Zwei inzwischen wohl als historisch zu bezeichnende Bilder

Erfttalbahn (Euskirchen - Bad Münstereifel)
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gsl
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Zwei inzwischen wohl als historisch zu bezeichnende Bilder

Beitrag von gsl »

Hallo zusammen!
Hier mal ein kleiner Ausflug in die Geschichte meiner Hausstrecke. Beide Bilddokumente habe ich heute mit anderen Bildern wiederentdeckt, sie müssen im Laufe des Jahres 1998 entstanden sein. Anlass war wohl Eindrücke des Bahnbetriebs vor der umfangreichen Gleiskörpersanierung festzuhalten. Hoffe die Bilder finden trotz der bescheidenen Qualität gefallen!?

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RB 24 - Ausfahrt Kreuzweingarten im April 1998 mit o/b 215 am Zugschluss


Bild
Im Laufe des Jahres 1998 verlässt 215 097 den zu diesem Zeitpunkt noch nicht zerpflückten Endbahnhof.
Die Lok hat im übrigen schon das Zeitliche gesegnet :(.

Bild by Steph


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kpo9
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Beitrag von kpo9 »

Schöne Bilder, aber das erste Bild in Kreuzweingarten zeigt schon das erneuerte Gleis( Der Abschnitt Liersmühle - Erftbrücke Kirspenich wurde als erster erneuert)
gsl
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Beitrag von gsl »

Ja stimmt, dass Gleis war in Kreuzweingarten Bahnhof schon saniert, in dem Abschinnt wurden ja auch noch normale Schwellen verbaut. Der Nachschuss welchen ich jetzt auch wieder entdeckt habe zeigt aber, dass die Sanierung zum Aufnahmezeitpunkt noch nicht abgeschlossen war! War nach der Komplettsanierung eigentlich auch der Einsatz Lok bespannter Züge zu Ende oder wurden die erst später durch 644 ersetzt, ich kann mich nicht mehr erinnern :?. Vom Umbau liegt mir eine doch ziemlich umfangreiche Bildersammlung vor, wie ich jetzt wieder weiß.


Mfg.
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Talent78
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Beitrag von Talent78 »

Die komplette Sanierung schloss sich in den Jahren bis 2000 (oder 2001?) an. Talente kamen ab 99. Das ging also alles schön "zügig" ineinander über.
Der "Bf" Münstereifel war zwar noch nicht "demontiert", aber seien wir mal ehrlich: ein Bahnhof war es schon lange nicht mehr. Alle Gleise ausser des genutzen Bahnsteiggleises waren schon länger ausser Betrieb. Wie wäre es mit einer Initiative bei der Stadt 1-2 Weichen und 2. Gleis auf der anderen Bahnsteigseite mitzufinanzieren. Im Gegenzug liefern wir Münstereifel "regen" Sonderzugverkehr... Wer macht mit? :?: :) ;)
Im übrigen finden diese Bilder auch meiner Hausstrecke sehr großen Gefallen. Waren das noch Zeiten mit den "Graffiti-Expressen". RB23 wars aber schon immer seit die Nummern vergeben wurden oder?
215 097 war eine von 4 Maschinen (094-097) aus "Ur-Ulmer-215-Nummern-Serien", die Mitte der 90er noch nach Deutzerfeld gingen, als bei uns mehr Verkehr auf die Schiene gebracht wurde.
gsl
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Beitrag von gsl »

Interessante Erläuterungen, ich hätte jetzt nicht mehr genau sagen können, wann die Sanierung abgeschlossen wurde. Ich glaube im Bf. Bad Münstereifel war bis zuletzt noch das Umfahrgleis neben dem auch noch heute genutzten Bahnsteiggleis befahrbar, jedenfalls haben 1997 und 1998 da noch Sonderzüge mit 24 009 bzw. 52 8148 umgesetzt! Nach dem Umbau wurde der Bf. auch offziell zum Hp. degradiert. Soweit ich weiß gehört der Stadt das ganze Gelände linker Hand des Bahnsteigs, da liegen ja auch noch zwei Gleise mit einer Weiche. Trotzdem wird da wegen knapper Kassen und der grundsätzlich eher negativen Einstellung zur Bahn, wohl nie was draus werden.


