Was wird aus der Südeifelbahn?

Nims-/Sauertalbahn (Erdorf - Bitburg [- Igel])
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Querbahner
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Was wird aus der Südeifelbahn?

Beitrag von Querbahner »

Hallo zusammen,

die aktuelle Problematik der seit 2008 wieder befahrbaren Nebenbahn Erdorf - Bitburg Stadt wurde zuletzt auch häufig in den Medien unter dem Motto "Kein Geld, keine Züge" ("Trierischer Volksfreund") diskutiert: Hier hat eine Kommune (Stadt Bitburg) eine Infrastruktur gekauft und zuletzt 2008 wieder betriebsfähig instandgesetzt. Zudem finanzieren die Stadtwerke Bitburg als EIU bislang jährlich die laufende Instandhaltung, wozu immer höhere Kostenangaben gesnannt werden. Der Nutzen der Infrastruktur ist aber de facto zur Zeit gering. Denn das Verkehrsaufkommen ist bislang recht gering.
Das ist natürlich eine Steilvorlage, um über Einsparpotentiale in der Öffentlichkeit zu diskutieren - was der "TV" in letzter Zeit auch gern aufgreift.

Rechtfertigt man die Streckeninstandhaltung nur damit (was häufig geschieht!), dass man die Infrastruktur für einen eventuellen späteren Bedarf vorhalten will (bspw. Flughafen, bspw. langfristige Perspektiven des Verkehrsmittels Eisenbahn), dann heißt das Gegenargument, dass dies auch mit einer stilllgelegten Infrastruktur kostenminimiert möglich wäre. Zugleich dürfte aber auch klar sein, dass dies nicht unbedingt die Chancen für die Südeifelbahn auf weitere 100 Jahre steigern dürfte, wenn sich erst mal die Wurzeln im Gleisbett ausbreiten dürften.

Ein anderer Ansatz zur Problemlösung lautet die vorhandene Gleisinfrastruktur auch wieder verstärkt zu nutzen und hiermit eine wichtige Lücke im ÖPNV der Region zu lösen: Touristischer Personenverkehr an Wochenenden.

Hierzu gibt es das Konzept des SPNV-Freizeitverkehr Erdorf - Bitburg Stadt im Rahmen der touristischen Teufelslinie, mit einem saisonalen Stundentakt an Wochenenden. Hiermit stände den jährlichen Instandhaltungskosten auch ein erheblicher jährlicher Nutzen für die Stadt Bitburg gegenüber.

Weitere Informationen: www.teufelslinie.de

Die Arge Eifel-Nebenbahnen e.V. möchte den Erhalt der Südeifelbahn unterstützen und sucht dazu auch noch weitere Mitstreiter. Und am 27.11.2010 findet die nächste Versammlung des Vereins statt. Falls hier noch der ein oder andere Eisenbahnfreund mitliest, der mithelfen möchte, ist dieser herzlich willkommen. In dem Fall bitte melden: querbahner@gmx.de

Viele Grüße,

Andreas
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Prellbock
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Re: Was wird aus der Südeifelbahn?

Beitrag von Prellbock »

Dieser Tage haben die Bitburger Stadtwerke auch Kassensturz gemacht, wie man in der Volksfreund-Ausgabe am 28.12.2010 lesen konnte. Zum Thema Bahnstrecke, welche mehr als Kostenklotz betrachtet wird, dieses Zitat:

"Verkehr: Die Stadtwerke bewirtschaften zwei Parkhäuser und eine Tiefgarage sowie die sechseinhalb Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Bitburg und Erdorf. Wichtigste Einnahmequelle sind mit rund 160 000 Euro die Parkgebühren samt der Mieten für Dauerstellplätze. Dennoch machen die Werke mit den Parkhäusern Verluste von knapp 300 000 Euro.

Insgesamt beträgt der Jahresverlust des Verkehrsbetriebs rund 345 000 Euro. Das sind rund 70 000 Euro weniger, als im Vorjahr, in dem Sanierungsarbeiten am Parkhaus Annenhof fällig waren. Für die Bahnstrecke sind 2011 für Betrieb und Unterhaltung 21 000 Euro einkalkuliert. Auf der anderen Seite stehen Einnahmen durch Trassengebühren von rund 1500 Euro. "Ob wir die Gleise aufgeben, stilllegen oder verkaufen, lässt sich erst entscheiden, wenn Klarheit herrscht, was Projektentwickler Lamparski auf dem Flugplatz vorhat", sagt Lehnen und ergänzt: "Um den Verkehrsbetrieb wirtschaftlich zu führen, müssten wir die Parkgebühren auf ein Maß anheben, dass keiner mehr hier parken würde."

Na dann: Prosit Neujahr! mit Bitburger??
Herzliche Grüße,

Prellbock
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