This is the end...

[Jünkerath - Losheim] - Losheimergraben - Weywertz
Benutzeravatar
Peter Weber
Moderator
Beiträge: 328
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: Euskirchen
Kontaktdaten:

This is the end...

Beitrag von Peter Weber »

"Bereisung" des Streckenabschnitts Kronenburg - Losheim (Eifel) Grenze, 05.10.2004

Kronenburg, ca. km 7,4:

DEMO ist sicher das Kürzel für Demontage. Oder wird hier etwa für eine Demonstration für den Erhalt der Reststrecke geworben?
Warum hat es eigentlich keinen Widerstand, keine Proteste und Demonstrationen gegen den Abbau gegeben?
Bild

Zwischen Hallschlag und Losheim:

Etwa ab km 13,3 sind die Gleise bis Losheim (Eifel) Grenze verschwunden - abgesehen von einigen Gleisresten im Bahnhof Losheim. Ein Drittel der Strecke bis zur Bundesgrenze ist also schon abgebaut...
Bild

Losheim (Eifel), ca. km 16,3:

Einschneidend: Die letzten verbliebenen Bahnhofsgleise hat der Schneidbrenner schon zum Teil zerschnitten...
Bild

Der Übeltäter: Zweiwegebagger der Fa. Simonis...
Bild

Losheim (Eifel) Grenze, km 19,7:

"Das Kreuz im Venn"? Vorbei sind die Träume vom grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr...
Bild

Bild

Bild
Benutzeravatar
CMH
Moderator
Beiträge: 473
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von CMH »

Inzwischen wurde in Losheim auch die westliche Weiche demontiert. Es liegen im Bahnhof Losheim nur noch ein paar Meter Gleis im Bereich der Schwellenstapel - wahrscheinlich um diese besser auf den LKW zu verladen...

In der nächsten Woche müsste es also im Bereich Hallschlag weitergehen, schätze ich.

Tja, mal abwarten, wann der Belgier auf seiner Seite vollendete Tatsachen schafft... Mitten im Wald am alten Zollamt bei Buchholz findet sich übrigens noch immer der alte Wasserkran, der aber nur noch vom Rost zusammengehalten wird...
Benutzeravatar
CMH
Moderator
Beiträge: 473
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von CMH »

Wer hat eigentlich in Hallschlag am derzeitigen Streckenende das Kreuz samt Inschrift angebracht? ;-)
Querbahner
Beiträge: 485
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von Querbahner »

Hallo,

am Samstag wurden im Bahnhof Losheim die letzten Meter Gleis demontiert, so dass jetzt im gesamten Abschnitt Losheim Grenze - km 13,2 (bei Hallschlag) die Strecke - LEIDER - Geschichte sein dürfte.

Es war geplant, dass heute die Abbauarbeiten in Hallschlag beginnen. Die Gleise werden ab jetzt vsl. im ehem. Bf. Hallschlag zerlegt und der Abbau am jetzigen Streckenende (die Stelle, an der das Trauerkreuz steht) begonnen.

Traurige Grüße

Andreas
http//mitglied.lycos.de/Eifelquerbahn
totrameta
Beiträge: 21
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: Bonn

Beitrag von totrameta »

Hallo bin neu hier.
Soeben habe ich bei Drehscheibe-Website über den konkreten Abbau dieser Nebenbahn "erwischt".
Es ist doch wieder wahr geworden: eine weitere Nebenbahn verschwindet von der Bildfläche. Dabei hatte sie doch viel zu bieten u.a. an Aufnahmen. Und sie war die letzte Zeuge der deutschen Bahngeschichte mit militärischer Bedeutung: Bahnhöfe möglichst weitab von Orten... Und eine kleine Attraktion am ex Bahnhof in Losheim: Krippana und Modellbahnanlage. Wie die Zeit vergeht, da fuhr ja doch eine 94er vom Eifelbahn e.V. vor Weihnachten mit Sonderzug hinauf nach Losheim! Und was ist jetzt geworden?? Haben 2 Vereine (Eifelbahn e.V. und Eisenbahnfreunde Jünkerath e.V.) schon mal zusammen gearbeitet?? Saumäßig schade!
hape
Beiträge: 214
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von hape »