Mfg.
Zuletzt geändert von gsl am Freitag 17. Februar 2006, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Talent78
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Beitrag von Talent78 »

Ach, so negativ ist diese Einstellung gar nicht... Die Ämter arbeiten halt langsam und nur wenn sie müssen... Aber es war in den 80er und 90er Jahren immer wieder möglich "Aktionen" mit der Stadt zu verwirklichen ("Eine Stadt geht auf Reisen" z.B.) Wäre die Stadt wirklich gegen die Bahn gewesen, wäre ca. 1983 der letzte Zug gefahren, würde ich tippen... Linker Hand scheint zu stimmen; dort sollte ja das "neue" Bahnhofsgelände mit Busbahnhof entstehen...als noch kein Haushaltsstopp war... das Gesamtprojekt liegt damit leider unbestimmt auf Eis...
gsl
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Beitrag von gsl »

Stimmt RB 23 wars schon immer, hatte mich vertan! Sicherlich gibt es (auch in der Nähe) Orte wo man der Bahnverbindung viel ablehnender gegenüber steht, aber die Einstellung der Stadt in den 80er und 90er Jahren muss heute nicht mehr unbedingt die selbe sein. Ihre Existenz verdankt die Strecke eigentlich hautsächlich dem regen Schülerverkehr von Euskirchen her und da gab es schonmal Pläne alles mit Bussen zu fahren, dies war Idiotie in reinster Form, zum Glück hat man das auch eingesehen. Von der umfangreichen Streckensanierung habe ich noch einige Bilder, u.a. mit V90, aber ohne Scanner....



Mfg.
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Talent78
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Beitrag von Talent78 »

Bei der Streckensanierung waren verschiedene Loks im Bauzugdienst. U.a. 215, private "Rumbas", und bei dem Abschnitt Höhe Hp Iversheim eine DE70 ff. der HGK.
Der Schülerverkehr hat die Strecke wohl wirklich gerettet. Und der hält sich bis heute in gleicher Form, aber auch sonst fahren ja heute sichtlich mehr Leute. Wenn die Ausstattung der Strecke (Bahnsteige, Beleuchtung, Sitzgelegenheiten, Unterstände, Infos) nur ETWAS besser wäre, könnte man sicher mehr Fahrgäste anlocken. Und frech werben müsste man... im subjektiven Bewusstsein vieler kommt diese Strecke einfach immernoch viel schlechter weg, als die Strecken von EU nach Bonn und Köln ("Lahm, fährt eh fast nie...").
Ach so: und ein paar verbliebene Parallelbusse regen mich auf! :idea:
Wolfgang Müller
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Beitrag von Wolfgang Müller »

Also die Stadt Bad Münstereifel hat sich zur Zeit der Stilllegungspläne immer zur Strecke bekannt. Als ich vom Kölner Regierungspräsidenten und der Stadt Bad Münstereifel 1989 in den Regionalarbeitskreis 476 berufen wurde, habe ich gegenüber der Stadt meine Mitarbeit davon abhängig gemacht, dass notfalls auch ein finzieller Beitrag geleistet werden muß. Man hat dem unter zumutbaren Bedingungen zugestimmt. Man war sich damals schon im Klaren, was auf dem Spiel stand. Das gilt auch für die Stadt Euskirchen. Nur der Kreis Euskirchen hat immer kräftig gegengesteuert. Als die Rettung durch Ansprechen des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl und eine spektakuläre Presseaktion mit der Kölnischen Rundschau gelungen war, mußten Bad Münstereifel, die Stadt Euskirchen und der Kreis Euskirchen zusammen 80.000,- DM im Jahr beisteuern. Dieser Betrag stieg dann bis auf 200.000,- DM jährlich an. Als die Regionalisierung begann, viel der Betrag ganz weg.

