Zeitungsmeldung Kölnische Rundschau zu BÜ in Stotzheim

Erfttalbahn (Euskirchen - Bad Münstereifel)
Antworten
Benutzeravatar
Zavelberg
Beiträge: 954
Registriert: Freitag 13. Mai 2005, 10:16
Wohnort: Oberdrees

Zeitungsmeldung Kölnische Rundschau zu BÜ in Stotzheim

Beitrag von Zavelberg »

Hallo,

eben gelesen, das Verhalten am Bahnübergang wurde hier ja schon oft
diskutiert, aber ich hab halt gedacht, ich kopiers mal hier rein:


„Das ist sehr gefährlich“
VON MICHAEL SCHWARZ, 28.09.07, 21:38h
In der Friedrichstraße ereigneten sich schon einige schwere Unfälle. Bürger brauchen noch etwas Geduld.

STOTZHEIM. Den Ort des Schreckens sieht Jakob Lörig jeden Tag mehrmals, wenn er in seinen Vorgarten tritt. „Hier hatte meine Frau vor Jahren einen schweren Unfall“, blickt er von seiner Haustür aus auf den Bahnübergang an der Friedrichstraße in Stotzheim. Mehrere Wochen habe sie danach im Krankenhaus gelegen.

Dieser Unfall war nur einer von mehreren an dieser Stelle in den letzten Jahren. Die Gefahr liegt auf der Hand: „Teilweise kommt hier alle halbe Stunde ein Zug vorbei“, sagt Lörig. Doch nur durch eine Warnblinkanlage - bei ungünstiger Sonneneinstrahlung zudem auch noch schlecht zu sehen - werden Autofahrer, Radler und Fußgänger auf einen herannahenden Zug hingewiesen.

„Viel zu wenig“, meint die Stotzheimer SPD-Ratsfrau Thea Rabe, „das ist sehr gefährlich.“ Zumal vor kurzem in der Nähe die neue Sportanlage eröffnet wurde und die sportbegeisterten Kinder mit ihren Drahteseln die Schienen überqueren müssen. „Eine Warnblinkanlage reicht hier längst nicht mehr aus“, meint Rabe, „das zeigt schon eine Reihe von Unfällen in der Vergangenheit - zumeist glücklicherweise mit glimpflichen Ausgang. „Bei den bisher passierten Unfällen handelte es sich um relativ hohen Sachschaden an Bahn und Pkw“, meint die Sozialdemokratin.

Doch das sei natürlich keine Garantie für die Zukunft. Darum wandte sich Thea Rabe an Bürgermeister Dr. Uwe Friedl (CDU): „Hier sind auch mit Rücksicht auf die vor Ort wohnenden gehörlosen und behinderten Personen dringend Sicherheitsmaßnahmen erforderlich“, forderte Thea Rabe das Stadtoberhaupt auf, sich bei der Deutschen Bahn AG für eine Schrankenanlage einzusetzen - und erhielt umgehend Antwort: „Dr Friedl hat mir sehr schnell geantwortet“, lobt Thea Rabe den Bürgermeister. Und eine zufrieden stellende Lösung scheint nun auch in Sicht: „Der Bürgermeister hat mir geschrieben, dass die Bahn die Beschrankung innerhalb der nächsten beiden Jahre vornehmen wolle - sofern die Bezirksregierung die Finanzierung sichert.“ Zudem solle ein etwa 1,50 Meter breiter Gehweg gebaut werden, habe Friedl der SPD-Ratsfrau mitgeteilt. Immerhin sei nun eine Lösung in Sicht - und Jakob Lörig dürfte mit etwas mehr Erleichterung aus seinem Vorgarten in Richtung Bahnübergang blicken.


http://www.rundschau-online.de/jkr/arti ... 0991951780

Gruß aus der Voreifel

Ralf
Talent78
Beiträge: 1176
Registriert: Sonntag 20. März 2005, 23:52

Beitrag von Talent78 »

Na hoffentlich spielt der Regierungspräsident dann mit - ansonsten heisst das: La.
Ich muss sagen, bei so etwas bin ich hin und hergerissen.

Ich sehe ein, dass "die Ecke" nicht ganz ungefährlich ist - selbst wenn der Zug dort auf 40 abbremst: die Bebauung ist eng, die Straßen schmal und rechtwinklig direkt hinter der Bahn.

Es wäre sicher für die Erfttalbahn auch schön und sinnvoll, wenn ihre BÜs "auf der Höhe der Zeit" blieben, also teilweise "aufgerüstet" würden.

Andererseits kann ich diesen ewigen negativen Unterton gegenüber Bahnübergängen nicht ab: diese Verkehrssituation ist seit Jahrzehnten dort dieselbe und funktioniert gemessen an der (geringen) Straßenverkehrsbelastung dort genauso gut oder schlecht wie anderswo auch. Dabei ist hier zu bedenken, dass es sich nun wirklich um eine Nebenstrecke und kleine innerörtliche Straßen handelt.

Es ist auch glatt eine Lüge, dass Blinklichter einen BÜ nicht ausreichend absichern würden, oder dass diese nicht erkennbar wären.