Selbstverständlich arbeiten beide Vereine zusammen, da gibt es etliches an Beispielen. Aber für den kompletten Erhalt einer Strecke als Vereinsbesitz mit Abkaufen bei der DB AG???
totrameta
Beiträge: 21
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: Bonn

Beitrag von totrameta »

Okay. Nur, gab es irgendeine Form von Protest? Oder sind alle auf die NOCH vorhandene Eifelquerbahn (man kann ja nie wissen, was alles noch so passieren kann!!) beschränkt? Was wäre wenn eines Tages die Eifelquerbahn "an die Reihe kommt"? Auch eine gewissene Gleichgültigkeit? Oder geht dann ein Riesenaufschrei los?
Auch konnte ich bisher keinerlei Spuren von Protesten bei den Vereinen entdecken. Nicht mal bei den Websites.
Wohlgemerkt: Ich will ja keinen Streit aufzubauschen...
hape
Beiträge: 214
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von hape »

Mit dem Protest ist das so eine Sache. Es gibt Entschediungen, da kann man als einfacher Bahnfreund nix dran tun. Was soll ich bewirken auf belgischer Seite, wenn es da mit dem Ende der Vennbahn erste Fakten gab. Was soll der Bahnfreund machen, wenn die EBM seinerzeit, die ja durchaus experimentierfreudig war, eine Übernahme nicht riskieren wollte.
Es ist gewiss wichtig, sich für möglichst viele Strecken einzusetzen, aber jeder von uns hat doch noch anderes zu tun (Familie, Beruf, andere Hobbies usw.). Da muss zumindest ich meine Zeit einteilen und meine Schwerpunkte da legen, wo ich noch Aussicht auf Erfolg sehe.
Ich gebe gerne zu, dass ich nach der Stillegung der Eifelquerbahn eine Zeit lange auch nicht mehr an eine Zukunft geglaubt habe, bin aber dann eines besseren belehrt worden als der RLP-Takt erstmals wirklich Fortschritte für die Bahn auch im politischen Bereich gebracht hat.
Meine Empfehlung: mach mit beim Erhalt, engagiere Dich bei Vereinen, AK's oder Artikel und Leserbriefen in den Medien, wenn das viele (10-20 Mann/Strecke) machen, dann ist das bereits der erste Schritt zur Aufmerksamkeit und zum Erhalt.
Benutzeravatar
Mercator
Beiträge: 354
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: TR

Beitrag von Mercator »

Sicherlich kann man als einzelner oder auch als Gruppe nicht wirklich etwas gegen den konkreten Rückbau hier tun! Was aber wichtig ist und jeder hier mit seinem Beitrag unterstützt, ist, dass dieser Abriss nicht zu einer "Nacht- und Nebel-Aktion" wird und die Allgemeinheit später wieder sagt: Nanu, davon haben wir nichts gewusst!

Stand denn schon ein Beitrag in der Regionalpresse darüber?? Wenn nicht, liegt es an jedem selbst ...
totrameta
Beiträge: 21
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: Bonn

Beitrag von totrameta »

Obwohl das zu diesem Thema nicht paßt, gebe ich hiermit gerne meine Meinung auf Hape`s Kommentar.
Ich weiß selbst mit den gemeinsamen Aktivitäten in Vereinen etc. Dazu gehört ja auch eine "Portion" Akzeptanz unter den Mitgliedern. Es gibt im "normalen" Leben auch behinderte Bahnfans. Rollstuhlfahrer und anderes kann man sehen, logisch. Aber wie sieht es mit dem bis heute harten Thema "Hörbehinderung" aus?? Leider habe ich persönlich vielfach erleben "müssen", wie es heisst, als hörbehinderter Mensch in einem "normalhörendem" Eisenbahnverein zu sein bzw. an einer der Sonderfahrten mitzumachen. Fast alle denken immer, man müsste gleich losschreien, damit der Hörbehinderter "verstehen" kann. Ist aber total falsch! Langsam und deutlich sprechen und dabei ggf. auf Papier aufschreiben. Quatschen und Reden kann ich auch, dann aber klappt es nur wenn alle Teilnehmer sich darauf einstellen wollen, langsam und deutlich zu sprechen. Doch wer gibt sich dabei solche Mühe?? Und wie sieht es bei Versammlungen aus? Dafür reicht die Zeit nicht immer....
Erwarte persönlich aber keinerlei Mitleid!!!
Und kurz zu Mercator`s Kommentar:
Es stimmt was Du schreibst. Nicht jeder hat Zeit und Geld dafür, sämtliche Regionalzeitungen und sämtliche Eisenbahnzeitschriften zu abonnieren... ;-)