Die Fahrgastzahlen lagen damals so bei 1000 Personen. Nach der Rettungsaktion, mit Beginn des Sommerfahrplanes 1992 ging mit der Angebotsausweitung die Nachfrage kräftig hoch. Inzwischen ist sie son bei 1750 Fahrgästen gelandet - laut einem Gutachten. Dort werden bis zu 2500 Fahrgäste pronostiziert, wenn verschiedene Stationen modernisiert und z.B. Roitzheim durch einen neuen Haltepunkt mit angeschlossen wird.

Was den Rückbau betrifft, hatte ich extra einen Termin bei DB Netz in Duisburg. Dort hatte man angeboten, das Umfahrungsgleis zu erhalten, wenn die Stadt Bad Münstereifel es als eine Art Privatanschlußgleis finanziert. Das wurde aber vom Stadtrat abgelehnt, weil man damals schon in ziemlichen finaziellen Schwierigkeiten war.
Talent78
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Beitrag von Talent78 »

Ich denke in einer Haushaltssperrkommune muss man das vorläufig auch akzeptieren.
Vielleicht könnte man die hier im Forum an anderer Stelle angekündigte Sonderfahrt (sollte sie stattfinden) zum Anlass nehmen, deutlich zu machen, dass so etwas nur dann touristisch attraktiver auch zu anderen Zeiten, als "1x sonntags morgens 9 Uhr hin und gleich wieder zurück" möglich ist, wenn man ein 2. Gleis hat.
Allerdings könnten wir hier im Forum vielleicht auch dadurch etwas "Druck" (im positivsten Sinn natürlich) ausüben, indem wir z.B. aus Richtung Gerolsteiner Vereine (bestehen dorthin Kontakte?) mal etwas "aushecken" - eine altrote 212 samstags abends nach 19:00 würde es mir vorläufig schon tun ;)
Mit einem zweiten Gleis könnte man alle möglichen größeren "Reisegruppen" auch längere Zeit per Zug "beherbergen" und "parken". Ein Ansatz, den man bei der Stadt doch sicher schmackhaft machen kann oder? (Einnahmen winken!) An Programm sollte es doch nicht mangeln... (Natur, Mountainbike-Touren, HEINO (!), Stadtrundgänge usw.)
Passen würde zu Münstereifel jedenfalls ein "Urlaubsexpress" von DB Fernverkehr genauso wie ein Dampfsonderzug.

Da muss es doch Argumente geben...
Wolfgang Müller
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Beitrag von Wolfgang Müller »

Hallo Talent 78,

Sie kennen unsere Politiker im Kreis Euskirchen nicht. Wenn die schon Bahn hören, winken die immer gleich ab, egal wie positiv das Ganze auch zu sein scheint. Die leben hier in einer Autowelt und wollen mit nichts Anderem zu tun haben!
Talent78
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Beitrag von Talent78 »

Nun ja. Es wird wohl nicht wegzudiskutieren sein, dass die allermeisten Menschen gerade in Landstrichen wie der Eifel auf Autos angewiesen sind und nicht auf eine Bahn.
Das ist und bleibt die Ausgangslage.
Dennoch liegt es ja an uns, einen positiven Anfang zu machen.
Ich sehe das auch nicht ganz so negativ. Was ist mit Projekten wie "Stadtbus Euskirchen" und "Nationalpark"? Kritik gibt es auch zu solchen "Vorzeigeprojekten" genug, aber Beispiele gibt es doch.
Ich finde schon, dass wir auch politisch nicht mehr in den 80ern leben... :wink:

Hm..."Eine Stadt geht auf Reisen" wäre übrigens auch so ab 9:00 Uhr ideal... Theorethisch selbst im derzeitigen Zustand jederzeit möglich.
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