Besonders die historischen Fotos haben es mir angetan, es ist erstaunlich was man da manchmal zu sehen bekommt. Danke an alle für die schönen Bilder!!!
Ich habe mir auch für das neue Jahr einiges vorgenommen. 1. nicht so faul zu sein und öfter mal wieder was einstellen. 2. meine Begeisterung über die Beiträge öfter mal schriftlich kundzutun. Ich freue mich schon auf das was im neuen Jahr wieder alles so kommt.
Auch möchte ich allen hier ein gesegnetes Weihnachtsfest und alles erdenklich Gute fürs neue Jahr wünschen.

Zum Schluss möchte ich noch eine Geschichte mit Bildern erzählen, sie handelt von einer Sonderfahrt im Jahr 1989. Es war eine Dampfsonderfahrt, die der Rückführung von Lok und Wagen aus dem Ruhrgebiet nach Nürnberg dienen sollte. Sie war relativ kurzfristig angesetzt, und die Faltblätter und Plakate wurden wenig gezeigt. Es war auch erstaunlicher weise nachher kaum etwas in der Eisenbahnpresse zu lesen, zumal bei der Lok die da auch gelaufen war. Aber dazu später mehr, es war eine Fahrt mit einigen schönen Überraschungen.
Aber der Reihe nach.
Im Herbst 89 befand sich die 01 1100 im Ruhrgebiet zwecks Sonderfahrten. Die Rückführung nach Nürnberg mit den schönen Schürzenwagenzug sollte am 15.10.1989 zum teil als Sonderfahrt stattfinden.
Der Zug sollte als „Schwarzwaldkurier“ von Düsseldorf nach Offenburg fahren. Die Werbung war vielversprechend, ein Dampfschnellzug mit 120Km/h auf der klassischen Nord-Süd Strecke.
Also stand ich am 15.10 in Bonn Hbf auf Gleis 2 und wartete da der Dinge die kommen sollten. Um 9.10Uhr sollte in Bonn die Abfahrt sein, aber es tat sich nichts. Dem Sonderzug sollte ein anderer Zug (FD?) folgen. Abwechselt wurde auch der Sonderzug (als Reisebürosonderzug) und der folgende Zug angezeigt.
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Als sich dann die Reisenden für Ihren „normalen“ Zug bereitstellten, erschien dann in der ferne ein Dampfzug. Das erstaunen war natürlich groß, als dann plötzlich ein eleganter Dampfschnellzug am Bahnsteig hielt. Und zur 1. Überraschung des Tages war statt der 01.10 die 23 105 vor dem Zug. Die neidischen Blicke einiger Zuschauer habe ich noch vor Augen, als ich scheinbar als einziger den Zug bestieg. So war es auch, der Schaffner begrüßte mich mit den Worten: “Ach, sie sind also der Zustieg in Bonn“. Der Zug hatte also nur für mich gehalten. Wie ich dann erfuhr, war die 01 kurz vorher schadhaft geworden und man hatte noch am Tag vorher schnell aus Nürnberg die 23 geholt. Man wollte die Fahrt nicht ausfallen lassen, obwohl die Teilnehmehrzahl recht übersichtlich war. Fast jeder hatte ein eigenes Abteil, ich bis Offenburg auch.
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Bis Remagen ging es dann in flotter Fahrt am Rhein entlang, hier in einer Kurve vor Remagen.
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Einfahrt in Remagen.
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In Remagen überholte uns dann ein Zug und mit kraftvoller Beschleunigung ging es weiter. Rechts ein Zug der Ahrtalbahn.
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Kurz vor Andernach.
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Die Lok kuppelt in Andernach ab und fährt zum Güterschuppen.
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Dort versorgt die Feuerwehr die Lok mit Wasser, es war der einzige Wasserhalt bis Offenburg!
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Hier legt sich der Zug elegant in die Kurve kurz vor Boppart, welch ein Bild für die Verfolger.
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Ohne Halt wird Boppard durchfahren.
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Mit Volldampf in den Mainzer Tunnel, rechts Ep.4 pur.
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Kurz vor Heidelberg wurde ein Lokwechsel angekündigt, aber welche wird es sein?
Und nun die wohl größte Überraschung, bei der Einfahrt in Heidelberg grüßt mit lauten Pfeifen die 01 150. Die Jungfernfahrt sollte doch erst eine Woche später sein.
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Schnell ging die 23 105 vom Zug, aber nicht ohne vorher noch für unzählige Bilder zu Posieren.
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Elegant, ja fast majestätisch rollte die 01 vor den Zug. Auf der Pufferbohle stand als Datum der letzten HU: 15.10.89, also der Tag der Sonderfahrt. Wie man erfuhr, hatte man die AW- Abnahmefahrt kurzerhand genutzt, um den Sonderzug zu ziehen.
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Die fabrikneu aussehende Lok war natürlich sofort umlagert.
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Ging es bis dahin mit der 23er schon recht schnell voran, so zeigte die 01 nun was es heißt eine Schnellzuglok zu sein. Auch ohne die Zeit zu Stoppen, spürte man dass es nun jenseits der 100 Km/h weiter geht. Es war eine Freude wie die Lok beschleunigte und mit hoher Geschwindigkeit Karlsruhe entgegenstrebte, wo ein Fotohalt im Hbf eingelegt wurde. Bei unserer Einfahrt verlies gerade die 23 105 den Bahnhof
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Auch hier war die Lok gleich umlagert, so dass gute Bilder nicht zu machen waren.
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Die alte Bahnhofshalle von Karlsruhe war eine schöne Kulisse für die Lok…. Bild
… und die schicken Schürzenwagen.
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Und nun die 3. Überraschung, wen in Heidelberg bei der ganzen Begeisterung wohl kaum einer beachtet hatte, war der Lokführer. Rechts neben der Lok steht er mit dem Zugführer zusammen. Seht mal genau hin, es ist der Mann mit dem Schlapphut, richtig, es ist Horst Troche der Vater der Jubiläumsparaden persönlich. Er hatte es sich wohl nicht nehmen lassen, die Lok selber abzunehmen.
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Im D-Zug Tempo ging es weiter nach Baden Baden, dort wurde eine Überholung mit einem IR abgewartet. Es war auch meine erste Begegnung mit einem InterRegio, schade dass ich damals so sparsam mit Bildern war.
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Das Ziel ist erreicht, Offenburg. Vom AW herüber begrüßt uns die 23er, sie war dem Sonderzug die ganze Zeit voraus gefahren.
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Eine sehr schöne und eindrucksvolle Fahrt ist zu ende. Die letzten Bilder werden geschossen und die Lok noch mal gebührend bewundert.
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Das sind wohl die 50er pur und in Farbe,..
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….so haben wohl die Schnellzüge früher ausgesehen.
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Der „Meister“ Horst Troche und sein Heizer überprüfen die Lok.
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Ein sichtlich zufriedener Horst Troche macht sich zur Fahrt ins AW auf.
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Der Zug auf dem Weg ins AW zur sicheren Unterstellung. Wer hätte damals gedacht dass die beiden Loks des Sonderzuges 16 Jahre später ein so furchtbares Ende nehmen würden. Ob man sie jemals wieder auf einer solchen Fahrt bewundern kann? Ich hoffe ja.
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Die Fahkarte.
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Ich hoffe die Geschichte hat gefallen, und wir sehen uns im neuen Jahr wieder.
Grüße
Dietmar
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