Was soll`s!? Es ist passiert!!
Benutzeravatar
Mercator
Beiträge: 354
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: TR

Beitrag von Mercator »

Hi, es geht mir eigentlich nur darum, dass sich jemand vor Ort mit dem Thema an die Presse wendet, damit der Rückbau der breiten Öffentlichkeit bekannt wird und nicht nur die Insider davon wissen.

Wer in Foren Berichte schreibt, kann auch mal einen Bericht an eine Lokalredaktion senden, das kostet nix. Teilweise kann man auch - selbst als "Aussenstehender" einen Vor-Ort-Termin mit einem Redakteur vereinbaren, der dann aber hoffentlich nicht zuviel Quatsch schreibt.

Habe beide Varianten in "meinem" Wirkungsbereich mehrfach praktiziert (z. B. Bericht über den Abriss der Strecke Bitburg - Wolsfeld 1997 im Trierischen Volksfreund vom damaligen Redakteur Dr. L. Penning).
Benutzeravatar
Eifelbahner
Moderator
Beiträge: 1278
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von Eifelbahner »

Hallo Zusammen,

also ich habe kurz nach Bekanntwerden der Situation zwischen Jünkerath und Losheim, alle möglichen Eisenbahn-Zeitschriften, deren Foren und Redaktionen angemailt. In den Foren ist die Meldung erschienen. Der Lok-Report hat auch Fotos dazu auf der Homepage veröffentlich und das LOK-Magazin hat mich angemailt. Der verantwortliche Redakteur wollte einen Bericht zur Geschichte und Gegenwart der Strecke mit Fotos. Diese habe ich gestern an die Redation abgesendet. Der Bericht soll dann in einer der nächsten Ausgaben unter der Rubrik "Totes Gleis" im LOK-Magazin, das es übrigens schon seit 1962 in Deutschland gibt, veröffentlichen. Ich hoffe, dass das alles so klappt. Das ist dann das letzte meinerseits, was ich für die Strecke tun konnte.

In der Regionalpresse (Kölner Stadt Anzeiger) habe ich den untenstehenden Artikel gefunden.

Noch ein Wort an hape! Kann denn der Eifelbahn e.V. nicht wenigstens versuchen noch so einige Ausrüstungsgegenstände der Strecke, wie z.B. das Einfahrsignal bei Glaadt, oder ähnliches sichern, um es eventl. in Gerolstein im "Museums BW" auszustellen.

Nur so eine Idee!!

Hier der Artikel:

Demontage der Schienen ist in vollem Gange

VON MICHAEL THALKEN, 13.10.04, 07:16h, aktualisiert 13.10.04, 11:47h

Mit dem Abbau schafft die Deutsche Bahn unumkehrbare Fakten.
Eifel - Bereits im September rollten die Bagger an, um die Bahnstrecke, die einst von Jünkerath nach Losheim und weiter nach Belgien führte, zu demontieren. Im Dezember will man mit dem Rückbau der Gleisanlagen fertig sein. Seit gestern sind die Demontagearbeiten rund um den Bahnhof Hallschlag im vollen Gange.

„Ohne weitere Information der Öffentlichkeit ist mit der Demontage begonnen worden. Selbst für die obligatorische Abschiedsfahrt von Bahnfreunden blieb keine Möglichkeit“, beklagte sich gestern Hans-Peter Kuhl vom „Arbeitskreis Schienenverkehr im Rheinland“. Mit der Demontage dieses Stücks Infrastruktur verliere die Eifel weitere Entwicklungsmöglichkeiten für die Zukunft. Bedauerlich sei der Abbau, da die Strecke erst 1985 neu saniert worden sei. Für die kommenden Jahre habe die Bahn daher „nur“ 900 000 Euro Investitionskosten für die Strecke eingeplant. Dieser Summe lägen allerdings die hohen Ansprüche der Deutschen Bahn bezüglich einer Befahrbarkeit zugrunde. Der Standard nicht-bundeseigener Eisenbahnen sei deutlich preiswerter zu haben.