Es hat dort - wie anderswo - noch nicht einen Unfall gegeben der auf das Konto des BÜ und damit der Bahn ginge.

Deshalb bleibt nur zu hoffen, dass solche Punkte im Sinne eines gestiegenen Sicherheitsbedürfnisses gelöst werden, und nicht auf dem Rücken der Bahn ausgetragen werden.
Benutzeravatar
bluesbrother
Moderator
Beiträge: 2250
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: Mechernich

Beitrag von bluesbrother »

Manchmal helfen auch Schranken nicht mehr vor Dummheit.
Letzte Woche ist in Kall ein PKW gegen die Brucker-Schranke gefahren, zum Glück ohne Auswirkungen auf den Bahnverkehr, und in Mechernich haben sich auch zwei PKW den Spaß gemacht, sich noch unter die sich senkende Schranke durchquetschen zu wollen. Dabei haben sie sich hoffentlich kräftige Schrammen auf Motorhaube bzw. Dach geholt. Die Schranke hat dabei auf jeden Fall kräftig gewackelt. Zum Glück halten die was aus.
Gruß aus der Nordeifel!
Benutzeravatar
Zavelberg
Beiträge: 954
Registriert: Freitag 13. Mai 2005, 10:16
Wohnort: Oberdrees

Schranken

Beitrag von Zavelberg »

Hei,

am Sonntag waren wir auf dem Weg nach Euskirchen, da wurde am BÜ
auf der B56 ein Schrankenbaum gewechselt. OK nicht diese Strecke,
aber da muß wohl auch jemand dagegengedengelt sein, auch wenn es
nicht in der Zeitung stand. Zug halt vor BÜ etc. auf dem Weg von Odendorf
nach Kuchenheim. Gegen 15.30 Uhr war alles wieder repariert.

Gruß aus der Voreifel

Ralf
Benutzeravatar
Peter Weber
Moderator
Beiträge: 328
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: Euskirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von Peter Weber »

Die dümmsten Autofahrer...

Ich sehe zwar ein, dass man bei Unfällen - zu Unrecht - der Bahn meist die Schuld in die Schuhe schieben will.

Trotzdem sollte so mancher unübersichtliche Bahnübergang mit Schranken oder Halbschranken versehen werden!
Licht am Ende des Tunnels - http://www.eifelbahn.de
Bild
Talent78
Beiträge: 1176
Registriert: Sonntag 20. März 2005, 23:52

Beitrag von Talent78 »

Peter Weber hat geschrieben:Trotzdem sollte so mancher unübersichtliche Bahnübergang mit Schranken oder Halbschranken versehen werden!
Ja, das finde ich ja auch. Eine höhere Sicherheit dient sowohl der Bahn als auch den "dümmsten" Autofahrern gleichermaßen.
Nur "dummerweise" kostet so eine Aufrüstung ne Stange Geld... und ich fürchte, bei einer Nebenbahn mit km/h 40 wird da 3x nachgerechnet.
Warten wirs ab....

Investitionen gerade an BÜs werden auf der Erfttalbahn weiter getätigt:
heute gesehen:
am nächsten Fußgänger-BÜ hinter dem hier besprochenen BÜ (aufsteigende km / Ortsausgang Stotzheim) wurde ein Metallzaun zwischen Straße und Überweg errichtet.
Benutzeravatar
Peter Weber
Moderator
Beiträge: 328
Registriert: Mittwoch 10. November 2004, 21:17
Wohnort: Euskirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von Peter Weber »

Talent78 hat geschrieben:Nur "dummerweise" kostet so eine Aufrüstung ne Stange Geld...
Nachrechnen sollte man vielleicht besser einmal an anderer Stelle, z.B. beim neuen Bahnhof in Berlin, beim geplanten Bahnhofsumbau Stuttgart 21 oder beim geplanten Transrapid in München.
Nehmen wir letzteren einmal als Rechenbeispiel: Rund 2 Milliarden € für rund 40 km macht 50 Millionen € pro Kilometer (= 100 Millionen DM) oder 50.000 € pro Meter...
Licht am Ende des Tunnels - http://www.eifelbahn.de
Bild
Talent78
Beiträge: 1176
Registriert: Sonntag 20. März 2005, 23:52

Beitrag von Talent78 »

Peter Weber hat geschrieben:
Talent78 hat geschrieben:Nur "dummerweise" kostet so eine Aufrüstung ne Stange Geld...
Nachrechnen sollte man vielleicht besser einmal an anderer Stelle, z.B. beim neuen Bahnhof in Berlin, beim geplanten Bahnhofsumbau Stuttgart 21 oder beim geplanten Transrapid in München.
Nehmen wir letzteren einmal als Rechenbeispiel: Rund 2 Milliarden € für rund 40 km macht 50 Millionen € pro Kilometer (= 100 Millionen DM) oder 50.000 € pro Meter...
Ja natürlich - 100% einverstanden! Aber wirklich gerechnet wird ja immer nur bei den "Peanuts" des Alltags ;)
Antworten

Zurück zu „Erfttalbahn (Euskirchen - Bad Münstereifel)“