Dass sich im Rahmen der Stilllegung keine Privatbahn gefunden hat, die die Strecke übernehmen wollte, lässt sich nach Ansicht des Arbeitskreises nur mit den negativen Erfahrungen erklären, „die zum Teil bundesweit mit dem Maut-Debakel und der damit einhergehenden faktischen Verteuerung der Bahntransporte im Gegensatz zur Straße gewonnen werden mussten“. Weiterhin, so der Arbeitskreis, dürfte sich auch deshalb kein Betreiber gefunden haben, weil die Bahn AG Marktpreise nach eigener Einschätzung verlangt habe. Für die Bahn ist die Vorhaltung der eingleisigen, nicht elektrifizierten, 18,3 Kilometer langen Nebenstrecke nicht länger zu rechtfertigen. Denn nachdem bereits im Jahre 1963 der Reisezugverkehr und im Mai 1998 auch der Güterzugverkehr wegen zu geringer Nachfrage eingestellt wurden, stehen den jährlichen Unterhaltskosten keine Einnahmen mehr gegenüber. Allein die Investitionskosten für die nächsten fünf Jahre schätzt die Deutsche Bahn auf 905 000 Euro, davon müssten allein 345 000 Euro in Brücken und 30 000 Euro in Durchlässe investiert werden.

Der Streckenabschnitt von Jünkerath über Losheim nach Belgien wurde 1912 als strategische Bahn angelegt. Ab 1928 fuhren Güterzüge mit Lothringer Stahl Richtung Antwerpen. Überwiegend wurden auf dem Streckenabschnitt jedoch Vieh, Holz, tierische Dünger, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Tonwaren befördert. Täglich fuhren darüber hinaus vier Personenzüge nach Malmedy. Ein weiteres Personenzugpaar pendelte zwischen Jünkerath und Losheim. Es gab auch einen Abzweig zur Munitionsfabrik „Espagit“. 1986 stand die Strecke in der Kritik, weil sie mit Millionenaufwand für Militärtransporte hergerichtet wurde.
hape
Beiträge: 214
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von hape »

Noch eine Ergänzung. Wen die Entstehungsgeschichte interessiert, sei auf http://www.jahrbuch-daun.de verwiesen. Unter Jahrgang 1995 ist "Das Vennbahnsystem" zu lesen.
Detailliert und empfehlenswert.
Benutzeravatar
Eifelbahner
Moderator
Beiträge: 1278
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17

Beitrag von Eifelbahner »

Ich war heute am späten Nachmittag nochmals an der "traurigen" Strecke zwischen Losheim und Kronenburg bzw. bis Glaadt schauen, wie es denn aussieht. Der Bagger und die Abreisfirma sind noch immer in Hallschlag stationiert. Telegrafenmasten und deren Ausleger werden ebenfalls demontiert und im Bf abgelegt. Von Losheim bis irgendwo kurz vor dem ehemaligen Bahnhof liegt nur noch Schotter. Spuren an der Vegetation lassen aber erkennen, dass ein Fahrzeug von Hallschlag auch in Richtung Kronenburg/Stadtkyll gefahren sein muß. Dort konnte ich aber noch keine Gleisdemontage feststellen.

Bleiben wir also gespannt.

Hape, hattest Du nicht eine Anfrage beim EBA bezüglich dem Abriss der Strecke gestellt???

Gruß
Eifelbahner
Benutzeravatar
FdL Schalkenmehren
Beiträge: 173
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: KÖLLE
Kontaktdaten:

Beitrag von FdL Schalkenmehren »

Hi,

also als ich am Montag über die Strecke gegangen bin, sah die Lage so aus, dass die Demontage an der Brücke, die die Schienen in Hallschlag überquert, die Schinen aufhören.
Obwohl ich gegen 14 Uhr da war, waren aber schon alle Arbeiter im Feierabend...
Die Markierung an der Schiene geht bis Kronenburg Bf.
Die Strecke ist aber nicht bis dahin freigeschnitten, sondern nur bis ca: 1,5km hinter Hallschlag.
Wer Fotos will, kann mir ja mal ne Mail schicken. Wetter war aber nicht so berauschend:)

Gruß Stefan
Antworten

Zurück zu „[Jünkerath - Losheim] - Losheimergraben - Weywertz“